Großalarm in Nürnberger Altstadt
Junggesellenabschied mit Militäroutfits und Pistolen löst Großeinsatz in Kino aus

13.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:37 Uhr

Zwei der Männer bei dem Junggesellenabschied trugen neben einem Militäroutfit auch eine täuschend aussehende Softair-Pistole bei sich. −Symbolbild: Polizei

Ein Junggesellenabschied in martialischer Aufmachung hat in Nürnberg einen Großeinsatz an einem Kino ausgelöst. Der angehende Bräutigam und seine Begleiter waren mit Militärwesten bekleidet – zwei hatten außerdem täuschend echt aussehende Pistolen dabei.



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Wie die Beamten in der bayerischen Stadt am Sonntag mitteilten, erhielten sie am Samstag Meldungen über mehrere Verdächtige mit „taktischen Westen“ sowie einer Pistole vor dem Gebäude in der Altstadt. Eilig in den Einsatz geschickte Polizisten nahmen acht Männer fest.

Zwei der Beschuldigten im Alter von 28 bis 40 Jahren trugen demnach täuschend echt aussehende sogenannte Softair-Pistolen bei sich, alle Mitglieder des Junggesellenabschieds waren zudem mit militärisch wirkenden Westen bekleidet. Weil laut Zeugen zwei der Männer das Kino betraten, umstellten es die Einsatzkräfte. Sie sperrten nach eigenen Angaben zeitweise auch eine Straße, bis sich die Situation klärte.

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Die acht Männer wurden anschließend mit zur Wache genommen, durften diese nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber wieder verlassen. Gegen sie wird nun wegen des Anfangsverdachts einer Ordnungswidrigkeit ermittelt. Die beiden Pistolenträger müssen zudem mit einer Strafe nach dem Waffengesetz rechnen. Pistolen und Westen wurden von den Einsatzkräften beschlagnahmt.

Täuschend echte Waffen können gefährlich und teuer werden



Wie der Name schon sagt, sehen Anscheinswaffen einer echten Waffe täuschend ähnlich, was auch für den Träger schnell lebensgefährlich werden kann: „Die Polizei muss im Einsatz zunächst davon ausgehen, dass es sich um echte und somit gefährliche Waffen handelt. Zum Eigenschutz und zum Schutz der Bevölkerung werden die Beamten entsprechend reagieren“, teilt die Gewerkschaft der Polizei mit.

Wird jemand mit einer Anscheinswaffe in der Öffentlichkeit erwischt, muss er nach Behördenangaben mit einem Bußgeld rechnen, das bis zu 10.000 Euro betragen kann. Ausnahmen gelten laut Waffengesetz für Brauchtumsveranstaltungen, den Transport in einem verschlossenen Behältnis und für die Verwendung bei Foto-, Film- oder Fernsehaufnahmen sowie Theateraufführungen.

− AFP/che