Endlich wieder schwarze Zahlen
Bistum Eichstätt legt für 2024 ausgeglichenen Haushalt mit Überschuss vor

19.12.2023 | Stand 20.12.2023, 10:33 Uhr

Kirchenbauten prägen die Bischofsstadt Eichstätt: Über denen hat sich der bewölkte Finanzhimmel nun zumindest ein wenig gelichtet. Die Diözese erwartet 2024 schwarze Zahlen. Foto: Bader

Nach finanziell schwierigen Zeiten gibt es – zumindest für 2024 – einen Lichtblick: Die Diözese Eichstätt rechnet laut einer Mitteilung von Dienstag nicht nur mit einem ausgeglichenen Haushalt, sondern erwartet einen Überschuss von gut 900.000 Euro.



2020 ging es los mit einem Minus von fast 4 Millionen Euro. Das Geschäftsjahr 2021 wurde dann mit mit einem Minus von 13,7 Millionen Euro abgeschlossen, 2022 folgten dann mit 12,5 Millionen Euro. Die Abrechnung für 2023 liegt noch nicht vor, kalkuliert wurde im Haushalt allerdings mit einem Fehlbetrag von 14,9 Millionen Euro.

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Der Haushalt des laufenden Jahres war erst im zweiten Anlauf von den entsprechenden Gremien genehmigt worden. Zuvor hatte die Bistumsleitung eilig einen Zukunftsplan „zur Neuausrichtung der Pastoral und zur Konsolidierung ihrer Finanzen“ vorgelegt. Dazu gehört unter anderem die Aufgabe der Trägerschaft für vier Schulen. Hierzu laufen wie berichtet Gespräche mit dem Schulwerk des Bistums Augsburg.

Ausgaben sinken um 14 Millionen Euro

Nun also eine überraschend positive Entwicklung – zumindest im Haushaltsansatz: „Dafür verantwortlich sind im Wesentlichen neben den eingeleiteten Umstrukturierungen wirtschaftliche Entwicklungen etwa bei den Zinsen“, wird Amtschef Thomas Schäfers in einer Mitteilung des bischöflichen Ordinariates zitiert. Außerdem sollen 2024 insgesamt fast 14 Millionen Euro weniger ausgegeben werden als im laufenden Jahr.

Nach Angaben des Bistums werden Gesamterträge von 176,2 Millionen Euro erwartet (Vorjahr: 174,1 Millionen Euro). Haupteinnahmequelle bleibt demnach die Kirchensteuer mit 105,9 Millionen Euro (105,5 Millionen). 2022 lagen die Kirchensteuereinnahmen bei 108 Millionen Euro. Damit folgt die Diözese einem allgemeinen Trend: Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln sind die Einnahmen aus Kirchensteuern im Jahr 2023 um fünf Prozent gesunken.

Dennoch: „Hohe Kirchenaustrittszahlen werden durch Effekte wie beispielsweise steigende Löhne bei den Kirchensteuerzahlern teilweise kompensiert, sodass das Vorjahresplanniveau voraussichtlich gehalten werden kann“, erläutert Finanzdirektorin Christine Hüttinger diese Zahlen. Den zweitgrößten Ertragsposten bilden erhaltene Zuschüsse: 34,6 Millionen – nach Bistumsangaben 584000 Euro mehr als in 2023. Die Ausgaben sollen sich laut Wirtschaftsplan von 189,1 Millionen Euro (2023) auf 175,3 Millionen verringern.

Baustopp gilt nicht für Notmaßnahmen



Die Diözese hebt dabei hervor, dass der noch geltende Baustopp sich auf den Wirtschaftsplan letztmals positiv auswirken soll: Ab 2025 soll es wieder Bauzuschüsse geben. Dennoch gebe es Bauzuschüsse im kommenden Jahr: 3,5 Millionen Euro sollen für Notmaßnahmen zur Verfügung stehen.

Mit insgesamt 8,2 Millionen Euro unterstützt das Bistum Vereine und Verbände, darunter den diözesanen Caritasverband, den Sozialdienst Katholischer Frauen, die Christliche Arbeiterhilfe und den Malteser Hilfsdienst. Den größten Anteil an den Aufwendungen machen die Personalaufwendungen aus: 92,5 Millionen Euro kalkuliert das Bistum an dieser Stelle. Das sind 3,9 Millionen Euro weniger als im Plan 2023. Als Hauptursache gibt die Diözese dafür eine deutlich geringere Zuführungen zu Beihilfe-Rückstellungen aus – eine Folge höherer Zinsen.

Bei allen positiven Nachrichten dämpft Amtschef Schäfers die Lage: Das positive Ergebnis dürfe nicht über die Notwendigkeit weiterer Anpassungen hinwegtäuschen.