Engagement
Sie engagieren sich seit Jahrzehnten

Leokadia und Johann Donauer blicken zurück auf die Anfänge. Seitdem leisten sie Außergewöhnliches für die ganze Region.

31.12.2015 | Stand 16.09.2023, 7:07 Uhr
Hans Braun
Mit vielen Auszeichnungen ist das Ehepaar Donauer schon geehrt worden. −Foto: Braun

Die Verleihung des BayerischenVerdienstordensist für Leokadia und Johann Donauer die Krönung ihres bisherigen Lebenswerks. Im Gespräch mit dem Tagblatt erzählt das Ehepaar, wie es zu dem außergewöhnlichen Engagement kam. Seit Jahrzehnten trägt es durch Spenden zum Wohl der Allgemeinheit bei. Dahinter stecken für die Immobilienunternehmer Fleiß, Arbeitsfreude und vorausschauendes Handeln. Johann Donauer sagt, neben dem vorhandenen Polster, das ausschlaggebend für sein Unternehmen war, sei ein ungebrochener Unternehmergeist wichtig. Dass aus dem mutigen Unternehmen des Ehepaars soziales Engagement folgte, sei nicht geplant gewesen.

Wissen selbst hart erarbeitet

Inzwischen ist der Name Donauer in Stadt und Landkreis nicht mehr wegzudenken. Dabei ist das ehrgeizige – aber auch bescheidene – Ehepaar immer auf dem Boden geblieben. Viele große Summen, über die sich das Ehepaar nicht äußern will, flossen in zahlreiche große, öffentliche Projekte.

Der kluge, aber auch zielstrebige und mutige Geschäftsmann Donauer hat sich das Wissen für sein Unternehmen ohne fachliche Ausbildung hart erarbeitet. Der gebürtige Pilsacher Landwirtssohn war nach der Schule zunächst 24 Jahre bei Baufirmen als Hilfskraft tätig.

Er wollte seine Ideen verwirklichen

In dem damals jungen Bauarbeiter aber schlummerte der Drang nach Selbstständigkeit. Er wollte seine Ideen verwirklichen. „Was die können, das kann ich auch“, sagte sich Donauer und gründete mit viel Mut und Gottvertrauen ein Immobilienunternehmen. Für diese neue berufliche Ausrichtung waren die vielen praktischen Erfahrungen wichtig, die er während seiner Zeit als Bauarbeiter gesammelt hat. Für den Baulanderwerb sei es oberstes Ziel gewesen, zum richtigen Zeitpunkt eine schnelle Entscheidung zu treffen.

Donauer kaufte in Stadt und Land Grundstücke, erarbeitete mit einem Architekten Pläne und beauftragte Baufirmen mit der Umsetzung. Dabei war Donauer immer um das Wohl seiner Kunden bestrebt. Als erfahrener Bauarbeiter kontrollierte er die Arbeiten und legte wenn nötig selbst Hand an. Was er auch heute noch tut.

So wurde das Unternehmen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Donauers fachliches Netz reicht sogar bis in die Nachbarländer. Bis zu seinem 25. Betriebsjubiläum 1997 entstanden unter seiner Regie in der Stadt und im Landkreis, aber auch darüber hinaus, Häuser- und Wohnsiedlungen, die er verkaufte oder vermietete. Johann Donauer hat ein großes Album, in dem die Bauten aus den 25 Jahren abgebildet sind. Er hat immer Wert auf eine vorausschauende, finanzielle Planung der Projekte gelegt. Dabei hat er auch Durststrecken einkalkuliert. Die Lebensphilosophie des Ehepaars Donauer: „Immer mit Arbeit ausgebucht sein“.

Heute zieht Donauer Bilanz, dass er nicht wie üblich arbeite, um zu leben – sondern er lebe, um zu arbeiten. Wobei er weiter viel für die Allgemeinheit investiere. Das Ehepaar verzichtete auf Urlaub oder Freizeit. „Bei uns war jede Minute verplant“, sagte Donauer. Und er sagt: Seine um ein Jahr ältere Frau habe oft viele Stunden auf ihn warten müssen. Doch sie passe genau zu ihm und sei ihm immer zur Seite gestanden. Zudem habe sie die Buchführung miterledigt.

Das Ehepaar sagt, es würde heute den gleichen Weg wieder gehen. Aber etwas ruhiger. Und die beiden sind sicher: „Wir haben unser Geld für die vielen sozialen Zwecke nicht umsonst ausgegeben. Und wir werden auch nach unserem Tod der Nachwelt in Erinnerung bleiben.“ Die Straße zum Donauer-Kindergarten in Neumarkt ist nach ihnen benannt, ebenso der Dorfplatz in Pilsach.

Mit den Spenden wollte das Ehepaar der Allgemeinheit etwas von seinem Erfolg weiter geben. Eine besondere Freude für das Ehepaar war der Bau der Palliativstation und im Bauabschnitt zwei der Bau der Kinderstation im Krankenhaus Neumarkt, die durch ihr finanzielles Engagement sogar eingerichtet wurden. Zum großen Kapitaleinsatz zählt das Ehepaar auch den Bau eines Kinderdorfs in Uganda im Dorf Lira durch das Seraphische Liebeswerk Altötting. Den Redemptoristen Orden unterstützte das Ehepaar, um ein Priesterseminar in Warschau zu unterhalten. Finanziell mitgeholfen hat es außerdem beim Bau eines Ärztehauses in Peru. Für die Vereine in Pilsach zählt das Ehepaar auch zu den wichtigen Sponsoren.

Fest steht für das Ehepaar Donauer bereits: Die Familienangehörigen wollen nach ihrem Tod die Stiftung in ihrem Sinne weiterführen.