Lob von der Landesfachstelle
Positive Bewertung: Bücherei Kallmünz bietet immer wieder Ungewöhnliches

08.04.2024 | Stand 08.04.2024, 15:00 Uhr
Andrea Leopold

Mit Begeisterung experimentieren Kinder bei den Angeboten von Makerspace in den Räumen der Bibliothek, die von Franz Hübl angeboten werden. Foto: Andrea Leopold

Von Andrea Leopold

Bei einem Besuch der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen durch Gabrielle Fliegerbauer erhielt die Bücherei Kallmünz ausgezeichnete Bewertungen. Kallmünz nehme – so das Ergebnis − einen absoluten Spitzenplatz im Vergleich ein.

„Der Zugang zur Bücherei sei barrierefrei möglich“, sagt Fliegerbauer. Und: „Nach mehrmaligen Umbauphasen präsentiert sich die Schul- und Marktbibliothek hell und einladend, wobei die drei Räume bestens mit neuen Möbeln ausgestattet sind.“ Insbesondere hob sie hervor, dass die Schul- und Marktbibliothek für ihre Größe sehr professionell geführt werde.

Professionalität im Ehrenamt

Nach der langen Pandemiezeit hat das Team wieder gut in die Büchereiarbeit starten können. So brachte man bereits zu Jahresbeginn das Ausleihsystem auf den neuesten Stand und gleichzeitig wurde ein neuer Web-Katalog (Opac.winbiap.net/kallmuenz) eingerichtet. Dies bietet den Lesern viele Vorteile: Die Leser können das Medienangebot schnell und einfach einsehen, selbstständig die entliehenen Medien verlängern, Vorbestellungen tätigen, Mails an die Bibliothek senden und alle wichtigen Termine einsehen und für eine Anmeldung nutzen.

Die drei ehrenamtlich tätigen Personen Elisabeth Hübl, Margret Nunhofer und Melanie Meier arbeiteten insgesamt 628 Stunden. Besonders erfreulich war im abgelaufenen Jahr der enorme Leserzuwachs. 135 neue Leser konnten in der Bücherei begrüßt werden. 534 aktive Leser, davon 286 Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren, liehen sich Bücher aus den Beständen der Schul- und Marktbibliothek oder den virtuellen Beständen des Onlineverbundes aus. „Mit 17140 Gesamtausleihen in unserer Bibliothek schlägt sich auch der große Leserzuwachs nieder“, sagt Elisabeth Hübl. Das schlechte Abschneiden der Schüler im Bereich Leseleistung der letzten Pisa Studie zeige deutlich, so Hübl, dass die Arbeit der Bibliotheken zur Steigerung der Lesefertigkeit bei den Schülern unerlässlich ist.

Die Bibliothek bietet auch verschiedene Sonderveranstaltungen für Schulklassen an. Mit dem Programm „Glori Globus“ lernen die Kinder spielerisch wichtige Bibliotheksfunktionen kennen. Primäres Ziel ist dabei die Vermittlung von Lesefreude und Medienkompetenz.

Lebendige Vorlesestunden

Aufgrund der vielen neuen Leser – vor allem junge Familien – wurde der Bestand an Büchern für Kleinkinder deutlich aufgestockt. Für Kinder ab drei Jahren findet einmal im Monat an jedem dritten Donnerstag eine Vorlesestunde statt. Damit die Kleinen sich beim Vorlesen auch aktiv beteiligen können, hat Franz Hübl dazu eine Erzählschiene gebaut, auf der Geschichten lebendig werden – Sprache zum Anfassen.

Außerdem fertigte er ein Erzähltheater, ein sogenanntes Kamishibai-Kino im Kopf. Es habe überall dort seinen Platz, wo Menschen einander etwas zu erzählen hätten, erklärt Hübl. Auch heuer werden wieder Vorlesetage, Geschichten für Kleinkinder, Bilderbuchkinos, Makerspace-Tage, Programmieren mit BeeBoots sowie ein Ferienprogramm in den Sommerferien angeboten.