Bildung
WGG-Abiturienten bekommen ihre Zeugnisse

120 Schüler des Neumarkter Willibald-Gluck-Gymnasiums haben ihr Abitur bestanden. Sie sollen weiterhin Haltung zeigen.

30.06.2019 | Stand 12.10.2023, 10:21 Uhr
Helmut Sturm

Der Abiturjahrgang 2019 des Willibald-Gluck- Gymnasiums hat seine Zeugnisse bekommen. Foto: Helmut Sturm

Der Abiturjahrgang 2019 am Willibald-Gluck-Gymnasium wurde feierlich ins weitere Leben verabschiedet. Nach dem ökumenischen Gottesdienst in der Hofkirche begrüßte Studiendirektor Bernhard Schiffer die 120 Abiturienten mit ihren Eltern und Freunden. Als Motto wählten die jungen Damen und Herren: „Abi Vegas – um jeden Punkt gepokert!“ Zur Unterstreichung des Mottos zockte eine Pokerrunde auf der Bühne und unterhielt die Festgemeinschaft köstlich und auf den zweiten Blick tiefsinnig.

Mehr als wacker geschlagen

Schulleiter Bernhard Schiffer begrüßte als Ehrengäste den stellvertretenden. Landrat Helmut Himmler, Neumarkts Schulreferentin im Stadtrat Helga Hoerkens, die Mitglieder des Elternbeirates und die Vorsitzende des Freundeskreises des WGG Prof. Dr. Schmidt-Pfeiffer.

„Ihr habt euch wacker geschlagen und oftmals mehr als das“, lobte er den Abi-Jahrgang 2019. „Erstmals haben sich in diesem Jahr und Schüler der Abiturprüfung unterzogen, die die ersten drei Jahre unsere Ganztagsklasse besucht haben. Ihr wart in besonderer Weise ein Teil dieser Schule. „WGG-Schüler werden traditionell immer am Freitag verabschiedet. „Friday for Future“ - so hätte schon immer unsere Losung sein können, wenn wir euch für den zukünftigen Lebensweg etwas hätten mitgeben wollen. „Und doch ist es in diesem Jahr etwas ganz anderes, und zwar in einem so überwältigendem Maße, dass wir immer noch nach Worten suchen und unsere eigenen Meinungen justieren müssen, um einzuordnen, was da gerade passiert.“

Schiffer ging auf den Beginn dieser politischen Bewegung 2018 ein und verglich sie mit den Protesten der Jugend in den 1968er Jahren. Er erinnerte daran, was aus diesen Protesten erwachsen ist, obwohl auch diese Streiks anfangs unjustiert wirkten. Dann wurde es lange Zeit still um die relativ unpolitische Jugend – Politikverdrossenheit machte sich breit. „Und jetzt das: Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene kommen zusammen, um sich angesichts der düsteren Zukunftsperspektiven für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz einzusetzen. Was für eine Wende!“ Überall auf der Welt – auch am WGG – wollen junge Menschen für die eigene Zukunft auf die Straße gehen, mischen sich ein und tun ihre Meinung kund.“

An den Abiturjahrgang 2019 appellierte er, diesen Friday for Future, den Tag ihrer Abiturfeier, in ihr späteres Leben hineinzunehmen. Ohne zur Revolution aufrufen zu wollen, ermutigte er die jungen Menschen, unbequem zu sein und sich eine Überzeugung zu eigen zu machen. „Wir brauchen junge Menschen mit einer Haltung. Alles Gute für eure Zukunft.“

Gut gelaunt und fröhlich blickten Manuel Gayduscheck und Moritz Lukas auf die vergangenen neun, zehn oder elf Jahre zurück, auf mehr als 120 Vollversammlungen, auf eine ganz neue Art der Unterrichtsvorbereitung und auf Klassenfahrten.

Immer ein Ass im Ärmel haben

Zusammenfassend beschrieben sie ihren Abi-Jahrgang mit den Worten von G.F. Händel: „Man muss lernen, was zu lernen ist und dann seinen Weg gehen.“ Abschließend wünschten sie ihren Mitschülern getreu dem Abi-Motto für die Zukunft ein gutes Blatt, immer ein Ass im Ärmel und ....... verzocken wir uns nicht! Vor der Überreichung der Zeugnisse spielte die Bigband des WGG unter der Leitung von Caroline Ferstl. Gemeinsam mit den Oberstufenkoordinatoren Englert und Hilbert und den Ehrengästen ehrte Bernhard Schiffer die Einser-Abiturienten und überreichten kursweise die Reifezeugnisse an die festlich gekleideten jungen Damen und Herren.