Stadtrat
Windräder: Parsberger Stadträte sauer auf Lupburg

18.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:38 Uhr
Käme das Lupburger Sondergebiet für Windkraft liegt es aus Sicht der Parsberger zu geplanten Baugebieten. −Foto: Patrick Pleul/dpa (Symbolfoto)

Während Stellungnahmen zum Flächennutzungsplan einer Nachbargemeinde im Stadtrat meistens unter „ferner liefen“ abgehakt werden, entspann sich am Donnerstagabend im Parsberger Stadtrat eine emotionale Debatte.

Lupburg beabsichtigt einen Flächennutzungsplan aufzustellen, in dem im Süden des Stadtgebiets im Bereich des Stadtwalds eine Fläche für Windkraftanlagen vorgesehen ist. Außerdem seien im Bereich Rudolfshöhe an die Wohnbebauung heranrückende Gewerbeflächen vorgesehen sowie eine große Anzahl von Wohnlandflächen um den Ortskern Lupburg. In ihrer Stellungnahme wies die Verwaltung darauf hin, dass die Entfernung des Sondergebiets für Windkraftanlagen 850 Meter zur aktuellen Bebauung sei. Der Abstand zu geplanten Baugebieten betrage nur 500 Meter, daher solle Lupburg das Sondergebiet für Windkraft aus der Flächennutzungsplanung nehmen, es sollen Alternativgebiete an der gemeinsamen Gemeindegrenze angeboten werden, zum Beispiel in Richtung Mansdorf.

Während Bürgermeister Josef Bauer daraufhinwies, dass Lupburgs Bürgermeister Manfred Hauser sicher nicht auf dem Gebiet pochen werde, haderte 3. Bürgermeister Hans-Jürgen Hopf grundsätzlich damit. Er sah in der Ausweisung des Gebiets einen Affront in der ansonsten guten Nachbarschaft. „Ich hätte mir vorgestellt, dass Lupburg das Gebiet erst gar nicht ausweist und es nicht auf ein Nein ankommen lässt, ich bin sehr erzürnt“, sagte Hopf.

Unterstützung bekam er von Stadtrat Friedrich Lore. „Man muss einen gemeinsamen Weg finden, bei dem keiner über den Tisch gezogen wird.“ Bauer beschwichtigte, dass Hauser signalisiert habe, dass er das Gebiet nicht durchsetzen werde und man nach einem gemeinsamen Weg suche.

− ndf