Tag der Arbeit am 1. Mai
Im Schatten der Europawahl: DGB demonstriert auf dem Kelheimer Ludwigsplatz

01.05.2024 | Stand 01.05.2024, 11:59 Uhr

Im Rahmen der DGB-Kundgebung am 1.Mai zogen gut 100 Teilnehmer durch die Kelheimer Altstadt. Nückel

Die Kundgebung des DGB in Kelheim zum Tag der Arbeit am Mittwoch, 1. Mai, fand unter dem Motto „mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ statt. In den Reden wurde allerdings auch die anstehende Europawahl am 9. Juni thematisiert.

Nach Polizeiangaben nahmen 105 Personen an der Kundgebung auf dem Ludwigsplatz teil. Nach dem Standkonzert zogen die Teilnehmer ab 9.30 Uhr um die Altstadt, anschließend folgten die Reden.

Peter Meier, stellvertretender DGB-Kreisvorsitzender, erinnerte an die anstehende Europawahl. Die EU sei ein wichtiges „Friedensprojekt“ und nun gelte es „die Feinde Europas zu bekämpfen“. „Geht in die Familien und geht in die Diskussion“, forderte Meier die Teilnehmer auf. Ähnlich äußerte sich Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger (CSU). Man solle zur Europawahl gehen und „Seitenspringern“, die das Friedensprojekt Europa abschaffen wollen, keine Bühne geben.

Krankenhäuser im Kreis Kelheim waren Thema



Auf die Region Kelheim bezogen waren vor allem die Krankenhäuser, insbesondere das in Mainburg, Thema. Hans Kleehaupt mahnte an, dass man sich nicht über Fachkräftemangel beschweren dürfe, wenn man „nicht vernünftig mit den den Leuten umgeht“. Das betreffe nicht nur das Geld, sondern auch die Arbeitsbedingungen. Schweiger sagte, er sei stolz, dass Kelheim Industriestandort sei, sah diesen aber durch hohe Energiepreise in Gefahr. 2023 schloss der Acrylfaser-Spezialist Dolan in Kelheim, laut den Verantwortlichen hatte das auch mit hohen Energiepreisen zu tun. Schweiger appellierte an die Bundesregierung, Energiepreise zu senken.

Solidarität statt Neiddebatte



Hauptredner Ludwig Maier, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik im DGB Bayern, forderte Arbeitnehmer zur Solidarität über die Branchen hinweg aus. „Wenn der Schreinermeister über den Arbeiter bei BMW schimpft, weil der so viel verdient, haben die Großkopferten alles richtig gemacht.“ Anstatt untereinander Neiddebatten zu führen, sollte man beispielsweise auf exorbitante Managergehälter schauen, forderte Maier. Denn insgesamt seien in den vergangenen Jahren die Reichen reicher und die Armen ärmer geworden.