In wenigen Tagen beginnt das 51. Chamer Frühlingsfest. Das Bierzelt steht bereits und die ersten Schausteller sind beim Aufbau. Mit der Bierprobe läuteten Volksfestverein, Festwirtsfamilie Widmann aus Landshut und die Brauerei Kuchlbauer den Endspurt für das sechstägige Fest ein.
Christian Plötz, der Vorsitzende des Volksfestvereins, sprach in seinen Begrüßungsworten im Stadl der Wasserwirtschaft von einer Premiere, denn erstmals in der Geschichte des Frühlingsfestes findet eine eigene Bierprobe statt.
Lesen Sie hier: Söder-Kinotour in Cham: Ein bisschen frech, ein bisschen weise und immer authentisch
Es sei ein schöner Anlass, wenige Tage vor Festbeginn das Bier entsprechend einer Prüfung zu überziehen. Er ging auf alte Protokolle der Gründerjahre des Volksfestvereins ein und zeigte sich erstaunt, welche Bierreden früher gehalten wurden. Er zeigte sich erfreut, dass die Stadt Cham mit den drei Bürgermeistern Martin Stoiber, Walter Dendorfer und Barbara Dankerl bei der Bierprobe vertreten war und erläuterte die jahrzehntelange Partnerschaft des Volksfestvereins und der Stadt Cham. Ein Willkommensgruß galt der Festwirtfamilie Sina, Franz jun.und Franz Widmann sen. als Gastgeber. Eine starke Abordnung mit Braumeister Ludwig Mederer war von der Brauerei Kuchlbauer aus Abensberg als Festbierlieferant gekommen.
Dart-Cup im Festzelt
Stolz zeigte sich der Präsident des Volksfestvereins, dass erstmals der Dart Cup im Festzelt stattfinde. Bereits jetzt könne man über 90 Anmeldungen verzeichnen. Platzmeister Stefan Raab sei es gelungen einen attraktiven Vergnügungspark zusammenzustellen. Seit Jahrzehnten konnte erstmals wieder ein Riesenrad nach Cham geholt werden. So habe das Frühlingsfest für Jung und Alt viele Attraktionen zu bieten.
Er erinnerte, dass der Volksfestverein heuer 75 Jahre alt werde. Wichtiger Partner des Vereins ist seit jeher die Stadt Cham. Bürgermeister Martin Stoiber nannte die Feste wichtig, dass die Menschen zusammenkommen, denn „Begegnung erleben“ sei auch die Marke der Stadt Cham.
Die Corona-Zeit machte deutlich, was abgehe, wenn man nicht feiern dürfe. Die Bierprobe sei die Symbolik, dass es losgehe. Er ging auf den Maibaum ein, als Zeichen dass der Winter vorbei ist. Nun komme als Weiteres das Frühlingsfest. Er lobte den Volksfestverein, der immer neue Wege mit dem Fest gehe.
Nach der Hauptspeise, bestehend aus Schäufele oder Schlutzkrapfen oder auch einem hausgemachten Knödl-Trio war Altbürgermeister Leo Hackenspiel eine launische Bierrede vorbehalten. „Uns geht’s gut, wir kosten Freibier gern“, wandelte er ein Lied ab. Die Bedienungen sei flott, aber bedauerte, dass die Bierfilzl fehlen und man beim vollen Bierglas einen „nassen Fleck“ vor sich habe.
Die Bierprobe in der Wasserwirtschaft müsse er anprangern, denn die Einladung war zur Bierprobe und nicht zum Wassertrinken, mahnte Hackenspiel an.
So betrachteten die alten Griechen und Römer Bier als Ersatz für Wein. Bier wurde ihrer Meinung nach nur von Barbaren und Armen getrunken. In seltenen Fällen haben die Römer das Bier als Medikament getrunken. „Aus eigener Erfahrung über Jahrzehnte kann ich sagen, wenn es weh tut: Eine halbe Bier und du bist wieder gesund“, verkündete der Altbürgermeister. So habe Hildegard von Bingen die Naturkraft des Hopfens herausgestellt.
Das Frühlingsfest sei wieder eine Zeit der Begegnung im Wonnemonat Mai. Diesmal sogar mit Vatertag und Muttertag.
Klares, helles Bier
Das Festzelt sei ein Ort der Begegnung ohne jegliche Vorurteile mit allen Besuchern jeglicher Couleur, Rasse oder Religion, betonte er und gab als Devise aus: „Lust auf Heimat und Lust auf eine gute Maß Festbier.
Zufrieden zeigte er sich als Tester mit dem Bier. Es sei ein klares, helles Bier, mit einem feinkörnigen Schaum. Lob zollte er dem Braumeister. In gemütlicher Runde endete die Bierprobe, die von De kloane Blosmuse umrahmt wurde.
cft
Oberst Klaus-Peter Berger (r.) lauschte Bierredner Leo Hackenspiel.
De kloane Blosmuse umrahmte die Bierprobe.
