Der dritte Vortrag der Erlanger Universitätstage am heutigen Dienstag unter dem Motto „Werte“ beschäftigt sich mit der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur im Wandel der Zeit. Der Vortrag im Rathaussaal beginnt um 19.30 Uhr, Einlass: 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Schon die Brüder Grimm standen nach der Erstveröffentlichung ihrer Kinder- und Hausmärchen in der Kritik und widmeten sich darum in ihrem Vorwort 1819 umfangreich der Frage, ob ihr „Erziehungsbuch“ für Kinder überhaupt geeignet sei. Im Jahr 2019, zum 200. Jubiläum dieses Vorwortes zu den Kinder- und Hausmärchen, ist das Thema der Wertevermittlung in der Kinder- und Jugendliteratur noch immer hochaktuell. Wann ist Literatur, wann sind Märchen, Bilder und Geschichten für Kinder „angemessen“, „normal“ und „geeignet“? Diese Frage treibt Autoren wie Wissenschaftler, Verlage wie Kritiker im Feld der Kinder- und Jugendliteratur bis heute um. Der Vortrag möchte einen Einblick in die Geschichte der Diskussion um die Vermittlung von Werten in der Kinder- und Jugendliteratur bieten und widmet sich einer Skizzierung der historischen Entwicklung dieser Literatur ab dem frühen 19. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert, mit einem abschließenden Blick in den aktuellen Forschungsstand und die gegenwärtigen Diskussionen zur Aktualisierung historischer Werke.
Prof. Dr. Maren Conrad studierte bis 2008 neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaften, Psychologie und Nordistik in Kiel, wo sie ihre Dissertation mit Auszeichnung abschloss. Seit 2017 hat sie die Juniorprofessur für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg inne.