Am Sonntag nach dem Gottesdienst in Chammünster überraschten Pfarrgemeinde und KAB Pfarrer Josef Schemmerer mit einer Gratulation zu seinem 50. Geburtstag. Außergewöhnlich voll war das Marienmünster, dabei schien es doch eine normale Sonntagsmesse zu sein. Pfarrer Schemmerer zelebrierte die Messfeier und ging in seiner Predigt auf die Freude ein, die eigentlich aus jedem Christen und besonders aus jedem Priester leuchten müsste.
Dazu zitierte er den früheren Limburger Bischof Dyba, der von einem Firmunterricht erzählte, bei dem er den Glaubensschwung seines jungen Priesterdaseins den Jugendlichen vermitteln wollte.
Da habe ihn ein Teenager gefragt, wenn das stimme, was er von der Erlösung der Menschen durch Christus und die besondere Gabe der Priester, im Namen Gottes die Menschen von Sünden lossprechen und ein Stück Brot in Jesus selber verwandeln zu können, ob er dann nicht verrückt werde vor Freude. Der Junge habe Recht gehabt, der Pfarrer müsste fast verrückt werden vor Freude, weil er diese göttlichen Geschenke weitergeben dürfe an seine Mitmenschen. Diese Freude müsse man aber auch allen Christen ansehen, denn sie würden ja durch die heilige Kommunion eins mit Gott und hätten die Möglichkeit, sich in der Beichte bei echter Reue von allem Ballast der Sünde zu befreien und ein neues Leben zu beginnen. Dessen sollten sich die Menschen immer bewusst sein.
Nach der Messfeier stimmten die Gläubigen das österliche Lied „Lasst uns erfreuen herzlich sehr“ an, doch Hubert Bauer an der Orgel wechselte schon nach der ersten Strophe in eine ganz andere Melodie, und der Pfarrer meinte anschließend, dass er sich schon gedacht habe, dass das kein Kirchenlied sei. Nein, es war der Geburtstagskanon „Viel Glück und viel Segen“, der zwar als Kanon nicht ganz zustande kam, weil die Pfarrgemeinde darauf nicht vorbereitet war, aber der gemeinsame Gesang am Anfang war um so kräftiger.
KAB-Ortsvorsitzende Maria Schneider kam zum Altar und gratulierte in Versen dem Pfarrer zum Geburtstag und wünschte ihm weiter viel Gesundheit, Schaffenskraft und Freude in seinem Amt. Auch Pfarrgemeinderatssprecherin Sabine Dietz gratulierte im Namen der Pfarrgemeinde und überreichte ein Kuvert mit einer Spende. Denn Pfarrer Schemmerer möchte lebensgroße Krippenfiguren für die Pfarrkirche anschaffen, die in der Weihnachtszeit neben dem Altar aufgestellt werden sollen. Ein großes Christkind gibt es in der Pfarrei ja schon lange, doch das lag immer einsam in seiner Krippe beim Altar.
Viele der Gläubigen kamen auch persönlich nach vorne, um dem Pfarrer zu seinem Geburtstag alles Gute zu wünschen, und die beiden Mädchen Selina Baumgartner und Leonie Hastreiter hatten ein Modell des Marienmünsters aus Pappe und Pappmaschée gebastelt, das sie dem Pfarrer überreichten.
Der hob es hoch und meinte zu den Gläubigen: „So wird unsere Kirche nach der Renovierung aussehen, wunderbar strahlend und frisch gestrichen.“ Pfarrer Schemmerer war sichtlich überrascht von der Gratulation und freute sich über die vielen guten Wünsche. In Kürze wird er sein Priesterjubiläum feiern können, dann muss er wieder viele Hände schütteln. (chi)
Die Ministranten hatten mit Pfarrer Josef Schemmerer einen Sonntagsgottesdienst gefeiert, der wegen des Geburtstags aber am Schluss „aus dem Ruder lief“. -Foto: Fotos: chi