Aufstieg in Bundesliga verpasst
Nach Ende der Zweitliga-Saison folgt für Roundnet Rabbits im Juni der Royal Rabbits Cup

10.04.2024 | Stand 10.04.2024, 18:00 Uhr

Wie dynamisch am runden Netz gespielt werden kann, zeigt eine Szene vom internationalen Turnier im vergangenen Sommer am Weinweg. Foto: Brüssel

Die Roundnet Rabbits Regensburg gehören zu den Favoriten auf den Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse, als sie ihrem ersten Gegner – den Aachen Lobster gegenüberstehen. Es ist das erste Vorrundenspiel des Final Eight der zweiten Roundnet-Bundesliga. Die Qualifikation schloss Regensburg als bestes der 42 Teams ab.

Trotzdem verlieren die Roundnet Rabbits, die der Fortuna Regensburg angehören, ihr erstes von drei Vorrundenspielen gegen Aachen. „Wir hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass wir die erste Begegnung gewinnen“, sagt Teamkapitän Jonas Meckl. „Wir waren schon traurig über die erste Niederlage.“

Besonders hart trifft die Regensburger, dass sich in der ersten Partie eine Spielerin verletzt. Davon geschwächt verlieren die Rabbits anschließend auch die anderen beiden Vorrunden-Duelle, wobei im Ligabetrieb ein Duell aus insgesamt fünf Spielen besteht.

Potenzial zu spät gezeigt

Durch die Vorrunden-Pleiten spielen die Regensburger einige Tage später in der sogenannten Lower Bracket im Turnier-Modus um die Platzierungen fünf bis acht – unter die besten drei zu kommen und damit den Aufstieg zu schaffen, ist nicht mehr möglich. Trotz Ernüchterung gelingt ihnen in den Platzierungsspielen die Kehrtwende. Die Roundnet Rabbits qualifizieren sich für das Finale um Platz fünf. Sie müssen ausgerechnet wieder gegen die Aachen Lobster ran – diesmal gewinnt Regensburg mit 3:2. „Das war dann noch ein sehr schöner Abschluss der Saison“, sagt Meckl. Der 27-Jährige ist glücklich über den fünften Platz. Für die nächste Saison hat er sich und seiner Mannschaft schon den Aufstieg in die Bundesliga als Ziel gesetzt.

Dass es im Roundnet – auch Spikeball genannt – einen professionellen Ligabetrieb geben wird, hätte Jeff Knurek vor einigen Jahren wohl nicht erwartet. Der US-Amerikaner hat das Spiel 1989 erfunden. Nach zwei Jahren wurde die Produktion des Spiels, das aus einem Ball und einem kleinen runden Gestell mit eingespanntem Netz besteht, aufgrund mangelnden Interesses wieder eingestellt.

Über 15 Jahre später belebte Spikeball-Enthusiast Chris Ruder das totgeglaubte Spiel wieder und es entwickelte sich zu einer Trendsportart. Sie hat viele Ähnlichkeiten zum Volleyball – mehr noch zum Beachvolleyball. Der Spielmodus ist zwei gegen zwei, es werden – wenn nötig – fünf Sätze gespielt, wobei jeder Satz endet, wenn ein Team 21 Punkte erzielt hat.

Hohe Anmeldezahlen bei Royal Rabbits Cup

Der größte Unterschied zum Volleyball ist wohl, dass der kleinere Ball in und nicht über ein Netz gespielt wird und sich die Spieler um das gesamte Netz bewegen – es gibt keine festgelegten Seiten. Ein Vorteil des Sports: Er braucht wenig Platz. Das schätzt auch Abteilungsleiter Max Lindenberg. „Wir veranstalten am ersten und zweiten Juni den Royal Rabbits Cup“, sagt er. Während des Turniers sind auf der städtischen Sportanlage am Weinweg insgesamt 40 Netze im Einsatz. Die große Anzahl ergibt sich aus der großen Kapazität an Startplätzen. Insgesamt 152 Mannschaften können antreten. „Es haben sich jetzt schon fast 140 Teams angemeldet, von daher rechnen wir schon damit, dass das Turnier bald ausgebucht sein wird“, sagt Lindenberg.

Beliebt bei jungen Leuten

Dieser Ansturm erklärt sich durch die wachsende Popularität des Sports. Die Roundnet Rabbits sind aktuell bei circa 60 Mitgliedern. Tendenz steigend. Und das, obwohl es keinen Jugendbereich gibt. Das heißt aber nicht, dass der Sport nur von älteren Spielern betrieben wird. Ganz im Gegenteil: „Ich gehöre mit 37 Jahren zu den Ältesten“, sagt Lindenberg. „Die meisten bei uns sind zwischen 20 und 27 Jahre alt.“

Beim Royal Rabbits Cup werden mehrere Unterwettbewerbe ausgetragen, die das Niveau der Spieler berücksichtigen. Dabei helfen Ranglisten des Deutschen Roundnet Verbandes, auf der aktuell über 1500 Spielerinnen und Spieler mit mindestens 15 absolvierten Spielen gelistet sind. Außerdem ist es möglich, den sogenannten Pro-Status zu erreichen. Dieser berechtigt zur Teilnahme an Turnieren mit besonders hohem Spielniveau. Obendrein ist er Grundvoraussetzung, dass einen die Bundestrainer für die Nationalmannschaft in Betracht ziehen. „Mein großes Ziel ist es, den Pro-Status zu erreichen“, sagt Jonas Meckl.

Eine Möglichkeit dazu bietet sich beim Royal Rabbits Cup. Die beiden besten Teams erhalten die Pro-Lizenz.