Zeugen gesucht
Bundespolizei ermittelt: Schleuser setzte Migranten in Willmering ab

25.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:57 Uhr
„Ihre Papiere bitte“: ein Bundespolizeibeamter bei der Kontrolle eines Autofahrers −Foto: Symbolbild: Bundespolizei

Beamte der Polizeiinspektion Cham haben Dienstagnacht auf einem Supermarkt-Parkplatz in Willmering drei türkische Migranten entdeckt.

Ersten Ermittlungen zufolge fuhr ein bisher unbekannter Schleuser insgesamt sieben Migranten mit einem Fahrzeug der Marke KIA von Tschechien nach Deutschland und setzte sie in Willmering ab. Die zuständige Bundespolizeiinspektion Waldmünchen ermittelt wegen Einschleusens von Ausländern und sucht Zeugen.

Verdacht der unerlaubten Einreise

Eine aufmerksame Zeugin teilte gegen 22.45 Uhr der Polizeiinspektion Cham mit, dass sich auf dem Aldi-Parkplatz in Willmering verdächtig wirkende Personen aufhalten. Eine Streife traf dort einen 24 Jahre alten Mann sowie eine 42 Jahre alte Frau mit ihrem fünfjährigen Sohn an. Die Türken konnten keine aufenthaltslegitimierenden Dokumente vorlegen. Der junge Mann und die Mutter mit Kind sind nicht miteinander verwandt. Die zuständige Bundespolizeiinspektion Waldmünchen übernahm die Personen noch vor Ort wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise.

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Im Zuge der sofort ausgelösten Fahndung kontrollierte eine Bundespolizeistreife auf dem Netto-Parkplatz ein Fahrzeug mit französischer Zulassung. Auf Befragung gaben die drei türkischen Fahrzeuginsassen an, dass sie ihre soeben von der Polizei kontrollierte Schwester mit deren Sohn abholen wollten. Die Bundespolizisten nahmen die drei Männer – Brüder im Alter von 44, 38 und 33 Jahren – wegen des Verdachts der Beihilfe zur unerlaubten Einreise vorläufig fest.

Ersten Ermittlungen zufolge holte ein Fahrer eines dunkelfarbenen Vans der Marke KIA insgesamt sieben Migranten in Ungarn ab. Die Route führte über Wien nach Tschechien und von dort weiter nach Deutschland. Die Ermittler gehen nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass das Fahrzeug in etwa gegen 15.30 Uhr über den Grenzübergang Höll eingereist sein könnte.

Die Absetzung der sieben Migranten in Willmering auf dem Aldi-Parkplatz könnte ab 16 Uhr erfolgt sein. Zwei Mi-granten wurden wohl sofort von Verwandten abgeholt, zwei weitere Migranten gingen zu Fuß weg. Der 24-Jährige und die 42-Jährige mit ihrem Kind blieben zurück und warteten ihrerseits auf die Abholung durch Verwandte, bis sie von der Polizei entdeckt wurden.

Beschreibung des Täters

Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen ermittelt gegen den unbekannten Fahrer wegen Einschleusens von Ausländern und fahndet nach den übrigen unerlaubt eingereisten Personen. Der mutmaßliche Täter wird wie folgt beschrieben: circa 1,70 Meter groß, etwa 35 Jahre alt, muskulös,schwarze Haare, Drei-Tage-Bart.

Die Ermittler suchen Zeugen, die die Absetzung der Mi-granten durch den Fahrer des Vans der Marke KIA auf dem Aldi-Parkplatz in Willmering beobachtet haben. Wer kann nähere Angaben zu dem Van der Marke KIA machen? Sachdienliche Hinweise von der Bundespolizei Waldmünchen unter der Telefonnummer (09972) 9408-0 oder per E-Mail an bpoli.waldmuenchen@polizei.bund.de erbeten.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen lieferten die Bundespolizisten den 24-jährigen Migranten zur Sicherung der Abschiebung in die Justizvollzugsanstalt in Hof ein. Die 42-Jährige mit ihrem Sohn übergaben die Beamten an das Ausländeramt in Cham.

Die drei erwähnten Brüder konnten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen ebenfalls die Dienststelle wieder verlassen.