Rezept
Piroschki mit Kürbis und Kartoffel

Die Russlanddeutschen haben eine ganz eigene und traditionelle Küche – gefüllte Teigtaschen aus dem Ofen gehören dazu.

01.11.2013 | Stand 16.09.2023, 7:20 Uhr
Erika Neufeld

Die Piroschki schmecken am besten, wenn sie frisch aus den Ofen kommen. Foto: Neufeld

Wenn es draußen nass und kalt ist, gibt es für mich kaum etwas Besseres als ofenfrische Piroschki, dazu eine Tasse heißen Kakao oder Schwarztee mit selbstgemachter Kirschmarmelade. Das gab es bei mir zu Hause oft – vor allem in der kalten Jahreszeit. Meine Mutter backte meistens eine riesige Portion, denn was wir nicht schafften, wurde eingefroren und bei Gelegenheit im Ofen aufgetaut. Piroschki sind eigentlich typisch russisch, die Russlanddeutschen aber veränderten die Füllung. Statt Hackfleisch, Reis und Ei kommen in diese Teigtaschen Kürbis und geraspelte Kartoffeln.

Heute wage ich mich an das traditionelle Rezept der Russlanddeutschen. Für den Hefeteig löse ich einen halben Hefewürfel in etwas warmem Wasser mit einem Teelöffel Zucker auf. In einem Topf schmelze ich derweil die Margarine, in einem anderen erwärme ich die Milch. Nach und nach gebe ich alle drei Zutaten und einen Esslöffel Salz zum Mehl. Dann müssen die Zutaten verrührt und zu einem glatten Teig verknetet werden. Anschließend muss der Teig an einem warmen Ort gehen. In der Zwischenzeit rasple ich die rohen Kartoffeln und eine Zwiebel, vermenge beides, salze und pfeffere die Masse kräftig.

Für die zweite Füllung würfle ich einen halben Hokkaido und mische in einer kleinen Schüssel Mehl, Zucker und Vanillinzucker. Wenn der Teig sich sichtbar vergrößert hat, rolle ich ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus und schneide ihn in etwa gleich große Quadrate. In die einen fülle ich die Kartoffelmasse, in die anderen die Kürbiswürfel, die ich mit der Zucker-Mehl-Mischung bestreue. Vorsichtig drücke ich ich die Teigränder aneinander. Die einen werden länglich und schmal, die anderen quadratisch. So lassen sich die Kürbis- und Kartoffeltaschen später leichter voneinander unterscheiden. Auf dem Backblech dürfen die Piroschki dann weitere 15 Minuten gehen, bis der Ofen auf 180 bis 200 Grad vorgeheizt ist. Dann kommen sie für etwa 20 Minuten in den Ofen. Während es in der Küche schon wunderbar nach Piroschki duftet, koche ich schon mal den Schwarztee, stelle das Glas Kirschmarmelade auf den Tisch, zünde eine Kerze an – und träume von früheren Zeiten.

Was man braucht (für 5 Personen):

Für den Hefeteig

500 Gramm Weizenmehl

250 ml lauwarme Milch

80 Gramm Margarine

1/2 Päckchen frische Hefe

1 EL Salz

1 TL Zucker

Für die Füllungen

250 Gramm Kartoffeln

1 mittelgroße Zwiebel

Salz und Pfeffer

250 Gramm Kürbis

3 EL Mehl

3 EL Zucker

1 Päckchen Vanillinzucker