Bürgerversammlung
Wildenberger Schloss gerät in den Fokus

Gemeinderat hat zu entscheiden, ob die Kommune das Gebäude kauft oder nicht. Überlegungen gibt es auch wegen der Kläranlage.

18.03.2016 | Stand 16.09.2023, 6:53 Uhr
Das Wildenberger Schloss. −Foto: Archivfoto Weigert

Der Blick der Wildenberger Politik wird sich in den kommenden Monaten hinauf zum Schloss wenden, das hoch über den Dächern der Kommune thront. Kaufen wir es – oder kaufen wir es nicht? Diese Frage gilt es zu beantworten, wie Bürgermeisterin Marion Schwenzl bei der Bürgerversammlung im Sportheim berichtete. Sie betonte, dass es eine Aufgabe der Kommune sei, sich darüber Gedanken zu machen.

Nach ihren Worten gebe es in Wildenberg Kritiker, die einen solchen Schritt für falsch halten. „Man kann nicht sagen, das Schloss geht uns nichts an. Es ist ortsprägend, es ist unsere Geschichte.“ Schwenzl berichtete, dass die Eigentümerin des Schlosses – die Kesling’sche Stiftung – auf die Kommune zugekommen ist. Sie wolle das Gebäude auf alle Fälle verkaufen. Wenn die Kommune nicht interessiert sei, ginge es an einen anderen Käufer.

Auch eine Frage der Kosten

Es sei die Pflicht der Kommune – so die Bürgermeisterin – über eine sinnvolle Nutzung nachzudenken. Sicherlich sei das auch eine Frage der Kosten. Über all das müsse nachgedacht werden. Was in der kommenden Zeit geschehe. Überlegungen braucht es auch für die Kläranlage. Wildenberg wächst, es kommen immer weitere Baugebiete dazu. Das bleibt nicht ohne Folgen. Das Klärwerk in der jetzigen Größe könne die Arbeit in Zukunft nicht mehr leisten. Im Raum stehen nach Schwenzls Worten zwei Lösungsmöglichkeiten: Entweder wird die Anlage erweitert – oder Wildenberg schließt sich am Klärwerk Siegenburg an. Derzeit werde eine Studie für die gesamte Verwaltungsgemeinschaft erstellt. Sie soll zeigen, was die wirtschaftlichste Lösung sei. Ergebnissen werden in wenigen Wochen vorgestellt. Die Bürgermeisterin zählte weitere Projekte aus 2015 auf: Für 340 000 Euro gab es ein neues Feuerwehrfahrzeug. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt kostete 840 000 Euro.

Gab es noch vor einigen Jahren die Gefahr, die Wildenberger Grundschule müsse schließen, sieht das derzeit anders aus. „Die Prognose ist gut, wir müssen keine Angst haben“, stellte Schwenzl fest. Derzeit werden 37 Kinder unterrichtet. Um langfristig den Bestand zu sichern, sei es nötig, weiterhin junge Familien in Wildenberg zu halten bzw. in den Ort zu locken. Was dadurch funktioniere, dass neue Baugebiete ausgewiesen werden. Was derzeit ja geschehen soll. Allein für den Grunderwerb eines zusätzlichen Areals habe die Kommune 2015 rund 350 000 Euro ausgegeben. Ein erster Entwurf für das Gebiet werde bald im Gemeinderat vorgestellt.

Arbeiten an den Fenstern

Auch für das Schulgebäude selbst wird Geld ausgegeben werden müssen. Es gilt, die Fenster zu sanieren. Die Renaturierung des Siegbachs und die Gestaltung eines Dorfplatzes sind weitere Stichpunkt für die Zukunft. Es gibt also viel zu tun. Was jetzt die Wildenberger Bevölkerung nicht zu beunruhigen hat. Denn die Bürgermeisterin versprach: „Die Gemeindesteuern bleiben unverändert.“ Der Forderung des Kämmerers, hier über eine Erhöhung nachzudenken, werde das politische Gremium in diesem Jahr nicht nachkommen. Immerhin stehe die Kommune finanziell gut da. Schulden gibt es keine – dafür eine Rücklage, die 1,6 Millionen Euro hoch ist.