Die neun neuen Öko-Modellregionen in Bayern können sich an die Arbeit machen: Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat am Mittwoch im Zuge eines Festakts die Sieger der vierten Wettbewerbsrunde „Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen“ gekürt und ihnen die offiziellen Ernennungsurkunden überreicht.
„Damit können Sie gleich loslegen und Ihre überzeugenden Konzepte in die Tat umzusetzen, damit sie zu einer der bayerischen Vorbildregionen in Sachen Öko-Landbau werden“, sagte die Ministerin in der Residenz in München. Die neuen Regionen hatten die Jury mit ihren Konzepten in einem Wettbewerb überzeugt und dargelegt, wie sie der Produktion und dem Absatz heimischer Bio-Lebensmittel in der Region zukunftsweisende Impulse verleihen wollen.
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Insgesamt gibt es laut Pressemitteilung des Ministeriums nun bayernweit 35 staatlich anerkannte Öko-Modellregionen. Sie decken rund 43 Prozent der Landesfläche ab, 859 Kommunen sind hier eingebunden.
Die Öko-Modellregionen sind ein wichtiger Bestandteil des Landesprogramms „BioRegio 2030“, mit dem der Öko-Landbau in Bayern noch mehr vorangebracht werden soll. Die lokalen Bündnisse werden in den kommenden zwei Jahren über die Ämter für Ländliche Entwicklung bei der Umsetzung ihrer vielfältigen Projekte unterstützt und gefördert. 75 Prozent der Kosten für die Stelle des Projektmanagements vor Ort übernimmt der Freistaat, maximal bis zu 75000 Euro im Jahr. Die Förderung läuft zwei Jahre und kann um weitere drei Jahre verlängert werden. Das Gesamtfördervolumen beträgt knapp 1,5 Millionen Euro pro Jahr, heißt es weiter in der Pressemitteilung des Ministeriums.
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„Der Naturpark Ober Bayerischer Wald ist seit dem 10. Mai offiziell bayerische Öko-Modellregion. Die Auszeichnung ist ein wichtiger Schritt für unsere Region. Unser jahrelanger konsequenter Einsatz für den Schutz der Umwelt, die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und für Lebensmittel aus der Region für die Region ist der richtige Weg,“ freut sich Landrat Franz Löffler, zugleich Vorsitzender des Vereins Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Die Region erstreckt sich über den gesamten Landkreis Cham und drei Gemeinden aus dem Nachbarlandkreis Schwandorf.
Weg frei für Fördermittel
Durch diese Auszeichnung könne der Naturpark weitere Projekte realisieren und den Anbau, die Produktion und die Veredelung regionaler Lebensmittel noch weiter ausbauen, erläutert Löffler. „Die Auszeichnung ist nämlich nicht nur ein schöner Titel, sondern vor allem eine Fördermöglichkeit für den weiteren Ausbau von regionalen Lebensmitteln.“ Finanziell wird das Projektmanagement in den Öko-Modellregionen vom Amt für Ländliche Entwicklung zu 75 Prozent gefördert, 25 Prozent tragen die Mitglieder des Naturparks selbst.
Bereits seit 2021 setzt sich der Landkreis Cham durch das Modellprojekt „Digitaler Landgenuss“ dafür ein, mit Hilfe von digitalen Lösungen eine gezieltere Vermarktung von regionalen Lebensmitteln zu erreichen und den Menschen den Zugang zu regionalen Produkten zu erleichtern.
„Wir sehen die Auszeichnung als wichtige Anerkennung für unser Engagement und als weitere Motivation. Dabei werden wir den Fokus auf regional hergestellte Produkte setzen und ökologische Lebensmittelproduktion gezielt da fördern, wo sie Sinn machen“, ordnet der Landrat die Anerkennung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein.
Neben den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz, Umweltbildung und nachhaltiger Tourismus sei vor allem die nachhaltige Entwicklung unserer Region ein wichtiger Aufgabenbereich der Naturparkarbeit. Die Auslobung zur Ökomodellregion sei ein wichtiges Instrument der nachhaltigen Regionalentwicklung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft.
Themenschwerpunkte
Im Naturpark Oberer Bayerischer Wald könne dadurch auf bestehende Projekte aufgebaut werden – und diese könnten noch nachhaltiger ausgebaut werden. Themenschwerpunkte der Öko-Modellregion sind laut Pressemitteilung des Landratsamts zum Beispiel. landwirtschaftliche Produktion, Verarbeitung von regionalen Produkten, aber auch Information und Bewusstseinsbildung zur nachhaltigen Landwirtschaft und zu Bio-Regio-Produkten.
Landwirte, Verbraucher, Handel, Gastronomie und Verwaltung werden noch näher zusammengebracht, um gemeinsam eine ökologische und sozial verantwortliche Landwirtschaft zu fördern und regionale Wertschöpfungsketten zu stärken.
