Rezept
Kleiner Kringel mit großem Geschmack: Bagels wecken USA-Erinnerungen

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 15:00 Uhr

Macht auch optisch auf einem Buffet etwas her: Ein Bagel mit Frischkäse, Räucherlachs und frischer Kresse Foto: Stöcker-Gietl

Der Bagels-Kult ist längst aus den USA nach Deutschland geschwappt. Das Hefegebäck lässt sich leicht zu Hause herstellen.

In den 1990er Jahren war ich zum ersten Mal in den USA. Als ich von dieser Reise zurückkehrte, schwärmte ich tagelang von den Bagels, die es dort in so vielen Geschmacksrichtungen gab. Mit Sesam, mit Mohn, mit Zimt oder Blaubeeren. Damals verkaufte man hierzulande den Gebäckkringel noch nicht. Oder besser müsste man sagen: nicht mehr. Denn Bagels, so habe ich nachgelesen, sind eigentlich jüdischer Herkunft und tauchten erstmals als Beigel 1610 namentlich in Krakau auf. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie von osteuropäischen jüdischen Einwanderern in die USA und Kanada eingeführt und dort zu einem Hauptbestandteil der Ernährung. Bagels sind Frühstück, Snack und Abendbrot. Und ich wollte sie unbedingt auch nach meiner USA-Reise weiter genießen. Ich schwärmte damals also so lange, bis meine Mutter einen Hefeteig zubereitete, die Kringel formte und vor dem Backen in heißes Wasser warf.

Nun war ich vor kurzem wieder in den USA. Und was soll ich sagen: Ich habe auch diesmal gleich nach meiner Rückkehr einen Hefeteig zubereitet und die Reiseerinnerungen sprichwörtlich in heißem Wasser noch einmal aufgekocht. Und glücklicherweise teilt meine Familie die Liebe zu dieser löchrigen Semmelalternative.

Die Grundlage ist ein Hefeteig

So werden die Bagels hergestellt: Das Mehl in eine Schüssel geben. Den Hefewürfel in die Mitte bröseln, mit einem EL Zucker und etwas lauwarmem Wasser angießen und einen Ansatz herstellen. Sobald die Hefe arbeitet, das Salz sowie das Öl dazugeben und mit dem restlichen lauwarmen Wasser aufgießen. Mit der Hand oder einer Küchenmaschine mit Knethaken so lange vermengen und kneten, bis ein elastischer Teig entstanden ist. Das sollte mindestens zehn Minuten dauern. Ist der Teig zu trocken, etwas Wasser zugeben.

Die Teigschüssel mit einem Tuch abdecken und den Hefeteig nun etwa eine Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat.

Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig zu einer Rolle formen. Dann etwa 60 bis 80 Gramm schwere Teiglinge abstechen. Die Teiglinge in den Händen drehen, bis eine runde Kugel entstanden ist, dann mit einem Kochlöffel in der Mitte durchstechen und das Loch mit kreisenden Bewegungen erweitern. Die Bagels mit Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit einem Küchentuch abdecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.

Erst kochen, dann backen

Den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Einen Topf mit Wasser füllen, etwas Salz zugeben und das Wasser aufkochen lassen. Nun die Teiglinge zunächst mit der Oberseite nach unten ins kochende Wasser geben, etwa 30 Sekunden ziehen lassen, umdrehen und nochmals ziehen lassen. Mit einer Schöpfkelle herausnehmen, abtropfen lassen. Mit verquirltem Ei bestreichen und nach Gusto mit Körnern, Samen und Gewürzen verfeiern. Wieder auf das Backblech legen und für ca. 20 Minuten hellbraun backen. Am besten schmecken die Bagels noch lauwarm mit Frischkäse, Räucherlachs oder Pulled Pork.

Die Zutaten

Für ca. 15 Stück braucht man: 1 kg Weizenmehl, 1 Würfel Hefe, 1 EL Zucker, 3 TL Salz, 4 EL Sonnenblumenöl, ca. 600 ml lauwarmes Wasser, 1 bis 2 Eier, verquirlt
Belag nach Gusto: Sesam, Mohn, Sonnenblumenkerne, Röstzwiebeln, grobkörniges Salz, Knoblauch oder Pfeffer. Für die süße Variante mit Zimt und Zucker bestreuen.