„SV ist eine Herzensangelegenheit“
Zeitlarn hat sich wieder gefangen – auch dank Urban Wazlawik

02.04.2024 | Stand 02.04.2024, 18:00 Uhr
Markus Schmautz

Zeitlarn verfügt über einige interessante Spieler wie beispielsweise Amir Bako (links): Der Angreifer spielte für den Jahn in der U19-Bayernliga und bei den Herren in der Landesliga. Fotos: Marus Schmautz

Als nach der Corona-Abbruchsaison 2019/21 der Abstieg in die A-Klasse hingenommen werden musste, war beim ehemaligen Bezirksoberligisten SV Zeitlarn der Tiefpunkt erreicht. In der Winterpause der Spielrunde 2021/22 wurde dann Urban Wazlawik verpflichtet. Der 36-Jährige machte sich als Torjäger bei den Landesligisten Kareth, Tegernheim und Bad Abbach einen guten Namen. „Ich kam damals als Spieler, absolvierte die Saison unter Nico Bräu und Sebastian Hackl zu Ende“, erklärt Wazlawik. Im Sommer 2022 übernahm er schließlich das Traineramt – und das mit Erfolg.

Auf Anhieb holte sich der Neu-Trainer mit 44 Punkten (14/2/2) und 53:14 Toren mit einem Zähler Vorsprung auf Pirkensee-Ponholz II die Meisterschaft in der A-Klasse 3. Als Spielertrainer steuerte Wazlawik in 17 Partien 19 Tore und acht Assists hinzu.

Auch eine Klasse höher läuft es – trotz der beiden Auswärtsniederlagen am Osterwochenende – gut. Mit 35 Punkten ist der SV Zeitlarn aktuell auf Rang fünf in der Kreisklasse 2 zu finden. „Als ich als Trainer angetreten bin, haben wir es uns als Ziel gesteckt, binnen drei Jahren massiv ans Tor zur Kreisliga anzuklopfen. Wir sind auf einem guten Weg“, so Wazlawik, der endlich wieder selbst mit auflaufen kann. Vor der Winterpause ging das verletzungsbedingt nur acht Mal, wobei ihm sechs Tore und drei Vorlagen gelangen. „Im September verletzte ich mich am Sprunggelenk und an den Bändern. Ich fiel lange aus, nun bin ich aber wieder voll im Saft“, freut sich der pfeilschnelle Offensivspieler mit Torinstinkt.

Am Osterwochenende lief es allerdings nicht wie erhofft. Das Spiel am Karsamstag in Oberisling ging mit 2:4 verloren. Coach Wazlawik traf selbst zum 1:1 und bereitete das 2:2 von Amir Bako mustergültig vor. Am Montag folgte schließlich trotz eines Wazlawik-Treffers eine unglückliche 2:3-Niederlage beim Rangzweiten Harting.

Beim SV Zeitlarn gefällt es dem Spielertrainer. „Der SV wurde für mich eine Herzensangelegenheit. Hier halten alle zusammen, es wächst etwas heran. Die Trainingsbeteiligung ist hervorragend. So gut wie immer habe ich zwei Keeper bei den Einheiten. Es macht enorm Spaß.“
Vor der Saison konnte nach einer Pause wieder eine zweite Mannschaft gemeldet werden. „Im Sommer rückt rund ein halbes Dutzend Jugendspieler nach. Wir sind gut aufgestellt.“

Der Kader bleibt auch für die nächste Saison unverändert. Die Zuschauer kommen zahlreich, erfreuen sich am erfrischenden Offensivfußball. Die Zusammenarbeit mit Abteilungsleiter Peter Kröninger und dem sportlichen Leiter Robert Glier genießt Wazlawik sehr. „Es bleiben keine Wünsche offen. Hier wird möglich gemacht, was möglich gemacht werden kann.“

Über mangelnde Unterstützung braucht sich Wazlawik wahrlich nicht beschweren. Mit Mario Übelacker steht ein Torwarttrainer, mit Stephan Schwarzkönig ein Fitnesstrainer und mit Sebastian Hackl ein Team-Manager zur Verfügung. Im Kader der aufstrebenden Zeitlarner befinden sich einige interessante Spieler. Angreifer Amir Bako (24) spielte für den Jahn in der U19-Bayernliga und bei den Herren in der Landesliga. Auch bei Fortuna kickte er auf Landesebene. Ebenfalls beim Jahn ausgebildet wurde Serkan Dalipov (26), der verletzungsbedingt erst auf sieben Einsätze kam.

Auf 18 Einsätze mit zwölf Toren und zwei Assists brachte es Atakan Göksü (26), der in seiner Vita ebenfalls den SV Fortuna und den SSV Jahn stehen hat. In der Saison 2024/25 soll es, wenn möglich, noch ein paar Plätze weiter nach oben in der Tabelle gehen.