Großübung
Stresstest für das Notfallzentrum

Szenario: Zugunglück mit mehr als 40 Verletzten. Das Klinikum Neumarkt hat im Notfallzentrum den Katastrophenfall geprobt.

25.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:24 Uhr
An der Tür des Notfallzentrums stauen sich die eintreffenden Patienten. −Foto: Markus Rath

An der Tür zum Notfallzentrum stehen die Rettungswagen Schlange. Patienten mit unterschiedlichsten Verletzungen werden ausgeladen und vom Klinikpersonal übernommen. Notoperation im OP, Schockraum oder Bettenlager in der Eingangshalle. Das Team muss unter Hochdruck entscheiden, wie dringend die Behandlung eines Patienten ist und wie ihm am besten geholfen werden kann.

Diese Situation wird als Massenanfall an Patienten (MANV) bezeichnet. Auslöser sind größere Katastrophen, bei der Großübung am Samstagvormittag ein fiktives Zugunglück auf der Bahnstrecke zwischen Regensburg und Neumarkt. Ein Personenzug ist im Berufspendelverkehr auf einen Wartungszug aufgefahren. Dabei sind einige Waggons entgleist. Es gibt unter den Bauarbeitern auf der Bahnstrecke und den Zuginsassen Tote und Schwerstverletzte. Dazu auch eine hohe Anzahl von Menschen mit kleineren Blessuren. Sie alle werden mit Rettungswägen ins Klinikum Neumarkt gebracht.

Eine Reportage und weitere Bilder von der Großübung finden Sie hier:

Dort haben die Verantwortlichen erst kurzfristig von dem Unglück erfahren und sich über die eigene Alarmkette und Einsatzpläne auf den Patientenandrang vorbereitet, berichtet der medizinische Leiter des Klinikums, Chefarzt Prof. Dr. René Handschu bei einer Pressekonferenz am Samstagvormittag. Rund 100 Mitarbeiter seien aktuell im Einsatz.

Ort: Das Übungsszenario ist fiktiv. Die Übung beginnt mit dem Antransport der Patienten zum Notfallzentrum.Verletzte: Die Patienten werden von Schülern der Krankenpflegeschule und einer speziellen Einsatzgruppe des Malteser Hilfsdienst aus München gespielt.Teilnehmer: Neben den Mitarbeitern des Klinikums sind der BRK-Kreisverband Neumarkt und die Polizei Neumarkt eingebunden.

Seine erste Bilanz, während die Übung vor der Tür des Besprechungsraums weiterläuft: Die ersten 13 Patienten sind im Klinikum aufgenommen, vier von ihnen sind schwerstverletzt. Ein Patient ist im Notfallzentrum verstorben, einer wird gerade operiert. Dr. Handschu: Die Alarmierung hat gut funktioniert, der Patientenanfall ist bisher gut bewältigt worden.“