Rezept
Quarkkuchen mit Knusperstreuseln

26.01.2024 | Stand 26.01.2024, 19:21 Uhr
Monika Pöllmann

Backklassiker: Der Name „russischer Zupfkuchen“ hat nichts mit der Herkunft zu tun. Foto: Monika Pöllmann

Von Monika Pöllmann

Regensburg. Der russische Zupfkuchen ist eine deutsche Erfindung und berühmt durch eine Backfirma – er klappt auch ohne Fertigmischung.

Vor gut 30 Jahren kam eine Backmischung auf den Markt, die einen nachhaltigen Eindruck in den deutschen Backstuben hinterlassen hat: der russische Zupfkuchen. Der Name war eine Marketingidee und hat mit der echten Herkunft nichts zu tun.

Durch die Fernsehwerbung wurde das vermutlich aus Ostdeutschland stammende – und dort besonders beliebte – Rezept erst so richtig bekannt. Es verbindet Schokoladen- und Käsekuchen, gekrönt von gezupftem Schokoteig. Boden, Rand und Zupfstreusel sind aus dunklem Kakaoteig, die Füllung besteht aus einer manchmal auch mit etwas Zitrone aromatisierten Quarkmasse.

„Deutscher Quarkkuchen“

Der Name wurde von den Teigflocken inspiriert, die mit viel Fantasie den Zwiebeltürmen russisch-orthodoxer Kirchen ähneln. Der Dr. Oetker Back-Club entdeckte das Rezept durch einen Wettbewerb und kreierte danach die Backmischung – das jedenfalls soll der Backzutaten-Hersteller dem taz-Blogger Jakob Hein 2014 bestätigt haben. Der Werbespot über „Onkel Michails Geburtstag“ erweckt dabei den Eindruck, es handle sich um ein typisch russisches Rezept. Dort allerdings kennt man den Kuchen gar nicht – oder nur als „Deutschen Quarkkuchen“.

Diese Marketingidee, die in den 90ern gut in die Zeit von Glasnost (Offenheit, Transparenz) und Perestroika (demokratischer Umbau) passte, würde heute nicht mehr funktionieren. Dafür kommt der nicht wirklich russische Zupfkuchen auch ohne eine Backmischung aus. Die Zubereitung ist einfach und gelingsicher. Versprochen!

Und so geht’s: Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform gut einfetten. Mehl, Backpulver und Kakao mischen und mit Butter, Zucker und Ei einen Mürbteig herstellen. Zwei Drittel des Teiges werden für Boden und Rand benötigt. Das restliche Drittel für die Streusel beiseitestellen. Mit dem Teig die Springform auskleiden, dabei einen Rand von vier Zentimetern hochziehen.

Für die Füllung die Eier mit dem Zucker, dem Vanillinzucker und der weichen Butter verquirlen. Magerquark und Vanillepuddingpulver hinzugeben und gut durchrühren. Die Füllung auf den Teig geben und glatt streichen. Jetzt den beiseitegelegten Teig in nicht zu große Stücke zupfen und diese mit kleinen Lücken auf die Quark-Füllung verteilen.

Gut auskühlen lassen

Den Kuchen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze ca. 60 Minuten backen (Stäbchenprobe). Gegebenenfalls nach 45 Minuten mit Alufolie abdecken, damit er nicht zu dunkel wird.

Den Kuchen noch eine Stunde im Ofen abkühlen lassen und anschließend im Kühlschrank oder über Nacht vollständig auskühlen lassen. Erst dann aus der Form nehmen. Nach Belieben kann er noch mit Puderzucker bestreut werden. Guten Appetit!

Diese Zutaten benötigen Sie

Für eine Springform mit 26cm Durchmesser:

Mürbteig:
400 g Mehl, 200 g Butter, 160 g Zucker, 40 g Kakao, 1 Ei, 1 Pck. Backpulver

Füllung:
180 g weiche Butter, 160 g Zucker, 500 g Magerquark, 3 Eier, 1 Pck. Vanillinzucker, 1 Pck. Vanillepuddingpulver