Unterricht
Vom Aussterben des Schulheftes in Cham

Wie eine 16-jährige Schülerin die digitalen Veränderungen ihres Lernens durch die Pandemie erlebt hat.

21.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:54 Uhr
Michelle Aumeier
Was Lehrer ans Smartboard schreiben können Schüler auf ihr Laptop übernehmen −Foto: Ingo Wagner/picture alliance / dpa

Die Zeiten von Dokumentenkamera und Tafel in der Schule sind weitgehend vorbei. Genutzt werden verstärkt Plattformen wie Teams oder OneNote oder Visavid. Tablets und Laptops ersetzen Stift, Papier und Ordner. Lehrer nutzen immer mehr Tablet & Co. im Unterricht. Dies verändert den Schulalltag.

Finde zumindest ich. Ich bin Schülerin am Benedikt-Stattler-Gymnasium und mache ein Praktikum beim Bayerwald-Echo. Heute möchte ich erzählen, wie die Digitalisierung seit Corona die Art meines Arbeitens und des Lernens verändert hat.

Eine wichtige Entwicklung ist es, dass Schüler Arbeitsblätter und Arbeitsmaterialien direkt vom Lehrer auf ein digitales Gerät speichern können. Das handschriftliche Mitschreiben auf dem Tablet ist weiterhin eine Option. Schulhefte dagegen werden immer seltener genutzt. Tafelanschriften und Materialien der Lehrer können über Zugänge der Schule immer wieder aufgerufen werden. Die Tafel wird zum großen Smartboard. Auf diesem, internetverbunden Gerät, werden Tafelbilder direkt erstellt oder Lehrer teilen den Bildschirm ihres Gerätes mit dem des Smartboards. Dann erscheint der Bildschirm, für alle groß an der Klassenzimmerwand. Ein Problem ist, dass Tablets und Laptops auch als eine Art digitaler Spickzettel verwendet werden.

Auf Grenze zwischen Alltag und Schule achten

Wie seit dem Homeschooling bekannt ist, kann man auch von zuhause digital mit Lehrern zusammenzuarbeiten. Kurze Nachrichten an Lehrer, wegen eines schulischen Problems oder einer Frage zu Themen oder anstehenden Schulaufgaben, sind jetzt weder ein großer Aufwand noch eine Seltenheit. Ebenso stellt ein kurzer Materialaustausch, beispielsweise wegen Erkrankungen kaum ein Problem dar. Meiner Meinung nach sollte trotz der einfachen Erreichbarkeit auf eine Grenze zwischen Alltag und Schule beiderseits geachtet werden.

Die Aussage: „Durch die Schule lernt man den richtigen Umgang mit technischen Geräten“, scheint mir falsch zu sein. Zumindest haben meine Mitschüler und ich das meiste zuhause gelernt.

Ich finde jedoch, dass die Verwendung von digitalen Medien in der Schule eine gute Option zur sachlichen, praktischen und bildlichen Darstellung im Unterricht bieten. Aus meiner Sicht sind die „alten“ Unterrichtsmethoden, kombiniert mit der „neuen“ digitalen Entwicklung, eine gute Möglichkeit, den Unterricht sinnvoll auszubauen und zu gestalten.