Freude bei Floriansfest
„Quantensprung in der Weiterentwicklung“: Segen für neues Tanklöschfahrzeug in Roding

06.05.2024 | Stand 06.05.2024, 11:00 Uhr
Jakob Moro

Feuerwehrführung, Landrat und Geistlichkeit nahmen die Schirmherrin, Bürgermeisterin Alexandra Riedl, in die Mitte beim Gruppenfoto. Fotos: Jakob Moro

Als „Christkindl“ traf rechtzeitig vor Weihnachten vergangenen Jahres das neue Tanklöschfahrzeug mit dem Funkrufnamen „ROD 21/1, TLF 3000 Stafel“ bei der Stadt Roding ein. Am Samstag erhielt das neue Einsatzfahrzeug im Rahmen des Floriansfestes den kirchlichen Segen.

Dazu hieß der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Tobias Reidl, zahlreiche Ehrengäste willkommen, die Geistlichkeit mit Stadtpfarrer Matthias Kienberger und Prädikant Andreas Förster von der Evangelischen Kirche, Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Alexandra Riedl, die stellvertretenden Bürgermeister Dr. Reinhold Schoierer und Alfred Stuiber, Kreisbrandrat Michael Stahl, Ehrenkreisbrandrat Hans Weber, Kreisbrandinspektor Norbert Mezei, Kreisbrandmeister Christian Maier, Frauenbeauftragte Rosi Meier sowie Ehrenkommandant, Ehrenmitglieder und viele Mitglieder der Feuerwehren in und um Roding.

Mit zwei Schlägen angezapft

Bravourös mit zwei Schlägen zapfte die Bürgermeisterin unter Assistenz von Stefan Mändl der Brauerei Naabeck das erste Fass Bier an. Stadtpfarrer Kienberger und Prädikant Förster hießen alle zur Segnung willkommen. Kienberger sagte vor der Segnung unter anderem: „Wir sind zusammengekommen, um das neue Tanklöschfahrzeug zu segnen. Wir sind dankbar, dass Menschen bereit sind, sich für den Schutz anderer einzusetzen. Dies ist ein ganz großer Segen und Dienst. Dazu gehören vor allem Mut und Selbstlosigkeit aber auch das entsprechende technische Gerät.“ Förster verlas je ein Kapitel aus dem alten und dem neuen Testament und sagte: „Vor uns steht ein ganz besonderes Fahrzeug. Es ist mehr als ein Fahrzeug. Es ist ein Zeichen eines Engagements zum Schutz aller unserer Mitmenschen“. Die Segnung schloss mit einem gemeinsam gebeteten Vater unser.

Kommandant Alexander Tag stellte das Fahrzeug und die Vorgänge bei der Beschaffung vor. Es sei anfangs etwas holprig gewesen, aber jetzt sei die Feuerwehr damit zufrieden, sagte Tag. Es sei eine technische Weiterentwicklung, ein Quantensprung gegenüber dem über 35 Jahre alten bisherigen Tanklöschfahrzeug.

Planungen laufen schon lange



Die Planungen liefen seit dem Jahr 2017. 2018 wurde das WLF ROD 36/1 angeschafft, 2019 fand ein Führungswechsel bei der Feuerwehr statt. Dann kam Corona und verzögerte die Anschaffung weitere Jahre. Ab 2021 wurde wieder geplant. Das Fahrgestell ist ein Mercedes-Benz mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen und einer Leistung von 299 PS. 3500 Liter Wasser trägt der Tankinhalt (um mehr als 1000 Liter, als das bisherige TLF 16/25) sowie 200 Liter Schaum und eine Schaummittelanlage mit der Fähigkeit, Netzmittel bis Schwerschaum herzustellen. Besondere Ausrüstungsgegenstände führt das Fahrzeug mit, so einen Waldbrandsatz, eine Rettungssäge, einen Akkulüfter, vier Atemschutzgeräte, Dachmonitor für Wasser und Schaumbetrieb und ein Hygieneboard. Technische Besonderheiten sind ein Pump- und Rollbetrieb bei langsamer Fahrt, eine Vierradbremse und ein Hecklichtmast. Tag dankte allen, die es ermöglichten, dass die Feuerwehr jetzt „dieses tolle Fahrzeug“ habe.

Bürgermeisterin Riedl freute sich über die Segnung des neuen Feuerwehrfahrzeugs und dankte der Geistlichkeit dafür. Der Stadtrat habe 2020 den Beschluss zur Anschaffung gefasst, die Auftragsvergabe erfolgte im November 2021, im November 2023 die Auslieferung.

Rund 400000 Euro Kosten

Das Fahrzeug hat über 400000 Euro gekostet und wurde mit Steuermitteln durch Land, Bezirk und Landkreis gefördert. Der Feuerwehrverein hat 15000 Euro an Eigenmittel zur Verfügung gestellt, der Rest wurde über den Haushalt der Stadt beglichen. „Wir haben ein gutes Fahrzeug zustandegebracht“, meinte Riedl und sprach Dankesworte. Weitere Feuerwehrfahrzeuge seien „in Arbeit“ informierte Riedl.

Landrat Löffler sagte bei seinem Grußwort: „Wenn man ein neues Auto bekommt, freut man sich. Das ist der Stolz, und dies ist heute wirklich zu sehen“. Ein neues Feuerwehrauto verspreche auch wieder Zukunft, sagte Löffler und informierte, dass dieses Fahrzeug heute rund 600000 Euro kosten würde, wenn es heute bestellt werden würde. Der Landrat: „Manchmal denke ich mir wirklich: Wo ist da der Wert?“ Als Geschenk übergab Löffler einen Rosenkranz aus dem Wallfahrtsort Neukirchen beim Heiligen Blut. Dieser solle die Mannschaft beschützen, dass alle gut heimkommen.

Kreisbrandrat Stahl sprach ein Grußwort für die Feuerwehrführungskräfte, gratulierte der Rodinger Wehr zum neuen Fahrzeug, übergab eine Christophorus -Medaille für die Mannschaft und wünschte gute Fahrt. Das Floriansfest ging an diesem Abend bis kurz vor Mitternacht mit anschließenden Barbetrieb.