Viertelfinale vier in Ravensburg
Die Serie der Auswärtssieger soll noch halten: Die Eisbären Regensburg jagen nach dem Ausgleich

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 19:30 Uhr

Ungewöhnlich: Drei Spiele ohne Skorerpunkt, wie jetzt in den Playoffs gegen Ravensburg , hatte Corey Trivino in der Hauptrunde nie zu verzeichnen. Foto: Andreas Nickl

Max Kaltenhauser hatte recht. Der Heimvorteil ist bisher in der Playoff-Serie im Viertelfinale zwischen den Eisbären Regensburg und Titelverteidiger Ravensburg Towerstars ganz und gar nicht ausschlaggebend.

Drei Duelle, drei Auswärtssiege – „zumindest für ein Spiel“ darf das in den Augen des Eisbären-Coachs auch gerne noch so bleiben: Zweimal gewann Ravensburg in der Donau-Arena, heute ab 20 Uhr schickt sich Kaltenhausers Truppe an, in Oberschwaben neuerlich auszugleichen und dann am Freitag (20 Uhr) einen Heimsieg an Land zu ziehen.

Vornehmlich aber liegt der Fokus auf dem nächsten, dem vierten Vergleich. „Wir spielen jedes Spiel, als wäre es Spiel sieben“, nennt Kaltenhauser die übliche Maßgabe der Spiel-zu-Spiel-Denke, mit der die Eisbären nicht nur in dieser Saison bisher immer so gut gefahren waren. Dass der Auftritt am Sonntag schwächer als die beiden anderen gewesen wäre, lässt Max Kaltenhauser so nicht gelten. „Die Chancen, zu gewinnen, hatten wir“, sagt er.

Aber es sei eben auch eine Partie der Nackenschläge gewesen. Das (berechtigt) nicht gegebene 2:0 habe Ravensburg wachgemacht. „Das hat man auf der Bank gesehen.“ Mit dem 2:2 habe sich sein Team das Momentum geholt und dann eine Strafzeit für Lucas Flade hinnehmen müssen, „die ich nicht nachvollziehen kann“. Das Ergebnis war der neuerliche Rückstand. Dazu kam: „Diverse 50:50-Situationen hüpften nicht für uns.“ Denn unter dem Strich sei die „Leistung wieder grundsätzlich in Ordnung gewesen. Wir spielen gute Playoffs“, befindet der Eisbären-Trainer.

YTG-Reihe als Beispiel

Auffällig ist auch, dass die YTG-Paradereihe Yogan/Trivino/Girduckis bisher nicht so zum Zug kommt wie in der Hauptrunde. Nur ein statistisches Beispiel: Drei Spiele am Stück ohne Skorerpunkt, wie bisher in der Ravensburg-Serie, hatte Corey Trivino in der Hauptrunde nicht zu verzeichnen. Aber auch das tangiert Max Kaltenhauser nicht. „Mir war schon wurscht, wie oft wer an der Anzeigetafel steht, als sie oft getroffen haben. Mir ist es auch jetzt wurscht. Seien wir froh, dass jetzt auch andere etwas dazusteuern.“

Dazu fehle auch hier die Portion Glück: „Abbott (Girduckis, d. Red.) ist die Scheibe frei vor dem leeren Tor über den Schläger gesprungen.“ Auch der nicht gegebene Treffer wäre ja auf das Girduckis-Konto gegangen. „Und es geht defensiver zu. Das war Ravensburgs Schwachpunkt zumindest in den Spielen gegen uns.“

Abhaken, weitermachen, Ruhe bewahren und an die eigene Stärke glauben: Für Max Kaltenhauser gilt nun die gleiche Maßgabe wie zu der Zeit, als man kurzzeitig auf den letzten Platz der DEL2 gerutscht war. „Es gibt immer Sachen zu verbessern. Man muss nicht viel anders machen, wenn man verloren hat, oder wenig anders, weil man gewonnen hat. Es geht immer um den Prozess, wie etwas zustande kam.“

Dazu ist Ravensburgs Playoff-Routine – trotz dezimiertem Kader – offensichtlich. „Das sind Erfahrungswerte, die wir noch sammeln müssen“, sagt Max Kaltenhauser und hat einen bildlichen Vergleich. „Das ist, wie wenn du eine Landkarte dabei hast: Du warst da halt schon mal drin und findest leichter hin.“

„Spielen, solange es geht“

Der Eisbären-Trainer sieht aber längst nichts verloren: „Es ist immer noch eng – und das spricht für uns. Wir sind immer noch hungrig und wollen spielen, solange es geht.“

Endspurt in der Wahl zum „Spieler der Saison“

Endspurt: Bis Dienstag, 19. März um 23.59 Uhr, läuft die 26. Wahl zum „Spieler der Saison“ bei den Eisbären. Abstimmen können Fans unter dem Link www.mittelbayerische.de/15636040. Bitte beachten: Jeder hat nur eine Stimme.

Historie: Die Wahlgeschichte der Mittelbayerischen reicht zurück bis 1999, als Torwart Christian Helber die Premiere zum Abschied aus dem alten Eisstadion gewonnen hatte. Der Rekordsieger ist Martin Ancicka mit dreimal Platz eins (2003, 2006, 2013).