Tausende Besucher erwartet
30 Jahre Spargelmarkt Sandharlanden – Wie alles begonnen hat

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 19:00 Uhr

Fotografischer Rückblick in die Anfangsjahre des Spargelmarktes: Wie und wo wächst der Spargel? Foto: Manfred Forster

Der Spargelanbau um Abensberg lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Ab den 1920er Jahren wurde er zwar feldmäßig angebaut, doch so richtig bekannt wurde der Abensberger Spargel erst vor drei Jahrzehnten. Ein wichtiger „Meilenstein“ dabei war die Gründung des Spargelmarktes in Sandharlanden 1994.

Der erste Sonntag im Mai - als nächstes am 5. Mai – ist seit mittlerweile 30 Jahren der Termin, an dem tausende von Besuchern aus dem ganzen südostbayerischen Raum an die Spargelbifänge und auf die Höfe in Sandharlanden pilgern. Längst ist der Spargelmarkt zu einem Sandharlandener Volksfest geworden - bei dem heuer erstmals ein Kinderkarussell seine Runden drehen wird.

Lesen Sie auch: Das kostet das Kilo Spargel

Wie hatte das alles eigentlich begonnen? Jüngst hatten sich Ortsverbandsvorsitzender und Marktleiter Christian Miedl, der langjährige Marktleiter Anton Kiermeier und der ehemalige Ortsverbandsvorsitzende Josef Bauer zusammengesetzt, um über die Anfänge des Spargelmarktes zu reden.

Als „Vater des Spargelmarktes“ gilt Ludwig Gruber, der längst nicht mehr in Sandharlanden lebt. Kiermeier erinnert sich gut, wie Ludwig Gruber ihn damals nach der Kirche ansprach und meinte: „Du Done, da kannt ma doch wos macha“– er meinte damit, irgendwas rund um den Spargelanbau in Sandharlanden.

Startschuss fiel 1993

„Gruber war wirklich gut im Organisieren“, weiß Miedl. Schon in den späten 1980er Jahren hatte er eine Veranstaltung „Rund um den Spargel“ auf dem Sandharlandener Dorfplatz organisiert.

Im Herbst 1993 dann die ersten Planungen: Gruber lud damals zu einem Treffen mit 17 Spargelbauern - die Erzeugergemeinschaft war damals noch Zukunftsmusik - und den Vereinen zum Hammermeier ein - 16 Erzeuger und die damaligen Vereinsvorstände waren der Einladung gefolgt und der Spargelmarkt wurde ins Leben gerufen.

Neben den Spargelbauern waren auch die Vereine von Anfang an dabei und wichtig, da diese am Dorfplatz einen Biergarten betreiben sollten.

Lesen Sie auch: Ihr Spargel wächst oben ohne

Der erste Markt wurde für den 8. Mai 1994 geplant. Damals war noch Vieles improvisiert. Neben dem Spargel weiß oder grün wurden auch Butter, Eier, Nudeln, Geräuchertes, Marmelade bis hin zu Likören angeboten. Und das noch ganz einfach auf Biertischen.

Im Jahr darauf , 1995, wurde die Erzeugergemeinschaft Abensberger Qualitätsspargel gegründet - und der Spargelmarkt ist für sie von Anfang an eine wichtige Werbeplattform. Es geht um Imagepflege und Qualitätssicherung. „Wir scheuern uns nicht vor dem Vergleich mit Importspargel und weisen besonders auf die qualitativen Vorzüge eines ökologisch erzeugten Spargels aus unserer Region hin“, hatte vor 25 Jahren der damalige Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft, Robert Hutterer, auf dem Spargelmarkt in Sandharlanden betont. Wie anders könnte man die Kunden besser von der Qualität des Produkts überzeugen als sie an den Bifang zu holen und sie hinter die Hoftüren blicken zu lassen?

Mittlerweile kommen jedes Jahr viele Fieranten zum Markttag nach Sandharlanden und bereichern das Angebot ortsansässiger Produzenten und Hofläden.

Die Interessensgemeinschaft und die Ortsvereine haben für den 5. Mai wieder ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Schon ein Klassiker ist das Pferdekutschengespann von Sepp Straßberger, das immer sehr gerne angenommen wird und seine Runden dreht. Auf den Höfen gibt es verschiedene Aktionen. Unter anderem kann man den Arbeitern bei der Verarbeitung des Spargels zuschauen. Alljährlich findet am Spargelmarkt auch ein Oldtimertreffen statt. Für das leibliche Wohl ist natürlich gesorgt. Wem Spargel weiß und grün nicht reichen kann an einem Stand am Feuerwehrhaus Spargeleis schlecken. Legendär ist das Sandharlandener Kuchenbuffet. Ein Spanferkelt wird gegrillt, auch Forellen sind im Angebot.

Für Kinder ist viel geboten

„Besonders wird an die Kinder gedacht und vieles dafür ausgerichtet“ betont Miedl. Für Kinder gibt es Spiel und Spaß mit dem Kindergarten „Fridolins Kindernest“. Es gibt einen Losstand einen Sandkasten und Torwandschießen bei der FSV-Fußballjugend, einen Streichelzoo, Ponyreiten und Gardetanz.

Der Spargelmarkt beginnt um 10 Uhr mit einem katholischen Gottesdienst. Gegen 11 Uhr folgen Grußworte des Marktleiters Christian Miedl, des Bürgermeisters Bernhard Resch, der Vorsitzenden der Erzeugergemeinschaft, Petra Högl, und der Abensberger Spargelkönigin Nora Aunkofer.

Landrat Martin Neumeyer wird anschließend die anwesenden Fest- und Produktköniginnen vorstellen.

Den ganzen Tag über herrscht in Sandharlanden Biergartenbetrieb. Für die musikalische Umrahmung sorgen die Kapellen „DoanaBlosn“ aus Weltenburg und die „Grenzstoarucka“ aus Eining.

Das Programm:

Beginn: 10 Uhr Gottesdienst, 11 Uhr Grußworte, Vorstellung der Königinnen, Marktbetrieb

Parkplätze: Parkplätze sind ausgeschildert und kostenlos

Oldtimer: Treffen ab 9 Uhr; Dreschen mit Dreschwagen um 13, 14 und 15 Uhr