Verabschiedung
Zwei Abiturienten am WGG schaffen 1,0

Am Neumarkter Willibald Gluck Gymnasium zollt Schulleiter Bernhard Schiffer den scheidenden „Royals“ seine Hochachtung.

18.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:54 Uhr
Heike Regnet
Die Jahrgangsbesten können zu recht stolz auf ihr Abitur sein. −Foto: Robert Kroiß

„Westminster Abi – der Adel dankt ab“ lautete das Motto der scheidenden Abiturienten am Willibald Gluck Gymnasium. Stolz zeigte sich Schulleiter OStD Bernhard Schiffer über „die Royals“ in seiner Ansprache, denn erstmals seit 15 Jahren hatten alle der 146 Schüler der Q12 ihr Abi bestanden. „Und wenn man die Umstände bedenkt, unter denen eure Leistungen entstanden sind, gebührt euch unser aller höchste Hochachtung.“

Pandemie sorgte für „verrückte Welt“

Doch nicht nur die zurückliegenden Monate hatten viele Widrigkeiten mit sich gebracht, auch die Abiturverabschiedung selbst war „bis zur letzten Sekunde eine heikle Sache“, so der Schulleiter, da die Vorgaben wegen der Corona-Pandemie Flexibilität erforderten. „Eine verrückte Welt, durch die ihr in den letzten 15 Monaten gehen musstet, um dort anzukommen, wo ihr nun seid.“

Zum neuen Lebensabschnitt gab OStD Schiffer den erfolgreichen Abiturienten einige Gedanken mit auf den Weg. „Entwickelt eure Fähigkeit weiter, den einzelnen Menschen zu sehen, denn in einer Gesellschaft, die derart gespalten ist in extreme Positionen bedarf es des Blicks auf den einzelnen. Nur wenn wir die Ängste, Nöte, Argumente des einzelnen wahr- und ernstnehmen, mag und hier und da der Brückenschlag des scheinbar Unüberwindlichen gelingen.“ Hierfür sei eine aristokratische Grundhaltung sicher eine gute Ausgangsposition, denn entscheidend für den aristokratischen Geist sei die Ausbildung des Charakters. Somit sei das gewählte Abiturmotto sicher gut gewählt.

Beste Abiturienten:Abinoten bis 1,5:
Felix Fröhlich, Jonathan Hofbeck (1,0) (Preise der Stadt), Havva Aldogan, Michael Lienerth (1,1) (Preise des Landkreises)Hanna Brandl, Tim Buheitel, Annika Gromann (1,2), Anna Landenberger, Florian Mordek (1,3), Antonia Fasold, Brandon Hernandez, Fabian Meyer, Magdalena Meyer, Kristina Wagner (1,4), Laura Bareiß, Yannick Gmelch, Selina Hecker, Jannick Lerzer, Emma Meyer, Jasmin Müller, Lena Schumann, Lena Vogentanz, Alina Wild, Andreas Zeberl (1,5)

„Charakter, Verantwortung, Pflicht, Treue und Mut sind - richtig verstanden - unbedingte Voraussetzungen, damit ihr dereinst als Brückenbauer dazu beitragt, die Gesellschaft wieder zusammenzuführen, Hass zu unterbinden, Verständnis füreinander zu wecken und Gräben zuzuschütten“, so OStD Schiffer. Er wünschte allen den Mut, sich den Herausforderungen der Gesellschaft zu stellen, „um trotz widriger Umstände offen zu bleiben für den anderen und uns eine eigene Meinung unabhängig von Filterblasen, Mainstream-Argumenten und vor allem mit gesundem Menschenverstand zu bilden und zu vertreten.“ Der Schulleiter wünschte seinen Royals, in bester adeliger Grundgesinnung künftig dazu beizutragen, diese Gesellschaft offener, versöhnlicher und toleranter zu machen. „Ihr seid die Zukunft. In eurer Hand liegt es, mitzubauen an einem sozialen Gebilde, das ein lebenswertes Leben für alle ermöglicht.“

Schüler haben durchgehalten

Auch wenn in den letzten 15 Monaten vieles nicht möglich war, Stichworte waren die ausgefallene Abiturfahrt, keine Konzerte, kein Ball und keine gemeinsamen Unternehmungen, habe sich doch niemand unterkriegen lassen. „Und gerade diese Haltung war es, die euch geadelt hat“, so OStD Schiffer. „Ihr habt gezeigt, dass ihr es mit den unterschiedlichsten Unwägbarkeiten des Lebens aufnehmen könnt. Baut an der zukünftigen Welt für euch selbst und für eure Gesellschaft.“

Im Namen ihrer Mitschüler hielten Emma Gäbler und Tobias Broschat die Abschiedsrede. Ein herzliches Dankeschön galt Oberstufenkoordinatorin OStR Ulrike Englert. Als „ältester Schüler an der Schule“ gab Tobias Broschat zum Abschluss in launigen Worten einige „Schandtaten der letzten Jahre“ preis und hatte hierbei natürlich die Lacher auf seiner Seite.