Würzburg siegt
Die Ausfälle sind nicht zu kompensieren: Der SV Donaustauf verliert das Kellerduell

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 23:10 Uhr
Gerd Winkler

Der SV Donaustauf (rechts) dominierte nur zu Beginn. Foto: Christian Brüssel

Im Kellerduell der Fußball-Bayernliga Nord hat sich der SV Donaustauf gegen den Würzburger FV eine in dieser Höhe in Ordnung gehende 1:4 (1:1)-Heimpleite eingefangen. Für die Unterfranken war es nach den vier Niederlagen seit dem Restart das erste Erfolgserlebnis, die Hausherren quittierten die vierte Niederlage im fünften Spiel – respektive in der elften Heimpartie den achten Nuller.

Die Kontrahenten tauschten die Tabellenplätze: Die ohnehin vor dem Rückzug stehenden Rot-Weißen sind auf den direkten Abstiegsrang 18 abgerutscht, die Gäste kletterten auf den untersten Relegationsplatz.

Sepp Beller, sportlicher Leiter des heuer furios aufspielenden Regionalligisten DJK Vilzing, war zum Scouten angereist – und hätte sich dies sparen können. „Den ich mir anschauen wollte, der spielt heute nicht“, bedauerte Beller in der Halbzeit. Der Auserwählte war der A-Jugendliche „Sechser“ Simon Sedlaczek. Vom Bayernligisten ASV Cham war kein Verantwortlicher auf der dünn besetzten Tribüne auszumachen, dem Vernehmen nach besteht Kontakt zum Rohdiamanten, den seine Linksfüßigkeit noch wertvoller macht.

Von der Regensburger Fortuna hatten Trainer Helmut Zeiml und der sportliche Leiter Hans Meichel Platz genommen. Letzterer gab zu Protokoll, „dass wir zwei Gegner anschauen, die wir noch zu bespielen haben“. Laut dem frisch vom Friseur seines Vertrauens geschorenen Zeiml war das Begutachten eines Donaustaufers kein Thema: „Wen soll ich denn anschauen?“

Für einen Vertrag an der Isarstraße hat sich tatsächlich kein Spieler empfohlen. Der sich in dieser Saison gut weiterentwickelte Michael Winter könnte ein Kandidat sein, der Außenverteidiger verfolgte jedoch verletzt das Geschehen.

Winter, Sedlaczek und der gesperrte Abwehrchef Altin Maxhuni hinterließen eine klaffende Lücke im in der zweiten Halbzeit arg wackeligen Konstrukt. Derweil feierte nach langer Verletzungspause Zehner Kevin Hoffmann ein 58-minütiges Comeback.

In der ersten Halbzeit dominierte Donaustauf, nach 11 Minuten besorgte Kevin Mutove aus halblinker Position mit einem Schuss ins kurze Eck das 1:0. Ein hart getretener Freistoß von Hoffmann zischte knapp über die Latte (30.), eine Freistoß-Hereingabe ging an Freund und Feind vorbei ins Tor-Aus (41.). Zum Matchwinner Würzburgs avancierte Dennie Michel: Der Kapitän bereitete das 1:1 (44.) von Fabio Hock (44.) vor und besorgte das 2:1 (46.) und 3:1 (52.). Per Abstauber machte Jan Krettek (75.) den Deckel drauf.

Derweil war Donaustauf in der zweiten Hälfte nicht in der Lage, sich eine Torchance zu erarbeiten. Trainer Andre Kleinknecht bedauerte, „dass wir in der ersten Halbzeit das zweite Tor nicht draufgelegt haben.“ Wer weiß, wie das Spiel dann gelaufen wäre. Nachher habe die Durchschlagskraft gefehlt.