Am Ende wird den Guggenberger Legionären warm ums Herz. Zum Abschluss eines nasskalten Wochenendes in der Armin-Wolf-Arena jubelten die Regensburger über einen Last-Minute-Erfolg gegen die Stuttgart Reds. Alexander Schmidt wurde mit seinem Treffer zum Matchwinner.
Mit dem 2:1-Walkoff-Sieg machte das Team von Trainer Martin Helmig den fünften Saisonsieg perfekt. Bereits am Freitagabend hatten sich die Schwabelweiser mit 6:3 gegen den Favoritenschreck durchgesetzt.
Eine Woche zuvor hatten die Schwaben mit einem Sieg bei Titelverteidiger Heidenheim aufhorchen lassen. Nach drei Spieltagen rangieren die Oberpfälzer damit weiter an der Spitze der 1. Baseball-Bundesliga Süd. Das weitere Geschehen der Liga fiel dem Wetter zum Opfer.
Premiere für Terrell Joyce
Auch in Schwabelweis war der geplante Ablauf des Spieltages lange Zeit in Frage. Den kompletten Nachmittag anhaltender Regen ließ nichts Gutes verheißen. Doch die Ground Crew der Legionäre und der am Abend nachlassende Niederschlag machten eine Durchführung der Partie gegen den Vorjahres-Fünften schließlich doch möglich. Bei den Gastgebern dauerte es nicht allzu lange, bis sich die Offensive auf Betriebstemperatur befand. Marlon Jimenez gelang im zweiten Durchgang der erste Hit der Begegnung. Anschließend schritt Terrell Joyce ans Schlagmal. Der Ex-Bonner lieferte sich einen harten Fight mit Reds-Werfer Kevin Riello und hämmerte den 13. Wurf gegen ihn in hohem Bogen zum Two-Run-Homerun über die Anzeigetafel – sein erster Homerun für Regensburg.
Der Grundstein war gelegt. Im dritten Inning baute Edoardo Cornelli den Vorsprung nach einem Treffer von Pascal Amon auf 3:0 aus. Im vierten Abschnitt zeigte der Angriff der Gäste eine erste Reaktion. Bis auf einen Run kamen die Bad Cannstatter gegen den früheren Stuttgarter Joe Cedano de Leon auf dem Werferhügel der Legionäre heran. Im fünften Durchgang jedoch gaben die Hausherren die passende Antwort. Zuerst brachte der agile Nino Sacasa mit seinem Double Antonio Torres ins Ziel. Kurz darauf überquerte Sacasa selbst nach einem Opferflugball von Devon Ramirez zum 6:3 die Homeplate. Cedano sowie der eingewechselte Nick Miceli brachten das Resultat über die Zeit. Starter Cedano bestach in sechs Innings mit zehn Strikeouts bei keinem einzigen Walk. Miceli schickte in drei Durchgängen vier Reds zurück auf die Bank.
Während die Regensburger den Sieg am Freitag relativ souverän ins Ziel brachten, so wurde es am Samstagnachmittag dramatisch. Direkt im Auftaktinning musste Legionäre-Starter Scott Harkin den ersten Gegenpunkt in seiner Bundesliga-Karriere hinnehmen. Für den schnellen Ausgleich sorgte Legionäre-Routinier Matt Vance nach einem Hit von Elias von Garßen im dritten Abschnitt.
Im weiteren Verlauf lieferten sich Harkin sowie sein Stuttgarter Pendant, Yaferson Gomez, das erwartete Pitcher-Duell. „Was Scott heute wieder geleistet hat, kann man eigentlich keinem erzählen“, befand nach der Partie Alexander Schmidt bei „Legionäre TV“. In sechs Innings erlaubte der US-Amerikaner den Reds nur zwei Hits und einen Walk, verbuchte dabei sieben Strikeouts.
Der als Pitcher eingewechselte etatmäßige Outfielder Amon sowie erneut Miceli hielten daraufhin die Angriffsformation der Reds kurz. „Für Pascal freut es mich besonders, weil er neu in der Pitcher-Rolle ist. Bei einem ausgeglichenen Spiel dann reinzukommen und den Gegner zu Null zu halten, ist stark“, lobte später Schmidt.
Schmidt als Held des Tages
Der Shortstop selbst sollte anschließend zum Helden des Tages werden. Bei einem Aus und Läufer auf der dritten Base im letzten Spielabschnitt bugsierte der Nationalspieler den Ball unerreichbar für die Stuttgarter Defensive durch das Infield und schickte damit den Sieg bringenden Run zum 2:1 durch Joyce nach Hause.
Umso glücklicher war Schmidt nach dem gelungenen Doppelsieg bei widrigen Wetterbedingungen: „Unfassbar! Deren Pitcher hat ein super Spiel geworfen. Auch letzte Woche schon. Es war einfach ein Battle da draußen“, erklärte Schmidt. Mit fünf Siegen bei einer Niederlage führen die Regensburger die Tabelle der Südstaffel an. Am kommenden Wochenende geht es zum Aufsteiger der Vorsaison, Hünstetten Storm.
