In den Tod getrieben
Generalstaatsanwaltschaft übernimmt Ermittlungen im Fall Kellermayr

04.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:09 Uhr

Fotokerschi.At/Hannes Draxler/APA/dpa

Die Generalstaatsanwaltschaft in München hat die Ermittlungen gegen einen Tatverdächtigen aus Oberbayernim Fall der in den Tod getriebenen Impfärztin Lisa-Maria Kellermayrübernommen.



Das bestätigte die kommissarische Hate-Speech-Beauftragte der bayerischen Justiz, die bei der Generalstaatsanwaltschaft angesiedelt ist, am Donnerstag gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. „Wir prüfen das umfassend“, sagte Teresa Ott. Die Ermittlungen richten sich gegen einenBeschuldigten aus Oberbayern, der im Verdacht steht, Verfasser von an die österreichische Medizinerin gerichteten Hassmails zu sein. Die Ermittlungen würden andauern. Näher wollte sich Ott nicht dazu äußern. Das Verfahren gegen den Tatverdächtigen hatte bislang die Staatsanwaltschaft München II geführt.

Lisa-Maria Kellermayr (36), die eine Hausarztpraxis in Seewalchen am Attersee (Oberösterreich) betrieb, wurde am vergangenen Freitag tot aufgefunden. Das am Mittwoch veröffentlichte vorläufige Obduktionsergebnis bestätigte einen Suizid. Die Ärztin, die sich öffentlich für Corona-Impfungen eingesetzt hatte, sah sich über Monate massiven Anfeindungen ausgesetzt. Verfasser von Hassmails drohten ihr und ihrem Praxisteam mit Mord und Folter.

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