Bürgerversammlung
Gewerbegebiet, Raser, Schule: Was Bürger in Lauterhofen stört

22.10.2023 | Stand 22.10.2023, 9:13 Uhr
Jürgen Schlegel

2024 kann Edeka in Lauterhofen bauen. Bürger kritisierten bei der Versammlung, dass der Flächennutzungsplan zigmal geändert und neu ausgelegt worden sei. Foto: Jürgen Schlegel

In Lauterhofen begann am Freitag die Reihe der Bürgerversammlungen. Bürgermeister Ludwig Lang ging dabei auch auf die Situation der Kindergärten ein.

In den Kindergarten Maria Goretti gehen aktuell 50 Kinder, 20 in den Waldkindergarten Wald- und Wiesengang. Die Kita St. Gabriel betreut 33 Krippen- und 75 Kindergartenkinder. Aktuell erfolgt eine Aufnahme der bis Januar 2024 angemeldeten Kinder, danach gäbe es einen Aufnahmestopp. Schuld sei der Personalmangel, sagte Lang.

Danach ging Lang auf die Finanzen ein: Die größten Einnahmen des Verwaltungshaushalts machen die Gewerbesteuer mit 36 Prozent sowie die Einkommensteuerbeteiligung mit 23 Prozent aus. Bei den Ausgaben liegen die Personalkosten mit 1,6 Millionen Euro (18 Prozent des Haushalts) und die Kreisumlage mit 21 Prozent vorne. Beim Vermögenshaushalt wurden 4,4 Millionen Euro aus der Rücklage entnommen. Die Frage, wie viel an Rücklage aktuell noch vorhanden ist, konnte Bürgermeister Lang allerdings nicht beantworten.

Die größte Ausgabe des Vermögenshaushalt ist der Erwerb von Grundstücken mit 1,8 Millionen Euro. Lang betonte, dass Wohnungen weiterhin benötigt werden. Er sehe aber einen deutlichen Rückgang der Bauanträge. Neben der Erweiterung der Kita St. Gabriel und der Sanierung und Erweiterung von Grund- und Mittelschule sowie Turnhalle schlagen die Kosten für die Feuerwehren enorm zu Buche.

Unter anderem mussten für 20 neue Atemschutzgeräte rund 87000 Euro ausgegeben werden. In Trautmannshofen, Lauterhofen und anderen Ortsteilen steht der Neubau der Feuerwehrhäuser an. Ein großes Anliegen sei Lang die 1300 Jahr-Feier im Jahr 2025. An Silvester 2024 sei ein großes Feuerwerk und eine gemeinsame Feier geplant. Die Hauptaktivitäten des Jubiläums finden von 24. bis 29. Juni 2025 statt, mit einem Festzug am letztgenannten Tag. Lang rief zur Mitarbeit auf, man brauche viele Mitstreiter.

Kritisiert wurde von Bürgern, dass sich die Sanierung der Schule so lang hingezogen habe, dass kurz vor der Abnahme plötzlich große brandschutzbedingte und kostenintensive Änderungen erfolgen hätten müssen. Kritik an den Planern wurde laut. Der Marktrat wurde auch aufgefordert, sich hinsichtlich der Grundsteuer Gedanken zu machen. Aufgrund seiner Berechnung käme auf ihn eine 2,5 mal so hohe Grundsteuer zu, wenn der Hebesatz beibehalten würde, rechnete ein Bürger vor. Kritisiert wurde auch, dass für die Hundebesitzer nicht genügend Abfalleimer im Gemeindebereich zur Verfügung stünden. Erneut Thema war die Verkehrssituation in der Inzenhofer Straße. Trotz eines Tempomessgerätes würden hier viele Autofahrer zu schnell fahren, sagten Anwohner. Da viele Kinder diese Straße überqueren, käme es vermehrt zu gefährlichen Situationen. Der Ruf nach der Aufstellung von Blitzgeräten wurde laut.

Angesprochen wurde auch die Photovoltaiksituation auf behördlichen Dächern. Lang erklärte, der Markt werde auch die anderen Flächen mit Photovoltaik versehen. Drei Unternehmen gebe es, die aktuell auf gemeindlichen Gebäuden pachtweise Anlagen betrieben. Gefordert wurde auch, Windanlagenbauer zur Errichtung von Bürgerwindrädern zu verpflichten.