Am Mittwochvormittag trafen sich die Verantwortlichen für die Gestaltung des offenen landwirtschaftlichen Betriebes zur Vorbesprechung und Vorbereitung der Veranstaltung des Bauernverbands im Landkreis Cham im Milchviehbetrieb Josef Hamperl in Rettenbach.
Dabei waren Josef Hamperl senior und junior, BBV-Kreisobmann Franz Holzapfel aus Zandt, Kreisgeschäftsführer Franz Kerscher aus Cham, Kreisbäuerin Rosmarie Maier aus Oberdeschenried und stellvertretende Kreisbäuerin Brigitte Luger aus Oberprombach.
Der Tag des offenen Bauernhofs soll den Verbrauchern zeigen, wie es in einem modernen Viehbetrieb zugeht, da es nicht mehr überall Bauernhöfe zu besichtigen gibt. So schilderte Josef Hamperl senior, dass sich der Familienbetrieb auf viele Generationen zurückverfolgen lässt. Um das Jahr 1980 wollte sein Vater schon aussiedeln, was aber damals an Verwaltungsvorschriften scheiterte.
Aussiedlerhof verwirklicht
So entschloss man sich 1989, einen modernen Anbindestall am Ortsrand von Rettenbach zu errichten. 1999 starb der Vater. 2002 wurde ein Jungvieh-Boxenlaufstall dazugebaut, um die Auflagen des Tierwohls zu erfüllen. Die Güllegruben mussten im Boden versenkt und mit befahrbaren Decken abgedeckt werden. In den folgenden Jahren wurde immer wieder nachgedacht, wie man den Hof besser gestalten könnte. Sohn Josef Hamperl junior hatte in der Zwischenzeit im Hofgelände ein Haus gebaut.
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2018 wurde mit der Planung für einen neuen Aussiedlerhof zwischen Rettenbach und Ruderszell, am heutigen Linnenberg, begonnen. Man hatte jedoch keinen Strom- und Wasseranschluss und keine Zufahrt von der Staatsstraße. Die Familie war gezwungen, die Versorgungsleitungen selbst zu verlegen. Die Erschließung war sehr teuer. Schließlich wurde noch ein Löschwasserbehälter mit 100 000 Litern eingebaut.
Im April 2020 wurde mit dem Bau begonnen. Im September zog man mit 55 Kühen in den Neubau ein. Die Kühe werden von einem Melkroboter gemolken, das Futter wird am Futtertisch vom vollautomatischen Schieber zu den Tieren befördert. Der selbstfahrende Spaltenschieber sorgt für die Reinigung der Spaltenböden. Die neu geborenen Kälber werden von Sensoren überwacht, die melden, wenn sich das Kalb nach der Geburt nicht entsprechend bewegt. An 16 Stellen sorgen Kameras dafür, dass man immer einen guten Überblick im Stall hat. Das Tierwohl steht hier im Mittelpunkt. Dafür wurden insgesamt über eine Million Euro investiert.
Besucher, die am 27. August aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus erwartet werden, können entdecken, wie spannend das moderne Landleben sein kann. Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr auf dem Hofgelände wird das Programm um 11 Uhr durch die Familie Hamperl eröffnet. Milchprinzessin Philomena Mögele und BBV-Präsident Günther Felßner reisen aus München an. Sie sprechen ebenso ein Grußwort wie auch Landratsvertreterin Gerlinde Graßl und der Rettenbacher Bürgermeister Alois Hamperl. Auch Abgeordnete und die Bürgermeister der Nachbargemeinden werden kommen.
Musterbetrieb für Oberpfalz
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BBV-Geschäftsführer Franz Kerscher betonte, dass der Betrieb Hamperl in Rettenbach ein Musterbetrieb für die ganze Oberpfalz sei. Mit dem Tag des offenen Bauernhofs wolle der Bauernverband als Mitorganisator der Bevölkerung näherbringen, wie Lebensmittel erzeugt werden, wie Tiere gehalten und gefüttert werden. Dazu gehöre auch, wie die Qualitätssicherung erfolgt und wie die Kontrollen funktionieren.
Als Partner der Landwirtschaft sind vertreten: Besamungsverein Neustadt/Aisch, BBV, Maschinenring, LKV und AELF, Landmaschinenhersteller, Mahl- und Mischdienst Ingerl- Steinberger, Futtermittelhändler, Landwirtschaftliche Transporte Fries, Lohnunternehmen Kulzer und Oberberger, Bayernland Molkerei, Lugauer Dämmpanele, Lely Melktechnik, Haas Fertigbau. Feldbauer Hoch- und Tiefbau, Fuchs Stalltechnik, Stefan Haimerl Elektrik, Zimmerei Kainzbauer, Bauunternehmen Weinzierl. Weiter: Motorsägenschnitzer, Feiner Bastelgarten, Drechslerwaren, Bürsten und Besen, Taschen, Kinder- und Babykleidung, Naturkosmetik. Eingeladen sind alle interessierten Bürger.
rar
Dieses Team bereitete den Tag des offenen Bauernhofs vor. Fotos: Hermann Markl
