Das Weihnachtshochwasser beschäftigt auch die Menschen im Landkreis Regensburg. Dabei scheint das Schlimmste noch nicht überstanden: Der Pegel der Naab steigt weiter.
Der Fluss im westlichen Landkreis hat normalerweise eine Höhe von rund anderthalb Metern, am ersten Weihnachtsfeiertag ist er jedoch auf ungefähr vier Meter angeschwollen – Tendenz steigend. Dem Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) zufolge soll der Fluss in der kommenden Nacht einen Pegel von rund 4,25 Meter erreichen. Das entspricht Meldestufe drei. Schon jetzt ist die Naab deutlich über die Ufer getreten – mit Folgen für die Orte am Fluss.
Hochwasser in Kallmünz: Straßen stehen unter Wasser
In Kallmünz sind einige Straßen aufgrund des Hochwassers unpassierbar, das gilt zum Beispiel für Teile der Brunngasse. In Richtung Burglengenfeld stehen zahlreiche Felder unter Wasser, ein großer See hat sich gebildet. Ein Anblick, der einige Autofahrer dazu verleitete, stehenzubleiben und ein Foto zu schießen.
Ehrenamtliche Helfer nehmen die Situation allerdings nicht auf die leichte Schulter: Die Rettungskräfte im westlichen Landkreis stehen bereit. Die Freiwillige Feuerwehr Pielenhofen teilt auf Facebook mit, sie sei in Alarmbereitschaft.
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Gleiches gilt für die Feuerwehr Kallmünz. Man erkunde gerade die Lage und biete Bürgern Hilfe an, sagte ein Sprecher am Mittag des ersten Weihnachtsfeiertages. „Die meisten Menschen sind aber gut vorbereitet.“ Größere Einsätze habe es noch nicht gegeben, so der Sprecher weiter. Aber: „Wir haben bei zwei Grundstücken vorsorglich Pumpen platziert.“ Es sei abzusehen, dass die Keller dort volllaufen.
Regenstauf: Restaurant Eichmühle von Außenwelt abgeschnitten
Während der Pegel der Naab noch steigen wird, ist die Scheitelwelle des Regen schon durch den Landkreis geschwappt. Der Fluss hatte in den frühen Morgenstunden des ersten Weihnachtsfeiertages bei Marienthal (Markt Regenstauf) zeitweise eine Höhe von knapp 5,20 Meter – das entspricht Meldestufe drei. Am späten Vormittag fiel der Pegel schon wieder auf unter fünf Meter. Das Hochwasser blieb allerdings nicht ohne Folgen: Das Restaurant Eichmühle in Regenstauf ist derzeit (Stand: Montagnachmittag) von der Außenwelt abgeschnitten.
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Wirt Luc Denny: „Das ist natürlich blöd – gerade für unsere Gäste.“ Er sei am ersten Feiertag komplett ausreserviert gewesen. Da die kleine Straße zum Lokal allerdings unter Wasser stand, blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Restaurant nicht zu öffnen. Schäden am Gebäude befürchte er allerdings nicht, so Denny, der sich im Restaurant befindet und damit auch von der Außenwelt abgeschnitten ist. „Es ist nichts Schlimmes passiert – außer, dass uns die Zigaretten ausgegangen sind. Aber die hat uns jemand mit einer Drohne gebracht.“
Donau-Hochwasser: Pegel soll bald fallen
Auch der östliche Landkreis Regensburg ist vom Hochwasser betroffen. Die Donau hat bei Pfatter einen Pegel von rund 6,20 Meter. Normal sind dort in etwa vier Meter. In der Stadt Regensburg hat die Donau den höchsten Wert bereits überschritten. An der Messstelle Eiserne Brücke steht der Fluss am frühen Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertags bei einer Höhe von etwa fünf Metern, das entspricht Meldestufe drei. Experten hatten zwischenzeitlich mit einem Pegel von 5,50 Meter gerechnet, was der höchsten Meldestufe entsprochen hätte – soweit wird es nun wohl nicht kommen.
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Der Hochwassernachrichtendienst rechnet damit, dass der Donau-Pegel zunächst auf dem Niveau von rund fünf Metern verbleiben wird. Im Lauf des zweiten Weihnachtsfeiertages soll er dann sinken.
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