Prävention in Reichenbach
Polizeihauptmeister informiert über die Maschen der Betrüger und Trickdiebe

20.03.2024 | Stand 20.03.2024, 20:00 Uhr

Aufmerksam folgten die Sitzweil-Besucher den Ausführungen des Polizeihauptmeisters Thomas Aumer, der über den Enkeltrick und andere Betrugsmaschen informierte. Foto: Ulrike Niklas

Das Telefon läutet, im Hintergrund sind hektische Geräusche zu hören, und eine verzweifelte, weinerliche Stimme am Apparat gibt sich als Verwandter aus. Angeblich ist er in einer Notsituation (Unfall) und braucht dringend Geld. Meist handelt es sich um eine nicht erhebliche Summe, die unmittelbar darauf von Freunden oder Polizisten abgeholt wird. So oder ähnlich spielen sich Situationen ab, auf die immer wieder ältere Menschen hereinfallen – überrumpelt und aus Angst um ihre Angehörigen.

Darüber, wie man sich auf derartige Schockanrufe oder den Enkeltrick vorbereitet und sich auch vor anderen Betrügereien schützt, informierte Polizeihauptmeister Thomas Aumer bei der Sitzweil im Gemeinschaftshaus. Die Tricks der Diebe und Betrüger sind das Vorspiegeln falscher Tatsachen, das Ausnutzen von Gutgläubigkeit und Höflichkeit sowie Überraschungen. Die Betrügereien beschränken sich nicht nur aufs Telefon, sie können sich auch an der Haustüre abspielen. Als Abonnement-Fallen, mit dem Behörden-Trick, indem sich die Betrüger als Vertreter von Behörden oder Handwerker ausgeben und beispielsweise etwas überprüfen müssen oder um ein Glas Wasser bitten. Der Polizeihauptmeister bat die Sitzweil-Gäste dringend, in solchen Situationen niemanden ins Haus zu lassen, Behördenvertreter kommen nicht unangemeldet.

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Auch im Briefkasten können Betrügereien lauern, etwa falsche Gewinnversprechen oder unberechtigte Mahnungen und Inkassoforderungen, die täuschend echt aussehen. Bei Zweifeln an solchen Mitteilungen sollte recherchiert und Kontakt mit den angegebenen Firmen hergestellt werden. Auch vor Gefahren in der Pflege warnte der Vertreter der Polizeiinspektion Roding. Vor Krankenhausdiebstahl oder der Erteilung von Vollmachten an Personen, die das Vertrauen missbrauchen.

Weitere Gefahren birgt das Internet. Das Passwort sollte gesichert und Virenschutzprogramme vorhanden sein. Vorsicht ist auch bei sozialen Netzwerken und Kontaktbehörden geboten. Beispiele brachte der Polizeihauptmeister auch zum Verhalten bei Handtaschenraub oder Betrug mit der EC-Karte. Oftmals versuchen die Diebe, ihre Opfer abzulenken oder in ein Gespräch zu verwickeln, während der Komplize sich der Tasche bemächtigt. Keinesfalls sollte sich der oder die Betroffene auf ein Gerangel einlassen, da man den Gaunern meist körperlich unterlegen ist. Handtaschen sollte man nicht in den Einkaufswagen legen. Nicht ratsam ist es auch für EC-Karten-Nutzer, die PIN in der Geldbörse aufzubewahren.

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Am Ende seiner interessanten Informationen gab der Polizeihauptmeister den Sitzweilteilnehmern noch wertvolle Tipps, wie man sich am besten vor Betrügereien schützen kann: Bei Anrufen niemals die angezeigte Rufnummer wählen und Rückrufe tätigen, keine Auskünfte über Wertsachen und dergleichen erteilen. Ein Polizist würde niemals Bargeld fordern. Keinesfalls Bargeld übergeben, bei jeglichen Zweifeln die Nummer 110 wählen und Anzeige erstatten, um den Schaden zu begrenzen, und vor allem immer misstrauisch bleiben.

Bürgermeister Edi Hochmuth und Helmut Deinhart vom Sitzweilteam bedankten sich beim Referenten für seinen informativen Vortrag.

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