Auf der Suche nach der Sensation
Nach 30 Jahren kehrt die Sendung „Kunst und Krempel“ nach Eichstätt zurück

10.02.2024 | Stand 12.02.2024, 9:42 Uhr

Die Experten für Gemälde: Herbert Giese (Wien, l.) und Hans Ottomeyer (München) waren schon 1994 bei der Aufzeichnung von „Kunst und Krempel“ in Eichstätt dabei – und sind es jetzt wieder. Foto: Wilschewski

Genau 30 Jahre ist es her, dass die Sendereihe „Kunst und Krempel“ in Eichstätt Station machte. Nun wird wieder in der Bischofsstadt aufgezeichnet, und zwar Ende April. Das Bayerische Fernsehen sucht jetzt Besitzer echter oder auch nur vermeintlicher Schätze, um sich eine Expertise vom Fachmann zu holen. Wie vor 40 Jahren wieder mit dabei: die Experten Hans Ottomeyer und Herbert Giese.



Altarbild bei „Kunst und Krempel“ bringt 100.000 D-Mark



Die beiden halten der Sendereihe im BR die Treue wie das Publikum, sonst wäre es wohl nicht möglich, die Beiträge nach wie vor zu produzieren. Die Sendung hat in gewisser Weise auch ihren Ursprung in Eichstätt: Neben Karl Strobel für die Redaktion war lange Jahre der Journalist Michael Kreitmeir, der heute in Sri Lanka lebt und dort ein Kinderdorf leitet, Initiator der Reihe. 1994 führte Kreitmeir in Eichstätt noch selbst Regie. Damals waren Besitzer von Kunstwerken, Porzellan, Möbeln und anderen Dingen gekommen und ließen sich beraten. Damals gab es auch eine spektakuläre Entdeckung – ein gotisches Altarbild aus dem 15. Jahrhundert mit einem Wert von bis zu 100.000 D-Mark.

„Kunst und Krempl“: 19 Folgen in Eichstätt geplant



19 Folgen will der BR nun von Freitag, 26., bis Sonntag, 28. April, im Bischöflichen Priesterseminar aufzeichnen. Warum man nicht in die Residenz gegangen ist? Dort hätte man nur den Spiegelsaal zur Verfügung, der wiederum für die Kameraführung äußerst kompliziert wäre, teilte eine Sprecherin des BR mit. Daher also der Gang ins Priesterseminar. Ob dann wieder ein solches Juwel dabei ist wie 1994? Das wird die Produktion zeigen. Es ist immer ein kleines Abenteuer, mit dabei zu sein. Denn wer weiß schon, ob sich der Flohmarktfund als Sensation, das Gemälde vom Dachboden als verschollenes Meisterwerk oder der Diamantring der Großmutter als ein Imitat entpuppt? Der Gemäldeexperte Giese erinnert sich noch gut an die Qualität des mittelalterlichen Gemäldes, das er damals in Eichstätt begutachten durfte: „Auf solche Sensationen warten wir, die Experten, die Redaktion und ganz besonders unsere Zuschauer.“

„Kunst und Krempel“: Das sind die Experten in Eichstätt



In Eichstätt begutachtet werden religiöse Volkskunst (Alexandra Ulrich, Kunsthistorikerin; Frank Matthias Kammel, Nationalmuseum), Möbel (Hans Ottomeyer, Kunsthistoriker; Eberhard Roller, Restaurator), Porzellan und Keramik (Anke Wendl, Auktionatorin; Samuel Wittwer, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten); Schmuck und Silber (Cornelie Holzach; Astrid Fialka-Herics), Kunst auf Papier (Kurt Zeitler; Herbert Giese, Kunsthistoriker) und Gemälde (Hans Ottomeyer; Herbert Giese).

Wie bewirbt man sich bei „Kunst und Krempel“?



Bewerben kann man sich ab sofort bis 8. März: mit Postanschrift, Telefonnummer, Fotos und Stichwort „Kunst + Krempel in Eichstätt“ oder per E-Mail an kunstundkrempel@br.de.

Jeder darf vier Objekte pro Themengebiet einreichen, pro Sparte werden laut BR 14 Teilnehmer eingeladen. Ausgestrahlt werden die Folgen aus Eichstätt voraussichtlich ab Mai.