Neumarkt
Wegen Lehrermangel: Städtische Musikschule bietet Kurse an Grundschule an

18.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:53 Uhr
Gerd Schlittenbauer
An der Bräugassen-Grundschule in Neumarkt wurde die Kooperation mit der Musikschule durch zwei neue Kurse ausgebaut. −Foto: Schlittenbauer

Die „Macht der Musik“ nutzen will die Grundschule an der Bräugasse. Schulleiterin Tanja Kölbel und Konrektorin Frieda Braun stellten bei einem Pressetermin Neuigkeiten in der Kooperation mit der städtischen Musikschule Neumarkt vor.

Unter dem Motto „Musik baut Brücken“ werden seit 1.Oktober an der Bräugassenschule zwei zusätzliche Musik-Kurse angeboten, die jeweils 45 Minuten dauern. „Es gibt einen Kurs mit Gesang und Chor sowie einen mit Instrumenten, vor allem Schlagwerk“, erklärt Frieda Braun. Die Kinder singen und musizieren in diesen beiden neuen Arbeitsgemeinschaften zusammen mit Musikschulleiterin Vroni Bertsch.

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Möglich werden diese beiden AGs durch Spenden: Die Fuchsstiftung – beim Termin vertreten durch Waltraud Fuchs und Gerti Buchwald – sowie die Bürgerstiftung, hier kam Sophie Stepper zur Präsentation, haben sich bereit erklärt, die Kurse finanziell zu unterstützen. Der Kreisjugendring ist außerdem Kooperationspartner beim Ganztagesangebot.

Mit der Initiative reagiert die Schule zum einen auf den Lehrermangel und das begrenzte Budget: Die Kurse ergänzen das schulische Regelangebot, das im Moment nur eine Musikstunde pro Woche und Klasse vorsehe, sagt Kölbel. Außerdem gibt es an der Bräugasse schon länger die Möglichkeit eines musikalischen Einzelunterrichts, den die Eltern bei der Musikschule buchen. „So haben die Kinder mehr Möglichkeiten, sich zu entfalten und ihre Talente zu zeigen.“

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Es gibt aber noch einen zweiten Grund: Denn die Grundschule im Herzen der Altstadt besuchen Kinder aus vielen verschiedenen Nationen: 70 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Für sie war die Zeit des Homeschoolings besonders schwer.

Gerade nach der Pandemie mit ihren Lockdowns zeigten viele Kinder „Auffälligkeiten im sozialen und emotionalen Bereich“, sagt der Geschäftsführer des Kreisjugendrings, Markus Ott. Deshalb setze man auf „die heilende Wirkung des gemeinsamen Musizierens“. Modellversuche hätten gezeigt, dass der Musikunterricht einen positiven Beitrag zur sozialen Entwicklung der Kinder leiste, unterstreicht Braun.