Landtagswahl
Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze trifft in Cham Wutbürger und „größten Fan“

20.09.2023 | Stand 20.09.2023, 20:31 Uhr

Katharina Schulze empfiehlt einer Besucherin ihres Wahlkampfauftritts auf dem Marktplatz den Chamer Landtagskandidaten Stefan Zeller zur Wahl. Foto: Martin Hladik

Es ist nur eine gute halbe Stunde, in der wir Katharina Schulze bei ihrem Wahlkampftermin auf dem Chamer Marktplatz beobachten. In dieser Zeit bespielt die grüne Spitzenkandidatin die Bandbreite vom grauhaarigen Wutbürger, der den Grünen empfiehlt „Packt‘s zam“ bis zum jungen Mann, der sich selbst als „größten Fan“ bezeichnet, Katharina Schulze Blumen mitbringt und eine Widmung und ein Selfie haben will.

Dazwischen gibt es ein Kurzinterview mit einem überregionalem Videoteam, dann mit der örtlichen Presse und schließlich findet Schulze Zeit, einer Gesprächspartnerin den Chamer Kandidaten Stefan Zeller für den Landtag zu empfehlen und mit einem Baby auf dem Rücken einer Besucherin vom örtlichen Biohof zu flirten. Dabei bewahrt die quirlige Grünen-Chefin selbst in der heftigsten Diskussion das sie kennzeichnende Lächeln.



Dass aber nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, machen zwei Polizisten im Hintergrund deutlich, die allerdings betonen , dass sie nicht wegen des kürzlichen Steinwurfs auf Schulze in Neuulm auf dem Chamer Marktplatz seien, sondern grundsätzlich bei politischen Veranstaltungen vor Ort. Dennoch greift Schulze das Thema auf eine Pressefrage auf. Der Wahlkampf sei schon „intensiv“ sagt sie. Es beunruhige sie, wie weit Hass und Hetze insbesondere im Netz gingen. Man dürfe das „Lied der Rechten nicht singen“, sagt Schulze.

Aiwanger-Aussage ist „brandgefährlich“



Deswegen halte sie es auch für „brandgefährlich“, dass der Spitzenkandidat der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, in Erding davon gesprochen habe, man müsse „die Demokratie zurückholen“. Das sei „Öl ins Feuer der Rechtspopulisten“ und werde sich für demokratische Parteien „nicht auszahlen“.

Heizungsgesetz ist Thema



Auf das Heizungsgesetz angesprochen, sagt Schulze, dass dies in den Bürgergesprächen in Cham bislang kein Thema gewesen sei. Zudem könnten es sich die bayerischen Grünen zugutehalten, dass sie die Bundesgrünen überzeugt hätten, das Verbot von Holzheizungen aus dem Gesetzesvorschlag zu nehmen.

Die Frage, wie viele Windräder es im Landkreis Cham gibt, konnte Schulze zwar erst mit Hilfe des Chamer Direktkandidaten zu beantworten, aber sie stellte heraus, dass es auch im Landkreis Cham ein deutliches Mehr an Windenergie geben werde, was auch Geld in die Kassen der Gemeinden spülen werde.