Technik
Zündapp-Freunde trafen sich

In Thonlohe fand die elfte Zusammenkunft statt. Der Ort ist bei Fahrzeugfans weit über die Region hinaus bekannt.

24.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:31 Uhr
Alfons Beil

Johannes Nigl ließ seine KS 50 am Prüfstand testen. Foto: Alfons Beil

Nach dem elften Treffen, das die Zündapp-Freunde Thonlohe am Sonntag, 21. Juli, organisiert hatten, bestätigte sich die überregionale Anziehungskraft der Veranstaltung: Sogar aus der Schweiz und Holland kamen Teilnehmer nach Thonlohe. Auch Zündapp-Fans aus anderen deutschen Bundesländern waren vertreten, zum Beispiel aus Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen und Hessen.

Zündapp war einer der größten deutschen Zweiradhersteller in der Zeit von 1921 bis 1958 und Teil der Nürnberger Motorradindustrie.

47 hochmotorisierte Mitglieder

Nach dem Verkauf des Nürnberger Werkes im Jahr 1958 wurde der Firmensitz in das Anfang der 1950er Jahre gebaute Werk in München verlegt. 1984 wurde Zündapp komplett nach China verkauft. Seit 2017 werden wieder Zündapp-125er-Motorräder in Deutschland vermarktet. Im Programm der Zündapp-Werke waren Krafträder, PKW, Nutzfahrzeuge, Flugmotoren, Sprengpanzer, Bootsmotoren und Rasenmäher.

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Vor über zehn Jahren wurde in Thonlohe der Club der „Zündapp-Freunde“ gegründet. Seit dieser Zeit ist Hans Gschrei Chef und Vorsitzender. Zurzeit hat der Club 47 Mitglieder, die im Besitz von rund 160 Motorfahrzeugen der Marke „Zündapp“ sind.

Mit weit über 300 Teilnehmern des Zündapp-Treffens zeigte sich Hans Gschrei bestens zufrieden – auch wenn die Wettervorhersage zunächst nicht vielversprechend war. Unter den ausgestellten Fahrzeugen im „Gschrei-Hof“ gab es einige Besonderheiten wie eine Rennmaschine. „Lokalmatador“ Reinhold Janik stellte das Motorrad aus dem Baujahr 1937 aus. Das Fahrzeug ist seit 2016 in seinen Besitz und wurde danach in Betrieb genommen.

Erstmals hatte Janik die Fahrt von Waltenhofen nach Thonlohe mit diesem Motorrad unternommen. „Es ist schon etwas ungewöhnlich“, meinte er. In seinem Besitz befinden sich weitere 20 verschiedene Zündappmodelle. Das Motorrad aus dem Jahre 1937 habe er in Dingolfing gekauft und general-überholt, erzählte er. Auch Janiks Bruder Bernhard ist stolzer Besitzer von Zündapp-Motorrädern Z 300, Bj 1929 und K 350 Bj. 1935. Er fahre regelmäßig mit seinen Motorrädern, sagte er.

Vielfalt der Modelle

Drei Schweizer Zündappfans nehmen seit acht Jahren jährlich an diesen Treffen teil. Erstmals war auch Armin Bollermann dabei – mit seinem Motorrad KS 125. Er wohnt in der Nähe von Bocholt an der holländisch-deutschen Grenze. Seine Zündapp mit der seltenen Bauweise habe eine Wasserkühlung, die nur in Frankreich und der Schweiz ausgeliefert werde – dort als 175er mit 18 PS. Armin Bollermann erzählte, er sei mit einer Zwischenübernachtung nach Thonlohe gereist und habe rund 700 Kilometer zurückgelegt. Die Rückreise gehe über Hof, Thüringerwald, Edersee und werde etwa 1600 Kilometer betragen.

Auch für Kinder boten die Organisatoren etwas Unterhaltung – mit einer Hüpfburg, Kinderschminken und einem Wurfspiel. An mehreren Ständen konnten die Besucher allerlei Ersatzteile für die Restaurierung ihrer Zündapp-Fahrzeuge erwerben.

Erstmals wurde auch ein Teststand angeboten. Hier konnten die Teilnehmer die Leistung ihrer Motoren überprüfen. Schließlich gab es auch eine Auszeichnung des schönsten Zweiradfahrzeugs. Franz Pretzel aus Teublitz hatte es mitgebracht.

Vorsitzender Hans Gschrei zeigte sich mit dem Ablauf, der Besucherzahl und den ausgestellten Zündapp-Fahrzeugen bestens zufrieden. Ein großes Lob sprach er auch den Club-Mitgliedern aus. Sie hätten „Großartiges“ geleistet.

Auch der zweite Bürgermeister Herbert Tischhöfer besuchte das Treffen und zeigte sich überrascht über den großen Zuspruch und die Vielfalt von Modellen der Marke Zündapp.