Förderprojekt „Heimat neu denken“
Mehr kreative Orte, weniger Leerstände: Neue Website zeigt Potenziale in der Oberpfalz

13.01.2024 | Stand 14.01.2024, 9:43 Uhr

Mit einem symbolischen Druck auf den roten Knopf ging die Website www.kreative-orte-bayern.de online. Foto: Mahler

Mit dem Projekt „Heimat neu denken“ legt der Bayerische Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK) den Fokus auf Standortentwicklung. Gestern ging im Degginger in Regensburg die Internetseite an den Start – und die zeigt die Potenziale der Region auf.



Der BLVKK hat es sich zur Aufgabe gemacht, kreative Orte in Bayern zu entwickeln und die Kultur- und Kreativwirtschaft zu motivieren, sich an entsprechenden Projekten zu beteiligen. Dabei wolle der Verband vor allem den ländlichen Raum im Strukturaufbau unterstützen und lokale Netzwerke aufbauen sowie fördern. Gerade Kulturschaffende oder Start-ups aus der Kreativbranche würden sich zunehmend im ländlichen Raum umsehen. Laut dem BLVKK brauchen sie Anlaufstellen, Netzwerke und Räume für ihre Vorhaben.

Lesen Sie auch: Neujahrsempfang in Regensburg: Froher Tusch trotzt Krisen und Reizthemen

„Wir haben Leerstände, die es zu füllen gilt“, sagte Stephanie Reiterer, BLVKK-Projektleiterin, beim Pressetermin im Degginger. Für diese leerstehenden Gebäude oder Räume gelte es, langfristige Strategien und Pilotprojekte zu entwickeln. Dass das funktionieren kann, zeigt sich im Kloster Frauenzell in Brennberg (Landkreis Regensburg).

Kreative Nutzung des Klosters in Frauenzell



Im ehemaligen Benediktinerabtei wurden in den vergangenen Jahren Nutzungsszenarien unkompliziert und ohne Erfolgsdruck getestet. Der Ort wurde zu einem Experimentierraum für Soziokultur und Kunst, zu einem Bildungsort und zu einem temporären Lebens- und Arbeitsort für Kreative. Für diese Möglichkeit bedankte sich der Verband bei der Gemeinde, vor allem bei Bürgermeisterin Irmgard Sauerer. Auf der Internetseite www.kreative-orte-bayern.de, die am Freitag im Degginger gelauncht wurde, werden nun kreative Orte, Leerstände mit Potenzial und Netzwerke der Kultur- und Kreativwirtschaft mittels einer interaktiven Karte sichtbar gemacht. Die Website startet mit dem Schwerpunkt Oberpfalz und soll weiter ausgebaut werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Bayerns Minister Albert Füracker will die Heimat weiter stärken

Auf der Karte können Nutzer strukturelle und gesellschaftliche Faktoren wie Einwohnerzahl, Zu- und Abwanderung, Durchschnittsalter und Verkehrsanbindung genauer betrachten und so spielerisch das Potenzial eines Ortes erfahren, beziehungsweise Probleme erkennen.

Förderung vom Heimat- und Finanzministerium



Carola Kupfer, Präsidentin des BLVKK, ist der Überzeugung, dass dieses Projekt viele Möglichkeiten bietet, um Bayern als Wirtschaftsstandort zu bereichern. Da das Projekt vom Bayerischen Heimat- und Finanzministerium gefördert wird, kam auch Minister Albert Füracker (CSU) zur Vorstellung. „Heimatpolitik bedeutet aktive Beteiligungsmöglichkeit“, sagte er. Er freue sich, dass dieses Projekt unterstützt wird und bedankte sich beim Verband für die Durchführung.