63 Termine im Jahresprogramm
Im Landkreis Regensburg: Für die Kultur beginnt die Zukunft jetzt

30.03.2024 | Stand 30.03.2024, 15:00 Uhr

Ob im gedruckten Kalender zum Aufhängen oder Aufstellen, oder im digitalen Angebot für PC und Smartphone: Überall sind die 63 Veranstaltungen zum kulturellen Jahresprogramm des Landkreises drin. Foto: Claudine Tauscher

Dick ist er geworden, der neue Kulturkalender des Landkreises. Er ist prall gefüllt mit den Terminen der kulturellen Veranstaltungsreihe zum Jahresthema „Zukunft.Kultur“. Wer sie alle besuchen will, ist gut beschäftigt und kommt weit herum. Insgesamt 63 Veranstaltungen sind in dem Kalender zu finden, von Eichlberg bis Wörth und von Traidendorf bis Unterlaichling.

Von 13. April bis 30. November finden Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen und vieles mehr statt. „Die Zukunft der Kultur beginnt nach Ostern“, bringt Kulturreferent Thomas Feuerer den zeitlichen Rahmen der Veranstaltungen auf einen nicht ganz ernst gemeinten Punkt. Viele davon beschäftigen sich auf die ein oder andere Weise mit Konzepten, Ideen und Wünschen zur Zukunft. So werden Antworten gesucht, wie Inklusion, Umweltschutz oder kulturelle Verständigung besser funktionieren können. Andere verhandeln historische Zukunftsvorstellungen oder bemühen sich, traditionelle Ausdrucksformen zu aktualisieren und weiterzutragen.

Ort für Zukunftsvisionen

„Kultur ist ein Ort, an dem Zukunftsvisionen entwickelt und erprobt werden können“, sagt Landrätin Tanja Schweiger zu dem Paket, das eine Vielzahl von Veranstaltern und Kulturschaffenden geschnürt haben. Für die Landrätin geht es darum, mithilfe der Kultur einen motivierten und optimistischen Blick nach vorne zu werfen. Damit nimmt sie den Gedanken auf, der auch viele Teilnehmer am Landkulturforum im vergangenen November umgetrieben hatte. In mehreren Arbeitsgruppen war dort eine Reihe von Themenvorschlägen gesammelt worden. Die Mehrheit entschied sich letztlich für „Zukunft.Kultur“.

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Diskutiert hatten die Teilnehmer damals auch, ob das alljährliche Kulturprogramm überhaupt ein Thema braucht. Thomas Feuerer, der Kulturreferent des Landkreises, hat dazu eine klare Meinung: „Es tut uns gut, dass wir sowas haben“ ist er überzeugt. Ohne Thema wäre ein Jahresprogramm gesichtslos, findet er.

Thema bietet Chancen für neue Ideen

Demgegenüber biete ein Thema Chancen, sich auf Neues einzulassen. „Daraus entstehen viele Ideen fernab von reiner Konsumkultur“, ist Feuerer überzeugt. Dennoch soll das Kulturprogramm ein freiwilliges Angebot sein, in dem immer auch Kulturveranstaltungen ihren Platz finden, die nicht unbedingt komplett auf das Thema ausgerichtet sind. „Vielfalt ist uns wichtig“, betont der Kulturreferent.

Wichtig ist heuer auch der Blick auf Kinder und Jugendliche. „Wir denken bei diesem Thema natürlich an die nächste Generation“, sagt die Landrätin. Denn Zukunft gehe nicht ohne Nachwuchs. Deshalb sei es wichtig, junge Leute einzubeziehen. Tatsächlich hatten auch die Teilnehmer beim Landkulturforum insbesondere junge Menschen im Blick – als Publikum aber auch als Akteure. Sandra Adler, die im Team des Kulturreferats für die Organisation des Kulturprogramms zuständig ist, nahm das als Auftrag an. Sie kümmerte sich aktiv darum, insbesondere Formate aufzunehmen, in denen sich junge Menschen aktiv in verschiedenen Kultursparten ausprobieren können. Mit Erfolg – denn heuer finden sich 14 Veranstaltungen und Workshops speziell für Kinder und Jugendliche im Kultur-Programm. Das Angebot reicht von Archäologie, Theater und Musikproduktion über Rap bis hin zu Kunst mit Unterstützung durch Künstliche Intelligenz.

Austausch zwischen den Generationen

„Die Jugend ist ein enorm wichtiger Aspekt“, ist auch der Kulturreferent von diesem Ansatz überzeugt. Ihm geht es zudem um den Austausch zwischen den Generationen. Denn alle Generationen stehen seiner Ansicht nach vor großen Zukunftsherausforderungen. „Es brennt hinten und vorne in der Gesellschaft“, hat Feuerer beobachtet. Das werfe brisante Fragen auf, die auch von der Kultur aufgegriffen werden sollten. Dem Kulturreferenten ist aber klar, dass das im Kulturprogramm des Landkreises nur punktuell zu leisten ist. Denn hier sind zum überwiegenden Teil ehrenamtliche Veranstalter oder Kulturschaffende aktiv, die oft genug mit überschaubaren finanziellen und personellen Ressourcen auskommen müssen.

Oft sei es deshalb gar nicht möglich, über die örtliche Blase hinauszublicken, beschreibt Feuerer ein Grundproblem vieler ehrenamtlicher Strukturen in den Gemeinden. Auch das sieht er als Auftrag für sein Team. Hier gelte es, weiter Kontakte aufzubauen, Netzwerke zu erweitern und auch vor Ort anzuklopfen. Denn von alleine würde sich das Kulturprogramm für den Landkreis nicht füllen. Das zeigte sich auch heuer, als die Rückmeldungen auf die Ausschreibung zunächst sehr spärlich kamen. Doch als der Annahmeschluss näher rückte, stiegen die Anmeldungen sprunghaft an – und sorgten für ein enormes Angebot an Veranstaltungen im neuen Kulturkalender. Der Blick darauf macht deutlich, was die Landrätin so zusammenfasst: „Weite Teile der Kulturlandschaft im Landkreis leben von ehrenamtlichem Engagement.“ Thomas Feuerer ist überzeugt, dass gerade auch das den Wert und die Bedeutung der Kultur im Landkreis ausmacht.

Infos zum Jahresprogramm

Genauere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen im Rahmen des kulturellen Jahresprogramms bietet der Kalender zur Veranstaltungsreihe. Im Internet ist der Kalender unter der Adresse www.landkreiskultur.de als Download hinterlegt. Der Kalender zum Aufstellen oder Aufhängen ist kostenlos erhältlich beim Kulturreferat am Landratsamt in Regensburg. Zudem liegt er nach Ostern unter anderem in Museen, Gaststätten sowie an den Veranstaltungsorten aus. Das Kulturreferat des Landkreises am Landratsamt in der Altmühlstraße 3 in Regensburg ist erreichbar unter Telefon (0941) 4009-687 oder -287 sowie auch per E-Mail unter der Adresse kulturreferat@lra-regensburg.de.