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Die SKRK wird 150 Jahre: Parsberger blicken auf wechselvolle Geschichte zurück

05.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:56 Uhr
Günter Treiber

Der Festausschuss der SKRK hat bereits fleißig gearbeitet und ein tolles Festprogramm auf die Beine gestellt. Foto: Günter Treiber

Die Soldaten-, Krieger- und Reservistenkameradschaft (SKRK) Parsberg feiert vom 14. bis 16.Juli 2023 ihren 150. Geburtstag. Das ist Anlass genug, sich die wechselvolle Geschichte eines der agilsten Vereine Parsbergs einmal etwas näher anzusehen.

Die Chronik des Vereins ist entstanden durch Erinnerungen und Erzählungen des ehemaligen Hausmeisters Jakob Lehmeyer, Sohn des einstigen 1. Vorstandes Jakob Lehmeyer, aus dürftigen Niederschriften und aus Erklärungen des aktuellen Vorsitzenden Wolfgang Burger.

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Im Jahr 1873, der genaue Tag ist nicht mehr bekannt, haben 16 Männer, vornehmlich Landwirte und Gastwirte, den „Krieger- und Veteranenverein“ gegründet. Zwei der Gründer waren bereits beim sogenannten „Bruderkrieg“ 1866 dabei. Alle übrigen waren Feldzugteilnehmer von 1870/71. Die Namen der Gründermannschaft findet man im Infokasten. Zum Gründungsvorstand gibt es nur die Vermutung, dass es der Gerichtsdiener Müller gewesen sei. Im Feldzug war Müller Kürassierwachtmeister.

Bekannt ist aber, dass sich der Verein bereits ein Jahr später eine Vereinsfahne beschaffte, die man heute im Burgmuseum besichtigen kann. Im Jahr 1895 beging man das 25-Jährige. Dazu wurde in der Staatswaldabteilung Prest eine junge Eiche ausgegraben und im Garten des alten Schulhauses wieder eingepflanzt.

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KRK Parsberg: Vereinsarbeit ruhte während des Kriegs



Nach 1900 wurde der Gefängniswärter Specht neuer Vorstand des Vereins. Die Zeit während des Krieges ruhte die Vereinsarbeit, aber kurz danach, nämlich schon 1919, kam es zu Wahlen um den Vorsitz und der Baugeschäftsinhaber Georg Behringer wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er war es dann auch, der für die Heimkehrer eine große Feier mit Dankgottesdienst und einem Mittagessen veranstaltete.

Das Datum der Neuwahlen ist nicht mehr bekannt, aber man weiß heute, dass der Zimmermeister Franz Ferstl 1929 Vorstand des Vereins wurde. Dieser war es, der dafür gesorgt hat, dass in der Pfarrkirche eine Krieger-Gedächtnistafel angebracht wurde, die man heute noch sehen kann.

Und wieder gab es mit Johann Weigl 1933 einen neuen Vorstand. Er hatte das Amt bis 1945 inne. Es war die Zeit, dass man Vereinsfeste oder überhaupt die Vereinsarbeit nicht mehr gestalten konnte, wie man wollte - zumal die Vereinsbeiträge der Mitglieder größtenteils abgegeben werden mussten. Der „Bayerische Löwe“ an der Fahne musste beispielsweise entfernt werden.

Und nach dem Krieg verbot die Besatzungsmacht jegliches Vereinsleben, so dass alle Vereine zum Erliegen kamen.

Am 8. Juni 1958 beschlossen einige ehemalige Vereinsmitglieder, den Verein wieder zum Leben zu erwecken. 20 Männer kamen im Gasthaus Eibl zusammen und wählten eine neue Vorstandschaft. 1. Vorstand wurde Hans Weigl, Franz Schmidt wurde Schriftführer und Josef Meier Kassier.

Schon einige Tage später, genau am 22. Juni 1958, wurde im Parsberger Vereinslokal Eibl der Kreisverband Parsberg mit elf Kriegervereinen ins Leben gerufen. Zeitgleich erklärte man, sich dem Bayerischen Kameradschaftsbund anzuschließen. Man war stolz darauf, dass der Verein ein Jahr später schon 70 Mitglieder hatte. Dadurch gingen mehr Mitgliedsbeiträge ein und man konnte sich eine Salutkanone anschaffen. 1963 konnte man drei Tage lang das 90-Jährige feiern. 60 Vereine waren mit ihren Fahnenabordnungen dabei.

So entstand der neue Vereinsname SKRK Parsberg



Die folgenden Jahre in aller Kürze: 1964 wurde der Fuhrunternehmer Josef Vögerl Vorsitzender, 1964 fand die Kriegerdenkmalweihe statt, 1966 wurde Alois Zitzelsberger 1.Vorsitzender. Weitere Vorstände waren Johann Peißer, Josef Bachmeier und Hans Harteis.

Am 6.April 1997 gab es wieder eine Neuwahl, die Heinrich Rödl für sich als Vorsitzender entschied und Wolfgang Burger 2. Vorsitzender wurde.

Burger wurde bald 1. Vorsitzender. In seiner Ägide kam die Reservistenkameradschaft zum Kriegerverein und ebenso die Soldaten- und Kriegerkameradschaft, so dass der neue Vereinsname Soldaten-, Krieger- und Reservistenkameraschaft (SKRK) entstand.