Vereinsmensch
Große Betroffenheit in Altrandsberg: Rudi Schreiner (79) starb bei der Waldarbeit

27.04.2024 | Stand 27.04.2024, 15:00 Uhr

Rudi Schreiner wurde am Mittwoch beerdigt. Foto: Rosi Stelzl

Große Betroffenheit löste der Tod von Rudi Schreiner nicht nur in seiner Familie, sondern in Altrandsberg und weit darüber hinaus. Am Mittwoch wurde in der Schlosskirche der Trauergottesdienst für ihn gefeiert, vom Kirchenchor St. Michael gesanglich umrahmt, an der Orgel von Kantor Dominik Heigl und Sebastian Peintinger mit Trompete begleitet.

Als Zelebrant sprach Pfarrvikar Matthias Tang den Angehörigen sein Mitgefühl aus. „Ich kam in Harrling von der Abendmesse, als mich der Anruf ereilte, ich müsse nach Birnbrunn kommen, weil mit dem Rudi was passiert sei. Als ich dort gegen 20 Uhr ankam war die Familie schon versammelt und Rudi lag leblos im Wald neben seinem Traktor. War es ein Waldunfall oder ein Herzinfarkt? Vorerst war es nicht klar, erst nach der Obduktion kam man zu dem Ergebnis, dass ihn wohl der Traktor überrollt haben musste. Inmitten seiner Lieblingsbeschäftigung, der Waldarbeit, kam urplötzlich der Tod auf ihn zu. Es war eine völlig überraschende Begegnung. Rudi war für sein Alter ‘pumperlg’sund‘! Und das, obwohl er heuer 80 Jahre alt geworden wäre.

Lesen Sie hier: Aufträge für Sanierung des Kindergartens vergeben

Fast täglich war er im Wald, um diesen in Ordnung zu halten. Aber nicht aus Zwang, sondern aus reiner Freude liebte er diese schöne Arbeit in Gottes Natur. Er hat sich so manches Mal am Gesang der Vögel erfreut und gerne die Tiere des Waldes beobachtet. War er doch ein großer Tierfreund und leidenschaftlicher Rosserer.

Wie oft habe ich bei euch gearbeitet und wie oft haben wir dabei über Gott und die Welt geratscht. Rudi war ein fleißiger und rechtschaffener Mann und zudem ein treuer Christenmensch, der auch oftmals die Gottesdienste in unserer Kirche besuchte.

Fleißig beim Bauen

Auch fühlte er sich der Muttergottes treu verbunden, dies kam auch durch seine 61-jährige Mitgliedschaft bei der MC zu Ausdruck. Rudi stellte den Baugrund zur Errichtung der Antoniuskapelle zur Verfügung und auch das Kreuz, das weiter oben über der Kapelle ragt, entstand durch seine Mithilfe. Auch für unsere Schlosskirche werkelte er tatkräftig mit. Er war an der Außenrenovierung als Gemeindearbeiter mit dabei und half bei der Innensanierung 1986 tatkräftig mit.

Rudolf wurde am 23. Oktober 1944 in Altrandsberg geboren. Seine Eltern waren Rosa und Ferdinand. Zusammen den drei älteren Geschwistern Manfred, Egon und Alma wuchs er hier im Dorf auf und ging im Schloss zur Schule. Im Anschluss besuchte er die Landwirtschaftsschule in Kötzting und war bei verschiedenen Arbeitgebern beschäftigt, die letzten Arbeitsjahre als Gemeindearbeiter.

Am 19. Dezember 1970 heiratete er hier in der Schlosskirche Anneliese Kern aus Birnbrunn. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Dietmar und Gerald hervor, denen er Zeit Lebens ein treu sorgender Vater war. Später freute er sich sehr über seine zwei Enkelkinder. Rudi verschönerte immer liebevoll sein Haus hier im Ort und half tatkräftig beim Hausbau seines Sohnes Dietmar in Birnbrunn mit. Obwohl er doch einige Operationen im Laufe des Lebens durchstehen musste, war er fit. Seine Anneliese versorgte ihn für die Waldarbeit mit einer ordentlichen Brotzeit und trug Sorge dafür, dass er stets genug zu trinken dabei hatte.

Er war ein treues Mitglied des Rossererstammtisches Altrandsberg und verteilte jedes Jahr beim Umritt die Erinnerungsgeschenke. Rudi war ein echter Kamerad und treues Mitglied bei der Feuerwehr und so in jungen Jahren bei vielen Einsätzen mit dabei. Von ihm gab es kein Nein, wann immer man seine Hilfe benötigte. Rudi war überall gern gesehen und im ganzen Dorf beliebt und war gesellig und so bei vielen Festen mit dabei.“

Ein langer Trauerzug

In Nachrufen würdigten Vereinsvertreter am Ende der Trauerfeier die Verdienste des Verstorbenen: Peter Maier als Vorsitzender des FC, Michael Landgraf als Vorsitzender der FFW sowie Matthias Liebl, Vorsitzender des Rosserer-Stammtisches. Im Anschluss formierte sich ein langer Trauerzug, angeführt von der Musikkapelle, hinauf zum Friedhof. Nach den Gebeten des Diakons wurde die Urne ins Grab gesenkt, die Musiker intonierten den „Guten Kameraden“ und einen Choral. Die Vereinsabordnungen hatten vorher Schalen und Kränze am Grabe abgelegt.

kts