Willibald-Gluck-Gymnasium
Praxis statt Schulalltag: Tag des Handwerks begeistert Neumarkter Gymnasiasten

02.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:24 Uhr
Michael Schrafl
Der „Tag des Handwerks“ im BTZ Neumarkt bot den Neuntklässlern des WGG an, handwerklich tätig zu sein und etwas Praktisches zu schaffen – eine willkommene Abwechslung zum eher theoretischen Schulalltag. −Foto: Michael Schrafl

Auf Beschluss der Bayerischen Staatsregierung findet seit diesem Schuljahr ein verpflichtender „Tag des Handwerks“ für die Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen in Bayern statt. Die fünf 9. Klassen des WGG Neumarkt nutzten diese Tage zur beruflichen Orientierung.

Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz (HWK) begrüßt diese Initiative und bietet dafür schwerpunktmäßig in dieser Woche, aber auch während des gesamten Schuljahres, in ihren Bildungszentren – so auch an der Handwerkskammer Neumarkt – spezielle Berufsorientierungstage an.

Handwerk hat mit Fachkräftemangel zu kämpfen

Beim Pressgespräch im Bildungs- und Technologiezentrum Neumarkt (BTZ) unterstrichen der Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Gerhard Ulm, Kreishandwerksmeister Michael Berthold, HWK-Geschäftsführer Patrick Brandl, BTZ-Leiter Mario Göhring, Bernhard Schiffer vom Willibald Gluck Gymnasium und Linda Kraus, Koordinatorin für berufliche Orientierung (WGG) die Bedeutung des Handwerks für Wirtschaft und Gesellschaft.

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Wie der Vizepräsident sagte, ist der „Tag des Handwerks“ ein wichtiges Instrument zur Nachwuchswerbung und für einen guten Übergang der Schüler in den Beruf. Gerade die Pandemiezeit habe gezeigt, wie wichtig das Handwerk für die Gesellschaft sei. Zu kämpfen habe das Handwerk mit dem Arbeitskräftemangel.

Schüler lernen viele Facetten des Handwerks kennen

Laut Schiffer habe sich das Selbstverständnis der Gymnasien geändert. Gerade als naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium sei es wichtig, über den Tellerrand zu schauen, auch die Berufswelt in den Blick zu nehmen. „Viele unserer Schüler wollen wissen, wie was funktioniert. So lernen beim Tag des Handwerks die Jugendlichen viele interessante Facetten des Handwerks kennen. Sie zeigen sich glücklich, in diesen Tagen, selbst etwas geschaffen zu haben“, meinte der WGG-Chef.

Göhrings Feststellung:„Die Schülerinnen und Schüler sind mit Begeisterung bei der Sache!“ Beim Gang durch die Werkstätten konnten sich die Gesprächspartner persönlich ein Bild von den verschiedensten Aktionen machen.

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In der Elektro-Werkstatt erstellten die Jugendlichen einen einfachen Stromkreis, brachten Schalter an, verklemmten in der Abzweigdose mehrere Drähte. Freude kam auf, als nach dem Einschalten das Licht auch brannte. „Die Arbeit macht Spaß“, „etwas gelernt fürs spätere Leben“, „Abwechslung zum Schulalltag“, so die Meinung der Jugendlichen.

In der Schreinerwerkstatt wurde ausgemessen, gesägt, mit Stemmeisen und Feile gearbeitet. Hier fertigten die Gymnasiasten einen Kerzenständer.

Am Tag davor hatten sie bei der Potenzialanalyse mit theoretischen und praktischen Aufgaben den persönliche Stärken und Schwächen sowie ihren Sozialkompetenzen nachgespürt.