Natur
Rosenkäfer sorgen für Apfelernte

Sie gehören zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae), von denen es weltweit etliche tausend Arten gibt, hauptsächlich in den Tropen.

12.05.2013 | Stand 16.09.2023, 21:04 Uhr
Andreas Sokol

Rosenkäfer tun sich am Nektar der Apfelblüten gütlich.

Prächtig blühen jetzt überall die Apfelbäume – doch ob es deswegen auch eine reiche Apfelernte gibt? Viele Gartler beobachten nämlich besorgt, dass nur sehr wenige Bienen fliegen und die Blüten bestäuben. Immer weniger Imker gibt es und vom Bienensterben ist die Rede.

Müssen die Gartler bald, so wie Landarbeiter in China, mit dem Pinselchen von Blüte zu Blüte für die Befruchtung sorgen, um die Ernte zu sichern?

Besorgt blickt der Gartler auf die Blütenpracht und vermisst das Summen der Bienchen. Doch was ist das? Auf unserem blühenden Apfelbaum haben wir unzählige metallisch-grün glänzende Käferchen entdeckt. Ein Schädling etwa?

Mitnichten. Es handelt sich um Rosenkäfer (Cetoniinae) aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae), von denen es weltweit etliche tausend Arten gibt, hauptsächlich in den Tropen. Sie produzieren zwar keinen Honig, ernähren sich jedoch vom Nektar und sorgen so als Nebeneffekt für die Befruchtung, wenn sie fleißig von Blüte zu Blüten krabbeln oder fliegen.

Auch in artenreichen Blumenwiesen und blühenden Gehölzen wie Holunder oder Schlehen kann man sie beobachten. Die Rosenkäfer sind etwas kleiner als Maikäfer und auch die Larven ähneln sich.

Im Gegensatz zum Engerling des Maikäfers, der an Wurzeln frisst, sind die Larven der Rosenkäfer jedoch keine Pflanzenschädlinge, denn sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenem organischem Material, deshalb sind sie oft auch im Kompost zu finden und tragen zum Zersetzungsprozess bei. Beim Umgraben purzeln sie manchmal von der Schaufel und versuchen, sich schnell wieder einzubuddeln. Doch die Verwechslung mit den Engerlingen des Maikäfers oder des Junikäfers kostet ihnen oft das Leben. Obwohl sie geschützt sind und zum „Insekt des Jahres 2000“ gewählt wurden. Bei den Kelten wurde der Rosenkäfer, ähnlich wie der Skarabäus bei den Ägyptern, als Glücksbringer verehrt.