Ausbildung
Schüler besuchten Fielmann in Neumarkt

24 Mädchen der Realschule besuchten die Neumarkter Niederlassung. Dabei erfuhren sie, was Augenoptiker lernen.

24.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:28 Uhr

Als Geschenk dürfen die Schülerinnen eine Sonnenbrille mit nach Hause nehmen. Fotos: Gaupp, Neumayer

Acetat und Aceton, Ventilette, Ultraschall und Lötstation – die Mädchen der Klasse 8e vernahmen bei ihrem Besuch in der Fielmann Niederlassung in Neumarkt so manchen neuen Begriff. Und sie erfuhren bei vier Info-Stationen, wie abwechslungsreich der Beruf des Augenoptikers ist. Das ist auch der Grund gewesen, weshalb sich Sandra Hirschmann für diese Ausbildung entschieden hat. „Es ist eine Mischung aus Handwerk und Kundenkontakt. Mir gefällt die Abwechslung.“

2500 Modelle im Sortiment

Die 19-Jährige hat im Februar ihre Ausbildung abgeschlossen. Da hat sie beispielsweise gelernt, wie man Kunden ideal berät. „Man muss viel fragen“, erklärte Sandra Hirschmann. Welche Farben der Kunde mag, welchen Kleidungsstil er bevorzugt, ob er lieber ein auffälliges oder unauffälliges Modell möchte. Zu einer runden Gesichtsform passe besser eine Brille mit eckigen Gläsern, eher kantigen Gesichtszügen schmeichle ein rundes Modell. „Am besten ist es, wenn ein Kunde Modelle ausprobiert“, sagte die 19-Jährige.

Das ist in der Neumarkter Niederlassung von Fielmann kein Problem, denn dort stehen insgesamt rund 2500 Brillen zur Auswahl. Für Damen und Herren, für Kinder und natürlich Sonnenbrillen. Dass es gerade bei Letzteren nicht nur auf die Form und die Farbe ankommt, sondern auch auf einen guten UV-Schutz, darauf wies Sandra Hirschmann ebenfalls hin. „Außerdem sollte die Farbe der Gläser auf die Farbe des Gestells abgestimmt sein.“

Diese und viele weitere Informationen hörten die Schülerinnen ebenfalls. Außerdem erfuhren sie von Niederlassungsleiter Jürgen Busch, welche Voraussetzungen jemand mitbringen sollte, der den Beruf des Augenoptikers lernen möchte. Von Werkstattleiterin Katharina Sippl lernten die Jugendlichen, dass ein Augenoptiker nicht nur Brillen verkauft. „Das ist noch ein Handwerksberuf. In den ersten beiden Ausbildungsjahren wird deshalb nicht mit Automaten gearbeitet, sondern alles von Hand gemacht“, sagte Sippl und zeigte den Besucherinnen, wie ein Glas zugeschliffen wird.

Außerdem erläuterte sie anhand von Werkstücken und Material, wie aus Acetat Brillengestelle entstehen. Zur Übung dürfen Praktikanten daraus einen Ring fertigen. In der Ausbildung wird es dann anspruchsvoller und es gelte, einen Brillenbügel aus einem Block herauszusägen. Feilen, löten, sägen, schleifen – ein bisschen handwerkliches Geschick als Voraussetzung sei nicht schlecht, erfuhren die Gäste. „Aber wenn man will, kann man alles lernen“, versicherte die Werkstattleiterin.

Ganz exaktes Arbeiten

Bei Augenoptikermeisterin Nadine Arkeder durften Schülerinnen auf dem Stuhl Platz nehmen, auf dem die Sehstärke gemessen wird. Denn nicht jeder Kunde geht zum Augenarzt. Auch in der Niederlassung vor Ort können die Mitarbeiter Sehschwächen austesten. Wie hochmodern die Technik inzwischen ist, erkannten die Schülerinnen bei Christoph Mederer. Denn er griff beim Vermessen des Augenabstands zu einem iPad. Dafür muss der Kunde eine Brille mit Clip aufsetzen, zwei Bilder später spuckt die Software alle wichtigen Daten aus. „Das geht schneller und ist einfacher.“

Doch schnell und einfach bedeutet nicht ungenau. „Wir müssen sehr exakt arbeiten, damit die Gläser optimal passen. Sonst sieht der Kunde nachher nicht gut“, unterstrich Christoph Mederer wie seine Kollegin Katharina Sippl: „Wir haben einen Toleranzbereich von nur einem Zehntel Millimeter. Und jede Brille wird zwei- bis dreimal kontrolliert, bevor sie rausgeht. Der Kunde muss damit gut sehen können. Das ist das Wichtigste.“

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