Wirtschaft
Neuer Baumarkt kommt nach Hemau

Im März öffnet ein Bau-Discounter im früheren Nettomarkt in der Nürnberger Straße. Das Konzept ist in Nittendorf erprobt.

28.02.2018 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr

Schrauben und Werkzeuge statt Lebensmittel: „Baudi“ öffnet seine Pforten Ende März. Fotos: Krenz/Riedel

Dort, wo lange Jahre Lebensmittel für den täglichen Bedarf verkauft wurden, gehen künftig Heim- und Handwerker ein und aus. Ins Gebäude des ehemaligen Nettomarkts in der Nürnberger Straße zieht der Nahversorger-Baumarkt „Baudi“ ein. Derzeit wird fleißig gewerkelt und eingeräumt, um den angepeilten Eröffnungstermin am 23./24. März halten zu können.

Selbermachen liegt nach wie vor im Trend. Was macht der Deutsche am Wochenende? Er geht in den Baumarkt, lässt sich seine Wandfarbe anrühren, informiert sich über die neueste Bohrmaschine oder holt sich allerlei Grünzeug für den Garten. Dann wird das Zuhause schnell mal in eine Baustelle verwandelt. Das Zauberwort heißt „Do it yourself“. Die Branche freut’s. In keinem anderen Land Europas geben die Menschen mehr Geld in Heimwerker-Märkten und Bastelläden aus, als in der Bundesrepublik.

2100 Märkte in Deutschland

Nach einer Erhebung des Handelsverbands Heimwerken-Bauen-Garten (BHB) gibt es deutschlandweit mehr als 2100 Bau- und Heimwerkermärkte mit einer Verkaufsfläche von 13 Millionen Quadratmetern, Tendenz steigend. Mittelfristig könnten laut einem BHB-Sprecher noch mal 400 dazu kommen. Denn immer mehr Menschen, insbesondere auch Frauen, tummeln sich zwischen den Werkzeug-, Parkett- und Schraubenregalen. Der BHB vertritt als Fachverband die Interessen der Handelsbetriebe für Heimwerken, Bauen und Gärtnern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Auf den „Do it yourself“-Trend setzt Hans Riedel. Der Baustoffhändler entwickelt mit seiner Baudi GmbH in Großefehn (Niedersachsen) ein Konzept, um den Bau-Discounter mit seinen bisher 16 Filialen auch im süddeutschen Raum weiter zu etablieren. Riedel sieht großes Potenzial im Bereich und treibt die Planungen für weitere Standorte voran.

Vor rund zwei Jahren feierte das Unternehmen mit der Filiale in Nittendorf Premiere in Bayern, inzwischen sind Neunburg vorm Wald und Pleinfeld dazugekommen.„Das Vorhaben in Nittendorf war sozusagen ein Testmarkt“, erklärt der Geschäftsführer auf Nachfrage.„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, das Einzugsgebiet genau analysiert und waren sicher, dass es funktionieren kann.“

Große Außenfläche vorhanden

Auf einer rund 1000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche im ehemaligen Nettomarkt werden laut Riedel den Hemauern viele Markenartikel angeboten. Die großen Baumärkte in Regensburg hätten zwar wesentlich mehr Fläche, aber zumeist dieselben Lieferanten. Das Grundsortiment vergleicht er mit einem Nahversorger in der Lebensmittelbranche – eben alles, was der Heim- und Handwerker so braucht – aber nicht in der Breite. „Markenartikel günstig anbieten, ohne die Qualitätsanforderungen aus dem Auge zu lassen“, lautet das Motto des Unternehmens.

Als wichtigen Pluspunkt für den Standort Hemau sieht er das große Einzugsgebiet und die Nähe zu weiteren Geschäften, beispielsweise den Edekamarkt oder das Raiffeisen-Lagerhaus. Daneben stehen in der Nürnberger Straße ausreichend Parkplätze und eine bis zu 400 Quadratmeter große Außenfläche zur Verfügung. Die Verkaufsfläche unter freiem Himmel soll großzügig und schön angelegt werden.

„Gewinn für Hemau“

Bürgermeister Hans Pollinger freut sich über die Tatsache, dass nach dem Abzug des Nettomarkts wieder Leben in das Gebäude einzieht. Wenn eine vorhandene Infrastruktur brach liegt und wieder aktiviert werde, könne das nur gut sein. „Jede Nachfolgenutzung im Einzelhandelssegment ist ein Gewinn für Hemau.“

Zumal durch den Einzug des Baumarkts auch die Geschäfte im nordwestlichen Bereich der Stadt deutlich aufgewertet und gestärkt werden – sozusagen ein Gegenpol zum Tangrintler Einkaufszentrum (TEZ) auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt. „Jede Konzentration von Geschäften stärkt den Wirtschaftsstandort Hemau.“

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