Unternehmen
Neumarkter Wirtschaftsjunioren feiern ihr 50-Jähriges

17.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:22 Uhr
Marian Mihelic
Aktuelle und frühere Lenker der Wirtschaftsjunioren Neumarkts mit Vertretern von Stadt und Landkreis. −Foto: Marian Mihelic

„Alles andere als in die Jahre gekommen“: Unter diesem Leitgedanken hat sich das 1972 gegründete Netzwerk junger Unternehmer und Führungskräfte am Wochenende zu seinem 50-jährigen Bestehens in Neumarkt präsentiert.

Als gemütliches Familienfest angekündigt, entpuppte sich das Treffen dann doch mehr als Who‘s-who von Unternehmenslenkern und Vertretern von Stadt und Landkreis in lockerer, sehr gut besuchter Runde auf dem Gelände der Firma Hammerbacher.

Präsent waren unter den vielen Besuchern unter anderem drei Gründungsmitglieder – Lammsbräu-Chef Franz Ehrnsperger, Max Boegl und Werner Grasruck – sowie Landrat Willibald Gailler und Markus Ochsenkühn, Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Vorsitzende Stefanie Haubner moderierte gemeinsam mit ihrem Co-Vorsitzenden, Christian Bock, einen kurzweiligen Rückblick „auf ein aktives halbes Jahrhundert voller Engagement“ mit früheren Köpfen des Netzwerks: Franz Ehrnsperger, Ursula Hammerbacher und Gerd Ortner.

Idee wurde vom Kultusministerium abgelehnt

Nicht nur „unser berufliches, sondern auch unser gesellschaftliches Umfeld aktiv gestalten“ heißt es zur Mission des Netzwerks von Silke Auer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsjunioren. Wie das konkret von den Gründungsmitgliedern und Nachfolgern angepackt wurde, erfuhr man in unterhaltsamen Rückblicken des Trios.

Die Initiierung einer „Schnupperlehre“ sei eines von verschiedenen „heißen Eisen“ gewesen, die man angepackt hätte, berichtete Ehrnsperger. Zur Lösung des damals großen Problems des Lehrstellenmangels hätten die Neumarkter Junioren ihre Idee gegen anfängliche Bedenken des bayerischen Kultusministeriums mit einem kreativen Konzept durchgeboxt. Danach seien Ferien-Schülerpraktika von den Behörden bayernweit genehmigt und in Zusammenarbeit mit Schulen eingerichtet worden; später sei das Projekt auch bundesweit aufgegriffen worden.

Bei Solarenergie der Zeit voraus

Hammerbacher und Ortner blickten auf die Solaranlagen-Initiative zurück. Im Rahmen ihres „Tausend-Dächer-Programms“ habe man unter anderem einen Vortrag des damals bundesweit bekannten Moderators des ARD-Magazins „Report“ und frühen Solarenergie-Verfechter, Franz Alt, organisiert. Man sei damals aber wohl der Zeit noch zu weit voraus gewesen, merkte Hammerbacher an, sonst wäre man heute weiter.

Für Ortner, der auch im Bundesvorstand der Wirtschaftsjunioren aktiv war, war das Netzwerk „ein hervorragender Nährboden“ – zuerst regional, dann bundesweit und schließlich international. Die Wirtschaftsjunioren seien für ihn ein „Gesamtwerk für Fortbildung, Netzwerken und den Blick auf die Welt über den eigenen Tellerrand hinaus“.

Geringste Verschuldung in ganz Deutschland

Gailler und Ochsenkühn betonten in ihren Grußworten das „erfolgreiche Wirken“ der

Wirtschaftsjunioren. Ochsenkühn dankte für die gelungene Zusammenarbeit mit der IHK. Landrat Gailler lobte die unternehmerische Vision hiesiger Unternehmen mit den Worten: „Wir wollen nicht nur den Wochenmarkt, sondern auch den Weltmarkt beherrschen“.

Seinen ausdrücklichen Dank verband er mit dem Blick auf wirtschaftliche Glanzlichter des Landkreises, die nicht zuletzt durch den Erfolg hiesiger Unternehmen möglich seien. Der Landkreis habe die geringste öffentliche Verschuldung Deutschlands, mit die besten Arbeitsmarktdaten Bayerns, die zweitniedrigste Jugendarbeitslosigkeitsrate und biete mit 1,7 Arbeitsplatzangeboten pro Schulabsolvent beste Startvoraussetzungen für die Jugendlichen. Im Vergleich zu den Anfangsjahren hätten sich die Zeiten in Neumarkt mit den Wirtschaftsjunioren grundlegend geändert.