Kreisfeuerwehrverband
Zahl der aktiven Ehrenamtlichen im Landkreis Cham steigt − 2023 zu 3512 Einsätzen alarmiert

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 16:46 Uhr

Neu gewählt wurde die Vorstandschaft und Verbandsausschuss des Kreisfeuerwehrverbandes. Fotos: kht

„Haben Feuerwehrleute mehr Zeit als andere Bürger – nein sie bringen Beruf und Familie in Einklang mit einem besonderen Ehrenamt“. Wie fordernd dies ist, machte Kreisbrandrat Michael Stahl bei der Jahresversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes deutlich. An 3512 Einsatzstellen wurden die 190 Feuerwehren des Landkreis demnach im vergangen Jahr tätig, um den Landkreisbewohnern in den oft ungewöhnlichsten Situationen zu Hilfe zu eilen.

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Eigenverantwortung übernehmen, Mithalten bei der technischen Entwicklung, Berücksichtigen des Klimawandels und die Hilfe über Grenzen hinweg seien vier Themenbereiche, an denen die Gesellschaft von der Feuerwehr lernen kann, fasst Landrat Franz Löffler dieses Wirken zusammen.

Elisa Töppen leitete die Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Blaibach ein, der vor Ort über 700 Feuerwehrleute beiwohnten, darunter zahlreiche Vertreter der Kommunalpolitik, der Partner im Einsatzdienst und der regionalen und überregionalen Feuerwehrführung und via Live-Schaltung weitere weit über 100 Interessierte verfolgten. Nach einem Totengedenken ließ Kreisbrandrat Michael Stahl das vergangene Jahr Revue passieren und stellte dies unter die Überschrift.

Wichtigstes Gut: Die Aktiven

„Das wichtigste Gut in den Feuerwehren sind die Leute, die darin integriert sind und mithelfen“, so der Sprecher. Mit aktuell 11339 Feuerwehrdienstleistenden sei das Tal durchschritten und zeige die Tendenz wieder nach oben. Allein bei den Kinderfeuerwehren sei ein Zuwachs von 88 Prozent feststellbar und liege bei derzeit 1192 Kids in diesem Bereich. In den Feuerwehrvereinen sind 41092 Mitglieder gelistet. An nunmehr über 30 Ehrenabenden konnten verdienten Aktiven Auszeichnungen überreicht werden, davon allein 14 mal für 50-jährigen aktiven Dienst.

„Auffallend ist die hohe Zahl an Flächenbränden“, so Michael Stahl auf die Einsatzbilanz eingehend, die zum Vorjahr um 31 Prozent stieg. Die Aufgabenstellung umfasste dabei, wie er an einer Bilderschau deutlich machte, die ganze Bandbreite des Einsatzspektrums von Unfällen und Tierrettungen angefangen über Unwetter, Personensuchen, Schneebruch bis hin zu einem Bombenfund. „Wir waren 24/7/365 im Einsatz, Danke für eure stete Bereitschaft“, so Michael Stahl sein Lob an die Aktiven ausdrückend. An 3512 Einsatzstellen waren demnach 5087 Feuerwehren eingesetzt. Dabei leisteten 45010 Aktiven allein 64301 Helferstunden.

Bei den Einsätzen konnten 424 Personen betreut werden. Positiv, dass im Vorjahr keine Gewalt gegen Feuerwehrkräfte zu verzeichnen war. Bei den Einsätzen verletzten sich 28 Aktive und nahmen nach belastenden Einsätzen 24 eine PSNV-E Betreuung in Anspruch. Herausfordern die Evakuierung im Zuge des Bombenfundes oder das Räumen eines Hotels nach einem Großbrand. „Wir schaffen dies nur durch ständiges Üben, Kommunizieren und Zusammenhalt“, so Stahl. Dazu zählt auch der Faktor Ausbildung. In diesem Kontext nannte Michael Stahl auch die Großübung am Hohen Bogen. 1500 Teilnehmer, 15 Kilometer verlegte Schlauchleitung und 150 Fahrzeuge.

Kernthema im Vorjahr waren Vegetationsbrände. Weiter erwähnte er das nunmehr seit zwei Jahren im Verbund mit dem BRK laufende Projekt Herzklopfen, bei dem elf Feuerwehren eingebunden sind oder das organisierte Walbrandsymposium.

„Diese beeindruckende Leistungsbilanz zeigt, die Sicherheit im Landkreis Cham ist in allerbesten Händen“, so Franz Löffler. Auf diese professionelle Hilfe könne neben den Landkreisbürgern auch überregionale Anforderungen bauen, zeichnet sich der Landkreis Cham als Helferlandkreis aus.

Die Freiwillige Feuerwehr sei dabei der beste Beweis, Eigenverantwortung zu übernehmen. Zum Wohle der Gesellschaft halten diese bei der technischen Entwicklung Schritt, wobei der Mensch immer im Mittelpunkt dieser stehe.

Klimawandel beachten

Neun Heißtage mehr als im Vorjahr heißt auch, dass der Klimawandel im Einsatzgeschehen berücksichtigt werden muss. Mit der Grenzöffnung 1990 sei dann auch die Prosperität gestiegen, sei die Feuerwehr ein Vorbild über die Grenzen hinweg Hilfe zu leisten.‚In eine Gesprächsrunde intervierte im Anschluss Elis Töppen die Blaibacher Bürgermeisterin Monika Bergmann, die beiden Landtagsabgeordneten Gerhard Hopp und Julian Preidl, den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes Jürgen Kohl sowie Polizeirat Sven Buhl. Fragen unter anderem zur Entwicklung der Altersgrenze, der fast schon extrem steigenden Preisen von Feuerwehrfahrzeugen oder auch die Zusammenarbeit bei Suchaktionen, zu der ein gemeinsames Einsatzkonzept vorbereitet und auch schon umgesetzt wurde, wurden besprochen.

Die beiden Kassenprüfer Ottmar Handl und Rudolf Ried wurden aus ihrem Amt nach fast zwanzigjähriger Tätigkeit verabschiedet.

kht