Windkraft
Bögl liefert 3000. Windturm aus und steigert Produktionskapazität von 400 auf 600 Türme

18.12.2023 | Stand 18.12.2023, 11:33 Uhr

Die Hybridtürme der Firma Bögl sind aus Stahl und sitzen auf einem Betonsockel. Das macht sie stabiler und ermöglicht größere Nabenhöhen. Foto: Andreas Mayr

Mit einem Windenergie-Projekt in Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt hat die Max Bögl Wind AG ihren insgesamt 3000. Windturm errichtet. Das teilte das Unternehmen mit. Der Turm, der in einer Anlage des Herstellers Vestas verbaut wird, erhöht damit die Stromerzeugung an diesem deutlich.

„Wir sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und zur erforderlichen Energiewende leisten zu können“, sagte Josef Knitl, Vorstand der Max Bögl Wind AG. Darauf setze auch Bögl-Kunde Vestas, der als Windenergieanlagenhersteller bei deutschen Windenergie-Projekten führend ist. Das Sengenthaler Unternehmen baut sogenannte Hybrid-Türme für Windanlagen. Sie sind nicht mehr nur aus Stahl, sondern besitzen einen Betonsockel. Das ist nicht nur billiger und stabiler, sondern hat beim Transport auf deutschen Autobahnen große Vorteile.

Türme halten immer längeren Rotorblättern stand

Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, verbessern große Nabenhöhen das Potenzial insbesondere von windschwächeren Standorten. Neuere, effizientere Windenergieanlagen mit immer längeren Rotoren erforderten Türme, die zum einen das zusätzliche Gewicht tragen können und zum anderen für die immer längeren Rotorblätter hoch genug sind.

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Max Bögl biete mit seinem Hybridturm nun bereits die zweite Generation dieses Turmsystems an und entwickle diese kontinuierlich weiter. Der Fokus liege hier neben dem Thema Nachhaltigkeit insbesondere auf einem wirtschaftlichen Qualitätsprodukt, das den Anforderungen neuer Turbinengenerationen gerecht werde.

Ausbauziele der Bundesregierung: Nachfrage nach Türmen hoch

Wie Bögl weiter schreibt, sei wegen der Ausbauziele der Bundesregierung für Onshore-Windenergie die Nachfrage für Windtürme mit sehr großen Nabenhöhen sehr hoch. Erst im September hatte die Max Bögl Wind AG deshalb bekannt gegeben, dass das Unternehmen seine Produktionskapazität für den europäischen Markt von 400 auf bis zu 600 Türme pro Jahr steigern werde.

Neben den zwei eigenen Werken in Sengenthal und Osterrönfeld (Schleswig-Holstein) fertige Max Bögl in Kooperation mit der Firma Bettels Betonfertigteile nun auch am Bettels-Standort in Emden. „Weitere Kapazitätsausweitungen seien flexibel möglich, wenn die Nachfrage nach dem Hybridturm Bögl wie prognostiziert weiter steigen werde.

Nabenhöhen von 199 Metern angepeilt

Für 2025 werde zudem der Prototyp einer Onshore-Windenergieanlage mit einer Nabenhöhe von 199 Metern für die neuesten Anlagengenerationen erwartet“, sagt Josef Knitl. Sechs der acht Windtürme im Innovations-Windpark Bad Lauchstädt mit 50 Megawatt Leistung werden auf einem Hybridturm Bögl mit Nabenhöhen zwischen 166 und 169 Metern errichtet, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist.

Der Energiepark Bad Lauchstädt werde demnach ein weltweit einzigartiges Reallabor zur intelligenten Erzeugung von Grünem Wasserstoff sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung sein. Die Windanlagen sollen eine bessere Auslastung sogenannten Elektrolyseurs gewährleisten – der Anlage, die den grünen Strom in gründen Wasserstoff umwandelt.

Die auf den bisher ausgelieferten 3.000 Hybridtürmen Bögl installierten Windenergieanlagen haben insgesamt eine Leistung von mehr als acht Gigawatt und wurden in Deutschland, Österreich, dem umliegenden europäischen Ausland sowie Thailand errichtet.