Schwandorf
Regional schmeckt Ostern am besten

Der Schwandorfer Bauernverband hebt den Wert von regionalen Lebensmitteln hervor. Sie garantierten eine gesunde Ernährung.

11.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Karl-Heinz Probst
BBV-Geschäftsführer Josef Wittmann präsentiert einen traditionell bestückten Osterkorb. −Foto: Karl-Heinz Probst

Beim Osterfrühstück wird die Vielfalt wertvoller, heimischer Lebensmittel deutlich. Der Bayerische Bauernverband (BBV) bringt diese Tradition wieder in Erinnerung. Gerade im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine mit seinen Folgen auch für die deutsche Bevölkerung müsse man den Wert der produzierten Nahrungsmittel wieder mehrt schätzen, sagt BBV-Geschäftsführer Josef Wittmann.

Mit dem Ostersonntag endet die Fastenzeit. Sicher sei die Fastenzeit lange nicht mehr so entbehrungsreich wie in früheren Zeiten, als zwischen Aschermittwoch und Ostersamstag Fleisch, Eier, Milchprodukte, Gebäck und andere Leckereien verboten waren. Gehalten habe sich aber in vielen Familien der schöne Brauch des gemeinsamen Osterfrühstücks mit geweihten Speisen aus dem Osterkorb.

Auch bei Kreisbäuerin Sabine Schindler kommen an Ostern geweihte Speisen an den Frühstückstisch. „Das Osterfrühstück ist für meine Familie etwas ganz Besonderes. Die geweihten Speisen werden bei uns zu Hause mit besonderer Dankbarkeit und Wertschätzung gegessen. In der heutigen Zeit sind Lebensmittel immer und überall verfügbar. Da ist es wichtig, sich zu besinnen, woher diese Vielfalt kommt“, sagt sie.

Speisenweihe an Ostern hat eine lange Tradition

Die Weihe der Speisen im Ostergottesdienst hat eine lange Tradition. Bereits im 10. Jahrhundert nach Christus wurden in Rom Lamm, Eier, Käse, Butter, Brot und Honig für das Osterfest geweiht. Der religiöse Sinn der Speisenweihen und des gemeinsamen Frühstücks liegt in der Tischgemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn im Kreise der Familie mit Speisen, auf die in der Fastenzeit verzichtet wurde.

Kreisbäuerin Schindler packt traditionell folgende Speisen in den Osterkorb: Schinken, ein kleines Brot, Salz, Eier, Meerrettich, Kräuter und ein gebackenes Osterlämmchen. Die Menge der Speisen im Osterkorb sollte so gewählt sein, dass beim gemeinsamen Frühstück alles aufgegessen werden kann und nichts davon weggeworfen werden müsse. „Bei uns auf dem Hof werden grundsätzlich keine Lebensmittel entsorgt und gerade die geweihten Speisen werden vollständig aufgegessen“, sagt Schindler. Dass geweihte Speisen etwas ganz Besonderes sind, zeigt sich auch in den bäuerlichen Bräuchen, die Eierschalen mit der Maiaussaat auf die Felder zu bringen und etwas geweihtes Salz über das Tierfutter zu geben, damit die Ernte gut ausfällt und die Tiere gesund bleiben.

Nicht nur Schokoladen-, Schaum- und Zuckereier sind an Ostern beliebt, sondern auch hartgekochte Eier. Sie leuchten bunt gefärbt, bemalt und verziert aus den Osternestern. Bleiben nach dem Osterfest viele hartgekochte Eier übrig, sind kreative Rezeptideen gefragt.

Das Ei ist das Symbol für Ostern und steht für das Leben, für die Fruchtbarkeit und im christlichen Glauben für die Auferstehung. „Eier sind für unsere Ernährung sehr wertvoll“, sagt die Kreisbäuerin. Eier sind reich an Nährstoffen und können vielseitig verwendet werden. Sie liefern hochwertiges Eiweiß, das der Körper fast vollständig in körpereigenes Eiweiß umbauen kann. Zudem enthalten Eier eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen, die die Körperfunktionen unterstützen.

Kreative Tipps der Kreisbäuerin

Selbstgefärbte Eier sollten innerhalb von zwei Wochen verzehrt werden. Sabine Schindler hat leckere Rezeptideen für die raffinierte Resteverwertung von hartgekochten Eiern: Der klassische Eiersalat auf Mayonnaise-Grundlage kann auch mit einer Sauce auf Joghurt- oder Sauerrahmbasis zubereitet und mit Kresse und Schnittlauch verfeinert werden. Für Brotaufstriche können grob geraspelte Eier, Schinkenwürfel, geraspeltes Gemüse, gehackte Kräuter mit Mayonnaise oder Frischkäse vermengt werden. Schnell ließen sich auch warme Gerichte mit gekochten Eiern zubereiten. Eine Sauce auf Basis einer Mehlschwitze könne klassisch verfeinert werden zu Senfeiern oder kreativ zu einem pfiffigen Eiercurry.