2:2-Ausgleich in der Serie
Begeisternde Eisbären sichern sich drittes Heimspiel im DEL-2-Finale gegen Kassel

19.04.2024 | Stand 20.04.2024, 19:25 Uhr

Eisbären-Torschütze David Booth fliegt, Kassels Keeper Brandon Maxwell ist geschlagen ist geschlagen, der Puck hinter der Linie: So fiel das zwischenzeitliche 2:1 am Freitagabend in der Donau-Arena. Foto: Andreas Nickl

Geschafft: Mit einer famosen Leistung sicherten sich die Eisbären Regensburg in der ausverkauften Donau-Arena am Freitagabend einen 4:2 (0:0, 3:1, 1:1)-Erfolg gegen die Kassel Huskies, glichen in der Finalserie der zweiten Eishockey-Liga zum 2:2 aus, fahren nun zum fünften Duell am Sonntag um 17 Uhr nach Nordhessen und haben ein drittes Heimspiel am Dienstag (20 Uhr) sicher.



Der Vorverkauf für dieses dann definitiv allerletzte Heimspiel der Saison beginnt übrigens am Samstag ab 11 Uhr.

Die gute Nachricht auf dem Spielberichtsbogen der Eisbären war: Mit David Booth war die vierte Kontingentstelle wieder besetzt, auch wenn der amerikanische Ex-NHl-Spieler zumindest anfangs nicht hundertprozentig fit und vorsichtig wirkte, später aber aufdrehte. Eine schlechte Nachricht gab es aber auch: Tariq Hammond, der „Mister Zuverlässig“ in der Abwehr, fehlte im 69. Saisonspiel erstmals. Für ihn verteidigte Andre Bühler neben Petr Heider. Offensiv rückte Andrew Schembri wieder zu Tomas Schwamberger und Constantin Ontl, wodurch Lukas Heger fehlte.

Gefahr nur in Überzahl

Wieder entwickelte sich ein unheimlich flottes, körperlich äußerst intensives Spiel zweier Mannschaften, die genau um die Gefährlichkeit ihres Gegners wussten. Bei fünf gegen fünf wurde es nur im Ansatz gefährlich, die größten Chancen gab es bei den drei Überzahlgelegenheiten. Corey Trivino etwa spielte Kevin Slezak nach 5:20 Minuten frei. Kassels Daniel Weiß brachte die Scheibe nach exakt zwölf Minuten frei nicht so richtig unter Kontrolle. Und nach 17:38 Minuten trickste sich Eisbären-Kapitän Nikola Gajovsky durch, fand aber auch nicht den Weg an Huskies-Keeper Brandon Maxwell vorbei.

Was folgte, war ein Drittel, das in Erinnerung bleiben wird. Denn kamen zur Intensität auch die Tore und es ging Schlag auf Schlag. Nach 91 Sekunden des zweiten Durchgangs steuerte Nikola Gajovsky alleine aufs Kassel-Tor zu und blieb kühl bis auf die Knochen – 1:0. Arg lang aber hielt die Freude nicht: Exakt 159 Sekunden später zeigte Huskies-Goldhelm Ryan Olsen, welche Klasse er besitzt und münzte einen Eisbären-Scheibenverlust mit der Rückhand vor Tom McCollum zum 1:1 um.

Eisbären ließen sich auch nicht unterkriegen



Die Eisbären freilich ließen sich auch nicht unterkriegen und packten ihrerseits noch eins drauf. David Booth war der dritte der vielen großartigen Individualisten mit Teamgeist auf dem Eis, der seine Qualität offenbarte. In seiner unnachahmlichen Art zog er nach 28:10 Minuten in Eisbären-Überzahl los und war von nichts und niemandem nicht zu stoppen – die Eisbären lagen neuerlich in Führung.

Zwischendrin war auch Tom McCollum immer wieder zur Stelle, wenn er zur Stelle sein musste, sieh 30. Minute erst gegen Alec Ahlroth, dann gegen Lois Spitzner. Das Niveau zu dieser Zeit: unfassbar hoch. Beide Teams zeigten, warum sie im Finale stehen. Nach dem Zauberpass von Abbott Girduckis verhinderte Maxwell gegen Regensburgs Topskorer Andrew Yogan das vierte Tor (31:30). Und dann schlug auch Marvin Schmid, der erst unlängst selbstkritisch gesagt hatte, er müsse vor dem Tor gefährlicher sein, zu und blieb frei vor dem Tor so kühl wie Reihenkollege Gajovsky es beim 1:0 gewesen war.

Eine gute Ausgangsposition für den letzten Abschnitt, aber kein Ruhepolster zum Zurücklehnen gegen ein jederzeit gefährliches Topteam wie Kassel. Und das zeigten der Tabellenerste beim Tabellenzweiten der Hauptrunde auch gleich nach 21 Sekunden im letzten Drittel, als wieder Ryan Olsen zur Stelle war und mit seinem zweiten Treffer zum 2:3 für Kassel alles wieder offen machte.

Zittern bis zum Schluss

So ging es in die letzten zehn Minuten – mit zwei dauerfeiernden Fanlagern. Die Verteidigung des eigenen Tores stand bei den Regensburgern jetzt noch mehr im Zentrum – und erst recht, als Jakob Weber 5:37 Minuten vor Ende zwei Minuten die Strafbank drücken musste. Auch das ging vorbei, Girduckis und Yogan spielten sogar ein Break. Die Uhr tickte: Und als Andrew Yogan 74 Sekunden vor Schluss das 4:2 erzielte, war klar: Sie tickte erfolgreich für die Eisbären.

Statistik: Regensburg — Kassel 4:2 (0:0, 3:1, 1:1)

Eisbären Regensburg:
McCollum – Heider, Bühler; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Schwamberger, Schembri; Schmidt, Grimm, Slezak

Kassel Huskies: Maxwell – Faber, Seigo; Keussen, Bodnarchuk; Freis, Bettahar; Detsch – Keck, MacAulay, Lowry; Olsen, Schwartz, Brune; Valenti, Ahlroth, Spitzner; Preto, Weiß, Korte

Tore: 1:0 (21:31) Gajovsky (Booth-Schmid), 1:1 (24:10) Olsen (Brune-Schwartz), 2:1 (28:40) Booth (Gajovsky bei 5-4), 3:1 (34:23) Schmid (Booth), 3:2 (40:21) Olsen (Ahlroth-Brune), 4:2 (58:46) Yogan (Trivino)

Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler/Michael Klein. – Zuschauer: 4712 (ausverkauft). – Strafminuten: Regensburg 8 – Kassel 8