AELF Regensburg-Schwandorf
Der Kampf gegen das Unkraut

Bio-Berater spricht in Pfakofen bei Winterversammlung des AELF

20.02.2024 | Stand 22.02.2024, 12:54 Uhr

Ludwig Pernpeintner (sitzend) und Hans Schiefereder bei der Veranstaltung in Pfakofen Foto: Armin Hofbauer/AELF

„Ich möchte die biologische Landwirtschaft mit den Konventionellen so zusammenbringen, dass einer vom anderen lernen kann“, sagte Hans Schiefereder, Ackerbauberater von Bioland, bei den Winterversammlungen des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Frosten (AELF) Regensburg-Schwandorf. Er sprach dort über die Möglichkeiten der mechanischen Unkrautbekämpfung in Getreide und Mais. Von den rund 150 Landwirten, die allein zur Veranstaltung in Pfakofen gekommen waren, bewirtschaftet der weitaus überwiegende Teil seinen Betrieb konventionell.

Nichtsdestotrotz herrschte großes Interesse an dem Vortrag und den neuesten Entwicklungen in den Bereichen Förderung und Pflanzenbau, die Behördenleiter Georg Mayer und Pflanzenbauberater Ludwig Pernpeintner, beide vom AELF, vortrugen.

Denn auch konventionelle Landwirte sehen sich gerade nach Alternativen um, um den chemischen Pflanzenschutz zumindest zu reduzieren. „Die Zahl der Wirkstoffe wird weniger, die Auflagen mehr, die Mittel immer teurer“, erklärte Behördenleiter Mayer dieses Phänomen. Welche Maschinen braucht da der Landwirt als Alternative? „Erst einmal keine“, lautet die überraschende Antwort Schiefereders in seinem Vortrag. Denn das wichtigste Puzzleteil ist für Schiefereder der Mensch mit seinen Sinnen, seiner Erfahrung und seinem Gespür für Boden, Pflanzen und Maschine. „Die beste und teuerste Technik kann dich nicht ersetzen“, betonte er.

Es müsse also nicht die High-End-Maschine mit zehn Kameras und KI um den Preis mehrerer Mittelklassewagen sein. Doch ohne Technik gehe es natürlich nicht. Worauf Schiefereder aber hinweisen wollte: „Die Unkrautbekämpfung geht schon lange los, ehe der Landwirt überhaupt erst seinen Striegel oder sein Hackgerät am Traktor anhängt und aufs Feld hinausfährt.“ Eine schonende Bodenbearbeitung und eine besonders vielfältige Fruchtfolge könnten den Unkrautdruck schon wesentlich senken. Denn die Gerste zum Beispiel habe eine andere Begleitvegetation als der Mais. „Ein Unkraut wird immer dann zum Problem, wenn es überhandnimmt. Je vielfältiger die Fruchtfolge, umso vielfältiger die Begleitvegetation am Acker, umso geringer demnach die Gefahr der Verunkrautung“, erklärte Schiefereder.

Seinen Worten zufolge spielen hier die Zwischenfrüchte eine ganz wichtige Rolle. So nennt man Pflanzen, die der Landwirt zwischen zwei Hauptfrüchten auf seinen Feldern anbaut. Hat er auf einem Feld im Juli oder August Weizen gedroschen und plant im nächsten Jahr Mais anzubauen, kann er in der Zwischenzeit die Zwischenfrüchte ansäen. „Eine Mischung mit mindestens acht Pflanzenarten ist wie eine Löschtaste für Fruchtfolgekrankheiten und Unkräuter“, bringt es Schiefereder auf den Punkt.

Er geht bei der Unkrautbekämpfung vom Boden aus. Auch bei der mechanischen Unkrautregulierung mit Striegel und Hacke. Deshalb sei hier besonders auf den Zeitpunkt zu achten, wenn es warm und der Boden, die Pflanze bzw. der Keimling elastisch seien.