Spaß-Auktion
Trashige Schallplatten unter dem Hammer

Bei der 28. Auflage der Schallplatten-Versteigerung „Dig & Bid“ gab es alten Disko-Schrott und 90er-Perlen.

26.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:47 Uhr
Die Kitsch-Schallplatte „Paradies Hawaii“ ging für knapp 7 Euro weg. −Foto: Daniel Pfeifer

„Elf Euro Fünfzig zum ersten“, ruft Dieter Ehneß in die Menge, „Elf Euro Fünfzig für dieses schreckliche Album zum zweiten.“ Ein paar Gäste lachen, ein paar Gäste verdrehen die Augen. „Uuund elf Euro Fünfzig zum dritten. Verkauft!“ Und so schnell geht eine alte Technotronic-Platte, die es in so manchem Plattenladen gerade so in die Grabbelkiste (oder den Müll) schafft, an einen stolzen Neubesitzer. Aber ist ja für einen guten Zweck.

Am Montag Abend fand in der alten Filmbühne die inzwischen traditionelle Schallplatten-Versteigerungs-Party „Dig & Bid“ statt. DJ Valentin Kordas legte Alben und Singles auf, die kurz danach unter allen Filmbühnen-Gästen versteigert wurden. Alle Einnahmen gingen an die „Initiative Ausbildung statt Abschiebung“. Der Betrag von 11,50€ für die Technotronic-Platte war der Rekord des Abends. Denn nicht alle waren so beliebt.

Die Mischung war wild: Eine Hip Hop-Maxisingle folgte auf bayerische Bierzeltmusik, folgte auf französischen Chanson, folgte auf extremen Hard Rock. Eine formschöne Sirtaki-Platte ging für 2,50€ weg. Eine sehr ge-vintaged LP von Peter Schilling mit „Major Tom“ darauf für 4,50€. Aber auch Neuware war unter dem Hammer: Eine Platte der Regensburger Band „Electric Panthers“ zum Beispiel, für 5€.

Obwohl... Den Ausdruck „unter dem Hammer“ darf man hier gar nicht verwenden. Denn für Schallplatten, die entweder kaputt waren, von fragwürdigen Künstlern stammten oder einfach von niemandem ersteigert wurden, drohte ein tatsächlicher Hammer. Die wurden vor den Augen aller Gäste von „Alf“ (Dominik Reith im Ganzkörper-Fellkostüm) mit einem Vorschlaghammer zerdeppert.

Die Reihe „Dig & Bid“ ist am Ende schließlich eine Gute-Laune-Veranstaltung. Echte Raritäten im Wert von Hunderten Euro darf man hier nicht erwarten. Oder, wie Dieter Ehneß formuliert: „Diese Platten dürfen in keiner dritt- bis viertklassigen DJ-Sammlung fehlen“. Insgesamt kamen 150 Euro für einen guten Zweck zusammen. Das liegt im Durchschnitt. Rekord war bislang knapp 400 Euro im September. Die nächste (29.) Auflage von „Dig & Bid“ ist am 29. November.